NFL-Hoffnung im Interview
"Bin bekannt für Hände, die alles runtersaugen"

Als Tight End ist Bierbaumer Passfänger und Blocker. Er selbst sieht seine Stärke vor allem darin, (fast) jeden Ball zu fangen. | Foto: GEPA
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  • Als Tight End ist Bierbaumer Passfänger und Blocker. Er selbst sieht seine Stärke vor allem darin, (fast) jeden Ball zu fangen.
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Florian Bierbaumer ist der erste Grazer, der den Sprung Richtung NFL geschafft hat. Im Jänner geht es für ihn für zehn Wochen in die USA ins Trainingslager. Im Interview mit MeinBezirk.at erzählt er von seinen Grazer Anfängen, Händen, die fast alles fangen und seinem ambitionierten Trainingsplan. 

GRAZ/STEIERMARK. Für den Grazer Florian Bierbaumer geht ein Traum in Erfüllung. Wie MeinBezirk.at berichtete hat der 25-Jährige Grazer die Aufnahme in das International Player Pathway Programm (kurz IPPP) der NFL geschafft. Dabei bekommen Athleten aus aller Welt die Möglichkeit für ein Jahr Teil des Trainingskaders eines NFL-Teams zu werden. Die körperlichen Vorraussetzungen bringt der 1,98 Meter große und 123 Kilogramm schwere "Tight End" auf jeden Fall mit. Am 18. Jänner geht es für Bierbaumer nach Florida, wo er an einem zehn wöchigen NFL-Trainingscamp teilnehmen wird, so er den obligatorischen Medizincheck positiv absolviert. Vor dem Abflug in die USA stand er MeinBezirk.at noch Rede und Antwort und erzählte von seinen Grazer Anfängen, seinem Trainingsplan und dem "American Dream". 

2016: Florian Bierbaumer fängt seinen ersten Touchdown für die Graz Giants.  | Foto: Marina Kunzfeld / Florian Bierbaumer
  • 2016: Florian Bierbaumer fängt seinen ersten Touchdown für die Graz Giants.
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  • Wie sind Sie zum Sport Football gekommen?

Florian Bierbaumer: Angefangen hat alles mit einem Film. Ich habe mit zwölf Jahren "Daddy ohne Plan" gesehen und mich dort mit dem Footballfieber angesteckt. Dann habe ich mich in Graz umgeschaut, wo man Football spielen kann und so bin ich zu den Giants gekommen, wo ich mit 14 Jahren angefangen habe. Damals habe ich auch begonnen die NFL intensiv zu verfolgen, meine Großeltern haben die Spiele in der Nacht aufgenommen und mein Bruder und ich haben sie uns dann tagsüber angeschaut.

  • War es von da an das Ziel, in NFL zu kommen? 

Ein Ziel war es nicht, das hat zum damaligen Zeitpunkt unmöglich gewirkt. Natürlich gibt es die Vorstellung, den Traum davon, aber Ziel war es keines, das hat sich erst später entwickelt. 

  • Sie sind 2022 von den Graz Giants zu den Vienna Vikings gewechselt, war die NFL hier schon im Hinterkopf? 

Es war ein großer Grund für mich von Graz nach Wien zu gehen. Die EFL (European Football League) hat ein höheres Niveau, das Trainerteam hatte bereits mit Athleten gearbeitet, die es ins Pathway-Programm geschafft haben und ich habe für mich einfach eine bessere Möglichkeit gesehen. Ich war kurz danach auch schon mit NFL-Scouts in Kontakt, zu diesem Zeitpunkt war es definitiv schon ein Ziel.

  • Im Herbst fand in London die "Combine", also der "Leistungstest", statt. Haben Sie sich darauf speziell vorbereitet beziehungsweise ihren Trainingsplan angepasst? 

Nein, die Saison hat erst zwei Wochen vor der Combine geendet und da war keine Zeit irgendetwas zu ändern. Jetzt trainiere ich viermal die Woche im Fitnessstudio und viermal die Woche am Feld. Ich bin gerade dabei zu schauen, wo meine Leistungsgrenzen liegen und wie viel der Körper hergibt, bevor es nach Florida geht. Es bringt nämlich auch nichts einen Tag Vollgas zu geben und dann drei Tage kaputt zu sein.

Bereits Anfang Jänner geht es für Bierbaumer in die USA zu einem zehn wöchigen Trainingslager.  | Foto: GEPA
  • Bereits Anfang Jänner geht es für Bierbaumer in die USA zu einem zehn wöchigen Trainingslager.
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  • Wie viele Kalorien brauchen Sie pro Tag? 

(lacht): Gute Frage. Genau kann ich es nicht sagen, das Ernährungschoaching hat meine Freundin übernommen, aber grob sind es zwischen 3.000 und 4.000 Kalorien pro Tag, um trotz des Trainings meine Körpermasse halten zu können. 

  • Die NFL wird oft als "anderes Level" bezeichnet, was sind Ihre größte Stärken, um sich in diesem harten Konkurrenzkampf durchzusetzen? 

Meine Stärke liegt sicher im "Receiving Game". Ich glaube, ich bin in Europa schon für Hände bekannt, die alles runtersaugen, was in ihre Nähe kommt. Dann natürlich auch meine Arbeitsmoral und Disziplin. Viele sehr talentierte Spieler in den USA werden in der High School und am College ein wenig auf Händen getragen, das hatte ich nie, ich habe immer hart dafür gearbeitet und dann auch neben einem Vollzeitjob trainiert und gespielt, das wird mir sicher zugute kommen. 

Bisher hat Bierbaumer neben Trainings und Spielen und spielen gearbeitet, in den USA liegt der Fokus voll auf dem Sport.  | Foto: GEPA
  • Bisher hat Bierbaumer neben Trainings und Spielen und spielen gearbeitet, in den USA liegt der Fokus voll auf dem Sport.
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  • Erstmals bekommt heuer jedes der 32 NFL-Teams einen Platz für einen internationalen Athleten, gibt es ein Lieblingsteam, bei dem Sie besonders gerne landen würden?

Nein gibt es nicht, ich bin einfach Fan der Liga. Natürlich gibt es ein paar Teams, die man stärker verfolgt, wie beispielsweise die Green Bay Packers, die Dallas Cowboys oder die Cincinnati Bengals, aber ich freue mich über jede Möglichkeit, die ich bekomme. 

  • Wie geht es nach den zehn Wochen Trainingscamp weiter? 

Da gibt es noch keinen Plan, das wird sich zeigen. Es kann sein, dass ich in Florida bleibe und dort trainiere, es kann sein, dass ich Teams besuche und quer durch die USA reise, es kann aber auch sein, dass ich nach den zehn Wochen wieder nach Österreich zurückkehre. Ich mache mir darüber momentan aber noch keine Gedanken, sondern konzentriere mich einfach aufs Training, den Rest wird man sehen. 

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