Das Lesachtal
Geschichte zwischen Wald, Krieg und Sprache

- Foto: Verein Erinnern Gailtal
- hochgeladen von Dominik Lach
LESACHTAL. Abgelegen, wild und voller Geschichte. Das Lesachtal im Westen Kärntens zählt zu den ursprünglichsten Regionen Österreichs. Erste dauerhafte Siedler kamen nach dem Jahr 600. Es waren Slawen, die dem Tal auch seinen Namen gaben. Les bedeutet Wald.
Einfluss aus dem Pustertal
Ab etwa 750 kamen bayerische Siedler aus dem Pustertal. Ihr Einfluss ist bis heute spürbar. In den Höfen, der Tracht und im Dialekt, der sich stark vom Kärntner unterscheidet.
Rodung und Viehwirtschaft
Über Jahrhunderte rodeten Bauern die steilen Hänge. Um 1300 entstanden die ersten Schwaighöfe. Die Viehwirtschaft wurde zur wichtigsten Einkommensquelle.
Verwaltung und Gemeindestruktur
Im 14. Jahrhundert kam das Tal zur Herrschaft Goldenstein und später zur Grafschaft Ortenburg. Im Jahr 1850 wurden erste Gemeinden gebildet. Die heutige Gemeinde Lesachtal entstand 1973 aus vier Orten. St. Jakob kam zu Kötschach Mauthen.
Spuren des Ersten Weltkriegs
Im Ersten Weltkrieg verlief die Frontlinie entlang des Karnischen Kamms. Alte Stellungen zeugen noch heute vom harten Gebirgskrieg.
Naturgewalt und Isolation 2018
Ein schweres Unwetter schnitt das Tal am 29. Oktober 2018 für zwei Tage komplett ab. Die Landesstraße wurde schwer beschädigt. Das Bundesheer half mit Pionieren und bei der Errichtung einer Umfahrung.
Erzählte Geschichten aus dem Tal
Im November 2018 sammelten Raumplaner der Technischen Universität Wien Geschichten der Einheimischen. Daraus entstand ein Magazin mit dreißig Erzählungen über das Leben im Tal.
Dialekt und Sprachvielfalt
Auch sprachlich ist das Lesachtal besonders. Der Dialekt ist stark vom Osttirolerischen geprägt. Dazu kommen viele slowenische Begriffe, die sich über Jahrhunderte erhalten haben.
Ein Tal mit Charakter
Im Jahr 2001 lebten 1560 Menschen im Lesachtal. Die Zahl sinkt stetig. Geblieben ist ein Tal mit Geschichte, Charakter und lebendiger Sprache.
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