Experten-Tipps gegen den Hausärztemangel

Die von den Parteien nominierten Experten: Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres, Ärztevertreter Karlheinz Kornhäusl, Ärztekammer-Vizepräsident Michael Schriefl und Stephanie Poggenburg (Uni Graz) | Foto: LMS
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EISENSTADT. „Wie kann man den Hausarzt flächendeckend im Burgenland erhalten? Diese Frage versuchten Regierungspolitiker, Landtagsabgeordnete und vier von den Parteien ausgewählte Experten im Rahmen einer parlamentarischen Enquete zu beantworten.
Die Ausgangsposition ist bekannt: Rund 60 Prozent der Allgemeinmediziner gehen in den nächsten Jahren in Pension.

„Wir brauchen die Besten“

In einem Punkt waren sich alle einig: Es gibt keine einfache Lösung. „Es wird vielmehr ein Maßnahmenpaket brauchen“, so Stephanie Poggenburg, Hausärztin in der Steiermark und Vorstandsmitglied in der österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin. Sie verwies unter anderem auf eine Umfrage unter Medizinstudenten und Turnusärzten. Demnach würden nur zwei Prozent „sicher Hausarzt“ werden wollen. Mit der Forderung der SPÖ nach Aufhebung von Aufnahmetests beim Medizinstudium kann Poggenburg sich nicht anfreunden: „Für die Allgemeinmediziner und für Hausärztinnen und Hausärzte brauchen wir nicht irgendwelche Mediziner, sondern die Besten.“

„Genug Ärzte“

Karlheinz Kornhäusl, 1. Obmann Stellvertreter der Kurie Angestellter Ärzte der Ärztekammer Steiermark, glaubt nicht, dass es zu wenig Ärzte in Österreich gibt. Es gebe nur zu wenig Ärzte, die dem öffentlichen Gesundheitssystem vertrauen würden. Laut Kornhäusl habe es im Jahr 2017 1.218 Absolventen des Medizin-Studiums gegeben. 460 davon seien aber nicht in Österreich tätig. „Das ist ein volkswirtschaftlicher Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass ein Medizinstudium rund 500.000 Euro pro Person kostet“, so Kornhäusl, der sich für den Erhalt der Einzelpraxen aussprach, aber Primärversorgungszentren nicht ablehnt: „Dort, wo es sinnvoll ist, brauchen wir viele Professionisten unter einem Dach.“

Work-Life-Balance

Michael Schriefl, Vizepräsident der Ärztekammer Burgenland, lehnt hingegen Primärversorgungszentren entschieden ab. „Das würde zu einer Schließung von Ordinationen in vielen Gemeinden führen“, so Schriefl. Seine Lösungsansätze: ein erleichterter Zugang zum Medizinstudium, finanzielle Unterstützung, eine Entbürokratisierung und eine Anpassung der im Vergleich zu Fachärzten niedrigen Honorare. Außerdem müsse die Work-Life-Balance stimmen: „Viele wollen keine 70 Stunden-Arbeitswoche mehr.“

Lob für Maßnahmen des Landes
Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres lobte die Maßnahmen des Burgenlandes, wie etwa die Landarzt-Förderung. „Ich bin überzeugt, dass es gelingen wird, hier mehr Kollegen in die ländlichen Gegenden zu bringen.“ Wichtig sei, die Rahmenbedingungen anzupassen. „Dienste, Verfügbarkeiten und auch die Bezahlung spielen eine Rolle“, so Szekeres, der mit einem Vorurteil aufräumt: „Die Gesundheitskosten explodieren nicht.“ Was er sich jedenfalls nicht wünscht, sind amerikanische Verhältnisse in Österreich.

Kommentar von Chefredakteur Christian Uchann

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