Verschiebebahnhof
Laut Anrainern noch keine Ruhe in Gösting in Sicht

Die Lärmschutzwand im West des Verschiebebahnhofs Gsting: Von Anrainern als "lächerlich" und nicht sehr hilfreich eingestuft.  | Foto: Erich Wendler
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  • Die Lärmschutzwand im West des Verschiebebahnhofs Gsting: Von Anrainern als "lächerlich" und nicht sehr hilfreich eingestuft.
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Beim Verschiebebahnhof in Gösting herrscht weiterhin Diskussionsbedarf. Die ÖBB sieht dies nicht ein und beharrt auf die Einigung vor Gericht und auf die Wirkung der gesetzten Maßnahmen. Messungen legt man auf Anfrage nicht öffentlich vor. Vor allem Anrainer der westlichen Seite des Verschiebebahnhofs setzten sich weiter zur Wehr und kritisieren Maßnahmen wie die "lächerliche Lärmschutzmauer" und "nicht wirkende Schmieranlage". 

GRAZ/GÖSTING. Die Verhandlung wurde zwar beendet, Ruhe ist bei den Anrainern des Verschiebebahnhofs Gösting nicht eingekehrt. Auf der westlichen Seite der Gleise gibt man sich noch nicht zufrieden und sieht kaum Verbesserungen. Darunter Anrainer Erich Wendler. Der pensionierte Lehrer versteht die "lächerliche Lärmschutzmauer" nicht. "Wenn ich mit unserem Hund spazieren gehe, dann nehme ich manchmal den Dezibel-Messer mit und der zeigt öfter über 90 Dezibel an", berichtet er.

Aus dieser Perspektive sieht die ÖBB ihre "gelungenen" Lärmschutzmaßnahmen, die zur Prozessgewinnung beigetragen hätten. | Foto: ÖBB/Finker
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Auch während der Gerichtsverhandlungen um die "Quietschgeräusche" setzte er sich für eine Verschiebung des Bahnhofs ein und beschreibt: "Man versteht es nicht, wenn man die Geräusche nicht selbst hört." Wendler kennt die Situation um den Verschiebebahnhof Gösting gut: Zunächst besuchte er die anliegende Schule HTL Bulme, in der er später auch unterrichtet hat, und seit 32 Jahren lebt Familie Wendler westlich des Verschiebebahnhofs. "Ich habe in den dem Bahngleiskörper zugewandten Lehrsälen unterrichtet und das war eine Zumutung!", ist Wendler empört. Auch über die "schleppenden Maßnahmen" zeigt er sich enttäuscht und sieht kaum positive Effekte der "Schmieranlage". 

Auch die HTL Bulme, die sich im Westen des Verschiebebahnhofs befindet, sei von den "Quietschgeräuschen" betroffen. Seitens der ÖBB betont man aber die Bemühungen, um die Geräuschkulisse zu verbessern. Anrainer Erich Wendler sieht diese Bemühunhen nicht.  | Foto: Erich Wendler
  • Auch die HTL Bulme, die sich im Westen des Verschiebebahnhofs befindet, sei von den "Quietschgeräuschen" betroffen. Seitens der ÖBB betont man aber die Bemühungen, um die Geräuschkulisse zu verbessern. Anrainer Erich Wendler sieht diese Bemühunhen nicht.
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Seitens der ÖBB widerspricht man: "Es ist nicht richtig, dass Teile der Anrainer weiterhin stärker von Lärm betroffen sind, weil die zwei Schallschutzwände westseitig nicht miteinander verbunden sind. Vor Errichtung der Wände wurde von externen Experten eine umfangreiche schalltechnische Untersuchung vorgenommen" und beteuert: "Eine durchgehende Schallschutzwand westseitig hätte keinen Effekt zur Minderung dieser beschriebenen Geräusche." Mit steigender Entfernung würde die Wirkung von Schallschutzwänden aufgrund der gekrümmten Ausbreitung der Schallwellen auch über hohe Abschirmungen hinweg sinken. Die drei Problemstellen, zwei Bremsen und eine Weiche, seien ausreichend verbessert worden, ist man bei der ÖBB überzeugt. Die Hauptschallquelle sei dabei die Talbremse auf Höhe HTL Bulme gewesen.

Auch eine "Schmieranlage" soll neben der Lärmschutzwand die "Quietschgeräusche" verbessern. Messungen, die dies belegen würden, teilt die ÖBB allerdings nicht öffentlich.  | Foto: ÖBB/Finker
  • Auch eine "Schmieranlage" soll neben der Lärmschutzwand die "Quietschgeräusche" verbessern. Messungen, die dies belegen würden, teilt die ÖBB allerdings nicht öffentlich.
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Pattsituation

Gerichtliche Gutachten darf man seitens der ÖBB auf Anfrage von MeinBezirk nicht weitergeben, gibt aber an, an mehreren Messpunkten, inklusive der Westseite, Verbesserungen gemessen zu haben, die das Gerichtsverfahren beendet haben sollen. Wendler sieht einen anderen Grund, warum es zu einer Einigung kam: "Das Verfahren und die Gerichtkosten sind sehr hoch und sind einfach zu teuer geworden. Man war in einer Pattsituation gefangen." Diese Pattsituation dürfte es auch noch weiterhin geben. So beharrt man seitens ÖBB alles Mögliche getan zu haben, während seitens mehrerer Anrainer weitere Verbesserungen gefordert werden.

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