Lost Places
Ulrichsbrunn: Eine sagenumwobene Ruheoase inmitten der Stadt

Gut versteckt in einem Wald in  Andritz, nordwestlich des Reinerkogels, liegt die Wallfahrtskirche St. Ulrich. Mit seiner Quelle lockt Ulrichsbrunn jährlich Tausende Besucherinnen und Besucher an. 

GRAZ. Nur einen kleinen Fußmarsch von der Andritzer Reichsstraße entfernt liegt mit Ulrichsbrunn eine kleine Ruheoase, die, umgeben von Waldwegen, mit ihrer Wallfahrtskirche und einer Grotte zum Verweilen einlädt. 

Die heilende Quelle

Die Geschichte von Ulrichsbrunn reicht zurück in das 10. Jahrhundert. Zu dieser Zeit lebte der heilige Ulrich, der Bischof von Augsburg war. Dieser war aufgrund seiner religiösen und politischen Aktivitäten - insbesondere in den Alpenländern Österreich, Bayern und Südtirol überall geachtet und verehrt und galt als der Heilige bei fiebrigen Erkrankungen, reisen oder Gefahren bei Naturkatastrophen.

Auch heute noch wird der Gedenktag des Heiligen Ulrich als "Alpensegentag" und als Tag gegen wetterbedingtes Unheil das Ulrichsfest gefeiert. Dieses findet Anfang Juli in Ulrichsbrunn statt.  | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Auch heute noch wird der Gedenktag des Heiligen Ulrich als "Alpensegentag" und als Tag gegen wetterbedingtes Unheil das Ulrichsfest gefeiert. Dieses findet Anfang Juli in Ulrichsbrunn statt.
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Gegen Ende des 13. Jahrhunderts kam Graf Ulrich von Eggenberg, der gerade aus türkischer Gefangenschaft entlassen wurde, in dieses Gebiet zum Jagen. Da er seit seiner Rückkehr an Fieberschüben erkrankt war, suchte er den Erzählungen nach eine Quelle, um sich zu kühlen, erzählt Rupert Leitner, Mitglied der "Freunde von Ulrichsbrunn: "Und er soll aus dieser Quelle hier getrunken haben und gesundet sein. Und daher hieß es hier das Ulrichsbründl." Nachdem der Graf wieder gesund war, ließ er bei der Quelle ein steinernes Kreuz mit einem Bild des heiligen Ulrich errichten, die immer mehr Heilsuchende anzog. 

Die Grotte "Mariaquell" lockt viele Menschen zum Beten oder Meditieren. Viele lassen als Zeichen des Dankes auch ein Erinnerungsstück dort. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Die Grotte "Mariaquell" lockt viele Menschen zum Beten oder Meditieren. Viele lassen als Zeichen des Dankes auch ein Erinnerungsstück dort.
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Im Jahr 1689 wurde die Ulrichskapelle - eine kleine hölzerne Kapelle mit Holzturm mit zwei Glocken errichtet. Mit der Kirche St. Ulrich und einer Grotte fanden mitten am Grazer Stadtrand nicht nur immer mehr Grazerinnen und Grazer, sondern auch pilgernde Menschen aus aller Welt dorthin. Mittlerweile zählt Ulrichsbrunn Tausende Besucherinnen und Besucher jährlich.

"Ulrichsbrunn ist ein Natur- und ein Kulturjuwel. Hier kommen sehr viele Leute her spazierend, meditierend, zum Gottesdienst oder zur Grotte. Und das besondere ist man kann hier sehr zur Ruhe kommen, weil es hier keinen Verkehr gibt."
Rupert Leitner, Mitglied der "Freunde von Ulrichsbrunn"

Das Pflegeheim der "Dienerinnen Christi". Ein besonderer Gast war hier Diözesanbischof Weber, der im Jahr 2020 verstorben ist. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Das Pflegeheim der "Dienerinnen Christi". Ein besonderer Gast war hier Diözesanbischof Weber, der im Jahr 2020 verstorben ist.
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Dennoch sei der sagenumwobene Ort keinesfalls überlaufen - im Gegenteil: Viele neue Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils Graz-Andritz wüssten gar nicht um Ulrichsbrunn, heißt es seitens der Schwesterngemeinschaft "Kongretation der Dienerinnen Christi", die seit 1974 dort ein Altersheim betreibt und sich um die Pflege, Betreuung und Nutzung der Wallfahrtskirche kümmern. Besitzer der Kirche ist die Diözese Graz-Seckau.  

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