Hochwasserschutz Graz
Bäche bleiben trotz Maßnahmen Gefahren-Hotspots

Achtung Hochwasser hieß es in den letzten Jahren immer öfter, in Graz trat die Mur aber nicht mehr über die Ufer.  | Foto: Roland Montaperti
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  • Achtung Hochwasser hieß es in den letzten Jahren immer öfter, in Graz trat die Mur aber nicht mehr über die Ufer.
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Starkregen und Hochwasser im Fokus: MeinBezirk widmet sich den wachsenden Herausforderungen durch Wetterkapriolen – im zweiten Teil stehen die baulichen Veränderungen im Fokus. 

GRAZ. Was momentan ruhig vor sich hin plätschert, kann bei Starkregen schnell zum Problem werden, wie die vergangenen Jahre auch in Graz gezeigt haben. Denn das Stadtgebiet ist durchzogen von Bächen, zusätzlich fließt mit der Mur ein reißender Fluss durch die Landeshauptstadt. Seitens der Behörden ist man bemüht, mit baulichen Maßnahmen die Auswirkungen kommender Hochwasserereignisse in Grenzen zu halten. Hinzukommt die ständige Überprüfung der Pegelstände in Bächen und Rückhaltebecken und das Verteilen von Sandsäcken, erklärt Gilbert Sandner, Leiter des städtischen Referats für Sicherheitsmanagement und Bevölkerungsschutz, zu dessen Aufgaben der Katastrophenschutz in Graz gehört. "Im Moment stehen an 15 öffentlichen Standorten 26 Gitterboxen mit Sandsäcken bereit. Zudem sind 64 fertige Boxen lagernd, die bei Bedarf ausgeliefert werden." Durch das Pegelmonitoring und Einschätzungen von Experten werde in der kritischen Jahreszeit täglich die Lage geprüft und entsprechende Gefahrenstufen ausgerufen, so der Fachmann weiter.

Rückhaltebecken und Bachausbau

Um für große Wassermengen gewappnet zu sein, werden Rückhaltebecken und Bacherweiterungen geplant. Das aktuellste Projekt in Graz umfasst ebensolche Baumaßnahmen am Schöcklbach in Andritz. Diese sollen – früher als geplant – Ende dieses Jahres fertig werden. Momentan befindet man sich im vierten Bauabschnitt, wo im Bereich zwischen dem Rotmoosweg bis zur Stadtgrenze der Bach verbreitert wird. Insgesamt wurden in den vergangenen zehn Jahren 37,3 Millionen Euro für den Hochwasserschutz in Graz aufgewendet.

Beim Schöcklach befindet man sich bereits in Bauabschnitt 4 und will früher als geplant mit den Hochwassermaßnahmen fertig werden.  | Foto: Stadt Graz A10/5
  • Beim Schöcklach befindet man sich bereits in Bauabschnitt 4 und will früher als geplant mit den Hochwassermaßnahmen fertig werden.
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Jegliches Überschwemmungsrisiko wurde damit aber nicht eliminiert. "Wenn erneut ein extremer Starkregen kommt wie beim Schöcklbach vergangenes Jahr, dann ist es egal, was wir bauen. Dann werden die Bäche wieder übergehen", heißt es auf Nachfrage von MeinBezirk aus der städtischen Abteilung für Grünraum und Gewässer. Auch Heribert Uhl, Geschäftsführer des Zivilschutzverband Steiermark, rät, sich nicht nur auf die Maßnahmen von Stadt und Land zu verlassen, denn: "Nicht für alles ist die Behörde oder die Feuerwehr zuständig – das sollte Grundstücksbesitzern schon bewusst sein. Aber wenn die Sonne scheint, vergessen viele die Hochwassergefahr wieder." Gerade deshalb empfiehlt er, die regenärmere Phasen zu nutzen, um eigenverantwortlich Maßnahmen zu setzen.

Graz hat immer wieder mit Hochwasser zu kämpfen, zahlreiche Ausbauten sind zum Schutz der Bevölkerung nötig. Das Rückhaltebecken, das vergangenes Jahr eröffnet wurde, ist eine jener baulichen Maßnahmen.  | Foto: Stadt Graz - Sicherheitsmanagement
  • Graz hat immer wieder mit Hochwasser zu kämpfen, zahlreiche Ausbauten sind zum Schutz der Bevölkerung nötig. Das Rückhaltebecken, das vergangenes Jahr eröffnet wurde, ist eine jener baulichen Maßnahmen.
  • Foto: Stadt Graz - Sicherheitsmanagement
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Bauliche Hochwasserschutzmaßnahmen im Überblick: 

Durch ein extremes Hochwasser im Jahr 2005 wurde das Sachprogramm Grazer Bäche entwickelt, welches als wesentliches Ziel die Hochwassersanierung der Grazer Siedlungsräume als Ziel hat. Die Bearbeitung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land und Bund. Seitdem wurden einige Bäche ausgebaut und Rückhaltebecken gebaut. Weitere Maßnahmen sind in Planung. Hier eine kurze Übersicht über die Projekte: 

  • Schöcklbach: Ausbau und Rückhaltebecken Weinitzen II (weiteres könnte folgen)
  • Stufenbach: Ausbau und Rückhaltebecken Zieglerstraße und Waldhaus
  • Andritzbach: Ausbau und Rückhaltebecken
  • Gabriachbach: Ausbau und Rückhaltebecken
  • Zusertalgerinne: Rückhaltebecken
  • Mariatrosterbach: Rückhaltebecken
  • Mariagrünerbach: Ausbau
  • Rettenbach: Ausbau (Rückhaltebecken in Planung)
  • Leonhardbach: Ausbau
  • Petersbach: Ausbau und Rückhaltebecken St. Peter (Rückhaltebecken Petri Au in Planung) 
  • Messendorferbach: Rückhaltebecken und Ausbau
  • Bründlbach: Ausbau und Rückhaltebecken
  • Einödbach: Rückhaltebecken und Ausbau
  • Thalerbach: Rückhaltebecken

Details zu den Projekten und genaue Bauabschnitte findest du hier

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