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Von Haag am Hausruck aus eroberte Herbert Bayer als Vertreter des Bauhaus die Welt – und inspirierte auch Apple-Chef Steve Jobs. Wir folgen dem Künstler auf seine Lebensreise von Haag über Linz nach Amerika.
HAAG, OÖ. iPhone, iPad und MacBook – mit den Produkten von Apple arbeiten viele. Und wer es nicht tut, kennt zumindest das Unternehmen mit dem angebissenen Apfel als Logo. Nur die wenigsten wissen, dass Apple-Gründer Steve Jobs sich ausgerechnet von einem Haager inspirieren ließ. Die Rede ist von Herbert Bayer (1900–1985), einer der wichtigsten Vertreter der Kunstschule Bauhaus. Bayers Gesamtwerk umfasst Malerei, Grafik, Plastik und Architektur. Heute ist der gebürtige Haager vor allem als Typograf, Plakat- und Ausstellungsgestalter bekannt. Er hat maßgeblich zur Entwicklung der "Corporate Identity" beigetragen: Das bezeichnet ein im Design präzise abgestimmtes Bild, das ein Unternehmen von sich an die Öffentlichkeit trägt.
Los geht es in Haag
Auf der Reise durch Bayers Leben begleitet uns Friedrich Schmidmair. Der Geboltskirchner ist pensionierter Architekt und lebt in Wien. Er hat mehrere Ausstellungen über Bayer und dessen Werke in Oberösterreich kuratiert und gestaltet. Auf den Spuren des Bauhaus-Künstlers begab sich der Experte gemeinsam mit Bernhard Widder 1997 und 1999 in die USA um in den Folgejahren gemeinsam Ausstellungen zu kuratieren.Gemeinsam mit Elisabeth Nowak-Thaller und Lucas Horvath war Schmidmair unter anderem für die Ausstellung "Ahoi Herbert! Bayer und die Moderne" im Lentos 2009 verantwortlich. 2017 gestaltete er mit Lucas Horvath in der Landesgalerie Linz die Ausstellung "Herbert Bayer - Sepp Maltan: Italienische Reise". Vor zwei Jahren kuratierte er mit Helga Hofer "100 Jahre Bauhaus - Herbert Bayer - Frühe Zeichnungen" im Bilger-Breustedt-Haus in Taufkirchen an der Pram.
Wir beginnen in Haag, wo Bayer 1900 geboren wurde und aufwuchs. "Durch die Wandervogelbewegung, der er sich 1912 anschloss, wurde seine Begeisterung für das Bergwandern, für die Natur, aber auch für die Volkskultur geweckt. Ständig malte und zeichnete er Häuser, Bäume, Orte und Landschaften. In dieser Zeit reifte sein Wunsch, Künstler zu werden", erzählt Schmidmair. Das Gasthaus seiner Großeltern sowie die Geschichten und Lieder, die ihm dort zu Ohren kamen, inspirierten Bayer ebenso zu seinen späteren Bildern und Fotocollagen. Wir folgen Bayer nach Linz, wo er bis 1917 das Realgymnasium besuchte. Beim Architekten Georg Schmidhammer begann er eine Lehre. "Er lernte dort, Drucksachen und kunsthandwerkliche Dinge zu entwerfen", so Schmidmair. Seit 2008 findet man in der Landeshauptstadt den Herbert-Bayer-Platz. Und auch die Tabakfabrik schreibt auf ihrer Homepage, sie arbeite nach einer Inspiration durch Bayer "wie eine Konzernzentrale, deren Produktionskette zu einem geschlossenen Ring geformt ist".
Herbert Bayers Gesamtwerk umfasst Malerei, Grafik, Plastik und Architektur.
Foto: Nachlass Helene Meinhart (geb. Bayer), Foto: Berko Studio, Aspen
Weiter geht es nach Deutschland: 1921 studierte Bayer am Staatlichen Bauhaus in Weimar, unter anderem unter Wassily Kandinsky. Im Schnelldurchlauf: In Deutschland folgten Arbeiten im Studio für "Grafik und Design", Bayer widmete sich experimenteller Fotografie und der Malerei. "Seine Erinnerungen an die bäuerliche Welt Oberösterreichs verarbeitete Herbert Bayer in den 30er- und 40er-Jahren in surrealistischen Fotocollagen und Malereien, auf denen Scheunenwände, bäuerliche Gerätschaften und Bauernkriegswaffen zu sehen sind", erklärt Schmidmair.
Sprung nach Amerika
1938 emigrierte Bayer mit Frau und Tochter nach New York. Der gebürtige Haager arbeitete dort als Grafikdesigner und gestaltete Ausstellungen. Mitte der 40er-Jahre entschloss sich Bayer, nach Colorado zu ziehen, um sich am Aufbau des Wintersport- und Kulturzentrums in Aspen zu beteiligen. Dort entstand das architektonische Hauptwerk Bayers, das „Aspen Institute“. Dessen Campus, Einrichtung und Wohnflächen sowie die Typografie, allesamt entworfen von Bayer, inspirierten den späteren Apple-Chef Steve Jobs beim Designprozess der Apple-Produkte. Nach dem Motto "Weniger ist mehr" und im Sinne der Vorgaben des Bauhauses sollten Computer für Jobs nicht nur zum Arbeiten dienen, sondern auch die Umgebung verschönern. Bayer starb im Alter von 85 Jahren in Kalifornien.
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