Doch keine fehlenden Akten in der Jugendwohlfahrt Eisenstadt?

- Im Magistrat Eisenstadt sieht man keinen Hinweis auf fehlende Akten oder Aktenbestandteile in der Jugendwohlfahrt.
- hochgeladen von Christian Uchann
Die Situation in der Jugendwohlfahrt soll prekär sein. Die Magistratsdirektorin beruhigt.
EISENSTADT (uch). Laut Informationen, die den BEZIRKSBLÄTTERN zugespielt wurden, soll es im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe in Eisenstadt zu massiven Missständen gekommen sein.
Dokumentationspflichten vernachlässigt?
Schwerster Vorwurf: Ein ehemaliger Mitarbeiter der Sozialabteilung soll über einen längeren Zeitraum die Dokumentationspflichten vernachlässigt haben. Die Folge sind fehlende Akten bzw. Aktenbestandteile. Dadurch soll es auch keine aktuelle Übersichtsliste der betreuten Kinder und Jugendlichen geben. Konkret sollen lediglich vier Akten (!) existieren.
„Aktenführung hat nicht den Dienstanweisungen entsprochen“
Magistratsdirektorin Gerda Török räumt zwar ein, „dass die Aktenführung nicht den dazu von mir ergangenen Dienstanweisungen entsprochen hat, dass aber weder in Bezug auf die Vergangenheit noch aktuell Hinweise vorliegen, dass Akten fehlen.“
Weiters meint Török auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER, „dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass möglicherweise einzelne Dokumentationen in Form von Aktenvermerken nicht vorhanden sind. Es liegen aber derzeit keine Hinweise vor.“
Auswirkungen auf die Jugendlichen?
Doch wie sind die Auswirkungen der mangelhaften Aktenführung auf die Betreuung der Kinder und Jugendlichen? Besteht nicht die Gefahr, dass einzelne Problembereiche in den Familien nun nicht mehr nachvollziehbar sind?
Die Magistratsdirektorin beruhigt: „Aus derzeitiger Sicht kann von einer nachteiligen Auswirkung auf die Betreuung nicht ausgegangen werden.“
Personalsituation
Ein öfter genannter Kritikpunkt ist auch die Personalsituation. Nach der Kündigung einer Mitarbeiterin soll nur noch eine Fachkraft im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe in Eisenstadt beschäftigt sein. Auch diesen Kritikpunkt kann Magistratsdirektorin Török entkräften. So wurde die Leiterstelle Anfang Februar dieses Jahres neu besetzt sowie zusätzlich eine administrative Leitung installiert. Außerdem wurden zwei vakante Stellen mit entsprechend ausgebildeten Fachkräften mit 1. April nachbesetzt. Török verspricht: „Mit der nunmehrigen personellen Ausstattung ist die ordnungsgemäße Erledigung der Aufgaben gesichert.“
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.