Mentoring-Programm
Feminds unterstützt selbstständige Unternehmerinnen

- Beim Business-Lunch: Zwei Unternehmerinnen, die anderen Selbstständigen unter die Arme greifen wollen.
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Sie wissen, wie sich Unsicherheit beim ersten Honorar anfühlt – und machen heute anderen Frauen Mut, genau das zu überwinden. Die Feminds-Gründerinnen Christina Teusl und Denise Vorraber setzen auf Worcation, Austausch und weibliche Business-Power.
GRAZ. Ihr Ziel – und ihr Geschäft – ist es, selbstständige Frauen zu unterstützen. MeinBezirk hat sich mit den beiden Gründerinnen von "Feminds", Christina Teusl und Denise Vorraber, getroffen und über Workcations, Honorarverhandlungen und das Mindset von Selbstständigen gesprochen.
- Was ist das Konzept hinter Ihrem Unternehmen?
Christina Teusl: Wir versuchen, Einzelunternehmerinnen dabei zu helfen, mehr Umsatz zu generieren. Wir haben einerseits ein Mentoringprogramm, da begleiten wir Unternehmen sechs Monate lang. Wir machen aber auch Workations, da fahren wir mit Unternehmerinnen nach Pula, Kroatien. Dort gibt es dann eine Woche lang verschiedene Workshops, Input-Sessions und sehr viel Austausch unter den Selbstständigen.
Denise Vorraber: Wir haben ein Gruppenprogramm entwickelt, weil wir gesehen haben, dass dort am meisten vorangeht. Unser Herzstück ist aber dennoch die individuelle Beratung: Das ist eine Kommunikationsplattform, wo man ununterbrochen Fragen stellen kann. Wir sagen immer, wir sind die Mentorinnen der Hosentasche.

- Diese Woche ging es für MeinBezirk-Redakteurin Marion Zelzer mit Denise Vorraber und Christina Teusl (v. r.) in den Landhauskeller.
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- Warum haben Sie sich dazu entschieden, nur Kundinnen zu nehmen?
Teusl: Weil ich die Probleme von selbstständigen Frauen sehr gut nachvollziehen kann. Ich habe selbst damit Erfahrungen gemacht und am eigenen Leib gespürt, wie es ist, wenn du dich unter deinem Wert verkaufst. Wie ich damals mein erstes Honorar verhandelt habe, war das eine pure Katastrophe. Wir haben so viele talentierte Unternehmerinnen, die sich eben auch nicht sicher sind, wie viel sie verlangen können und sich klein machen. Dagegen will ich ankämpfen.
- Hilft der Austausch mit anderen Selbstständigen Ihnen auch?
Vorraber: Absolut. Wir haben selbst auch einen Mentor, der uns unterstützt. Denn egal wo man hinschaut – sei es im Sport, im Unternehmertum, oder in der Karriere – es hat eigentlich jeder eine andere Person, die fünf Schritte weiter ist und aus dem Nähkästchen erzählt, wie man dorthin kommt. Der ständige Austausch hilft da immens.
Teusl: Wenn du immer mit denselben Personen aus derselben Branche sprichst, dann bist du halt im Tunnel – hast wahrscheinlich auch immer die gleichen Ideen. Demnach ist es auch spannend und wichtig, Unternehmerinnen aus verschiedenen Bereichen zusammenzubringen.
- Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?
Teusl: Wir wollen einen Podcast im zweiten Halbjahr machen. Bei dem auch Experten eingeladen werden, sodass er als eine Art Weiterbildung aufgebaut ist. Dann möchten wir einen weiteren Onlinekurs herausbringen und so das Unternehmen weiter passiv aufstellen.
Vorraber: Wir wollen vermehrt auf Freelancer setzen. Also keine fixen Mitarbeiter, denn dadurch wird uns die Freiheit, warum wir eigentlich selbstständig geworden sind, wieder weggenommen.

- Ein Thema: Workcations in Pula, Kroatien. So soll man aus dem Arbeitsalltag ein wenig ausbrechen und frischen Wind tanken.
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- Was bedeutet es für Sie, selbstständig zu sein?
Vorraber: Für mich ist ein ganz großer Punkt die Leidenschaft, jeden einzelnen Tag ausleben zu können und frei entscheiden zu können. Dass ich mir aussuchen kann, wo ich arbeite, mit wem ich arbeite, wie ich arbeite. In der Schule lernt man eher, wie man ein perfekter Angestellter wird. Ich halte es für wichtig, dass man vermittelt, dass das Selbstständig-sein und das Gründen auch möglich sind.
Teusl: Du weißt als Selbstständiger: Jeden Ziegel, den ich trage, trage ich für mein eigenes Gebäude und nicht für das von jemand anderem.

- Christina Teusl (l.) und Denise Vorraber wollen Unterstützerinnen sein.
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Die Gründerinnen im Steckbrief
"Uns hat eigentlich das Schicksal zusammengeführt", beschreibt Denise Vorraber ihr Treffen 2019 mit Unternehmenspartnerin Christina Teusl bei einer Veranstaltung für Gründerinnen. Aus monatlichen Treffen entwickelt sich dann das Unternehmen der beiden, das es seit 2021 gibt. Davor waren beide selbstständig und kennen daher die Höhen und Hürden. Christine Teusl hat beispielsweise zwei Unternehmen in Uganda aufgebaut, bevor sie Feminds mitgründete. Für die beiden das beste Gefühl: selbst die Arbeitszeit einteilen zu können.

- Beim Business-Lunch wurden die Tagesteller getestet.
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Essen im Grazer Zentrum im Landhauskeller
- Adresse: Schmiedgasse 9, 8010 Graz
- Telefon: 0316 830 276
- Web: landhauskeller.at
- Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 12 bis 1 Uhr
Beschreibung: Das Lokal im Renaissance-Bau gibt es seit 2015. Judith und Gerald Schwarz wollten Moderne in den vor Geschichte strotzenden Ort im Herzen der Grazer Innenstadt bringen. Nebenan befindet sich das "Katze Katze", das zur Gastro-Dynastie gehört. Hier finden jene einen Platz, die vielleicht auf den einen oder anderen Drink nach dem Essen gehen wollen.
Das sagt MeinBezirk: Ein Blick in die Karte des Landhauskellers verspricht gehobene steirische Küche. Darunter Gerichte wie Saiblingsfilet und Wienerschnitzel vom Kalb. Bei gemütlicher Atmosphäre gab es beim Business-Lunch die zwei verschiedenen Tagesteller sowie die Tagessuppe: zum einen Paprika-Hähnchenkeule und als vegetarische Option Falafel auf Salat.
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