Nistkästen richtig säubern und aufhängen

- Nistkasten aus Holz
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Wenn Sie einen Nistkasten in Ihrem Garten oder anderswo angebracht haben, sollten Sie diesen nicht einfach sich selbst überlassen. Warum eine Reinigung des Nistkastens so wichtig für die Vögel ist, lesen Sie hier!
Standort eines Nistkastens
Nistgelegenheiten finden höhlenbrütende Vögel immer seltener. Gründe dafür sind intensive Forst- und Agrarwirtschaft, sowie übermäßig gepflegte Parkanlagen und viele hohe Stadthäuser. Mit einfachen Nistkästen können Sie für Vögel wie Meisen, Kleiber, Hausrotschwanz, Sperlinge oder Stare einen Beitrag zum Vogelschutz leisten. Er kann an Bäumen, Dächern, Mauern oder Balken aufgehängt werden. Die Nistkästen sollten in einer Höhe angebracht werden, dass sie vor Katzen, Mardern und Eichhörnchen sicher sind. So können diese nicht an die Eier und Jungvögel heranreichen. Das Einflugloch muss nach Südosten oder Osten zeigen. Damit es nicht hinein regnen kann, sollte es nach vorne geneigt sein. Ein Platz im Schatten ist angebracht, so dass sich der Nistkasten in der Sonne nicht zu sehr aufheizen kann.
Nistkasten selbst bauen?
Nistkästen aus Holz lassen sich mit einigen Handgriffen auch selbst bauen. Eine bebilderte Anleitung dazu finden Sie unter der folgenden Web-Adresse bei: Gartendialog.de - Nistkasten bauen.
Günstiger Zeitpunkt und Gründe für eine Reinigung
Nach Ende der Brutsaison sollte im Spätsommer, aber spätestens zum Ende des Winters der Nistkasten gereinigt werden. Lässt man die alten Nester im Kasten, besteht die Gefahr, dass die nächste Vogelbrut von Parasiten befallen wird. Zu diesen Parasiten zählen Vogelflöhe, Milben, Wanzen, Lausfliegen und Zecken. Es gibt einige Vogelarten, welche die alten Nester nicht ausräumen. Meisen oder Trauerschnäpper bauen ihr Nest auf die alten Nester im Nistkasten auf. Sie reinigen ihre Nester nicht von den ganzen Parasiten selbst.
Über Winter suchen einige andere Tiere Unterschlupf in Nistkästen. Der Siebenschläfer, die Wald- oder Haselmaus, Fledermäuse suchen sich gerne diese Behausungen aus. Florfliegen, Wespen- und Hummelköniginnen sowie Ohrwürmer überwintern gerne in Nistkästen. Meisen und Kleiber suchen sich diese im Winter zum Übernachten aus. Auch daher ist eine Reinigung am Ende des Winters sinnvoll, um Parasiten, Schmutz und Kot zu entfernen.
Es gibt verschiedene Gründe, warum Vögel nicht selber den Nistkasten reinigen. Sie sind es gewöhnt und der Instinkt sagt ihnen das, sich in ihren Nestern ruhig zu verhalten. So werden keine natürlichen Feinde wie Marder, Katzen oder Waschbär auf sie aufmerksam. Laute Geräusche würden Tiere heranlocken. Einige Insekten, welche in den Nestern im Nistkasten überwintern, sind für Vögel ungenießbar. Daher fressen sie diese nicht.
Viele übereinander gebaute Nester im Nistkasten gefährden die Brut nicht nur durch Parasiten. Es besteht auch die Gefahr, dass die jungen Küken zu nahe an das Einflugloch geraten. Sie könnten dadurch hinaus fallen oder eine Beute des Marders werden. Am Ende der Winterzeit ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die Reinigung zu wählen. Einige Vögel beginnen zeitig im Frühjahr mit dem Brüten.
Wie Sie am besten einen Nistkasten reinigen
Vor der Reinigung des Nistkastens sollten Sie diesen einige Zeit beobachten, ob Sie Geräusche hören oder ein Tier beim Verlassen des Einstiegloches erblicken können. Sie können kurz anklopfen, so dass mögliche Bewohner gewarnt sind und den Nistkasten verlassen. So werden diese nicht zu sehr gestört. Dadurch ersparen Sie sich und den möglichen Bewohnern einen Schrecken.
Zur Reinigung des Nistkastens können Sie nun folgendermaßen vorgehen
- Reinigen Sie den Nistkasten im Freien mit Handschuhen, damit Sie sich selbst keine Parasiten im Haus einfangen.
- Verwenden Sie keine chemischen Reinigungsmittel oder Desinfektionsmittel.
Entfernen Sie das alte Nest.
- Fegen Sie den Nistkasten gründlich aus.
- Bei Parasitenbefall waschen Sie den Kasten mit klarem Wasser und eventuell einer Sodalauge aus. Sie können den Schmutz einweichen lassen und diesen dann mit einer Bürste aus bürsten.
- Nur bei einem überaus starken Parasitenbefall durch Zecken oder Flöhe könnten Sie diese mit einer Lötlampe ausbrennen.
- Wichtig ist, den Nistkasten im Inneren gut auszutrocknen, bevor Sie ihn wieder aufhängen.
Wenn Sie den Nistkasten im Spätsommer und dann noch einmal am Winterende von den Überwinterungsgästen nach den oben genannten Punkten reinigen, ist das normalerweise ausreichend. Nur wenn Sie während der Brutzeit Auffälligkeiten bemerken, können Sie vorsichtig einmal in den Nistkasten schauen. Die Vögel sollten so wenig wie möglich gestört werden.
Fazit
Abschießend kann man sagen, dass am Winterende noch einmal die Nistkästen auf Sauberkeit überprüft werden sollten. Wenn Sie einige Regeln bei der Säuberung der Nistkästen beachten, haben Sie bereits das Wichtigste für die Gesunderhaltung der höhlenbrütenden Vögel getan. Diese können nun im Frühjahr mit der Brut und Aufzucht ihrer Jungen im Nistkasten beginnen.


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