Parkpickerl im 22. Bezirk
Dunkle Wolken über dem Kaschauerplatz

WKO-Donaustadt-Chef Timmermann (links) und Gerald Steininger. | Foto: David Hofer
4Bilder
  • WKO-Donaustadt-Chef Timmermann (links) und Gerald Steininger.
  • Foto: David Hofer
  • hochgeladen von David Hofer

In Essling strahlt die Sonne auf die Pizzeria Mediterraneo - eigentlich scheint alles angerichtet für einen entspannten Tag. Doch seit das Parkpickerl Einzug gehalten hat, wird die Idylle getrübt. 

WIEN/DONAUSTADT. Es ist und bleibt ein Thema, an dem sich die Geister nicht nur in der Donaustadt scheiden: Das Parkpickerl, nun seit gut drei Monaten auch fixer Bestandteil des Alltagslebens im 22. Bezirk. Während sich einige über mehr Parkmöglichkeiten freuen oder erwartungsvoll auf mehr Grünraum oder Radwege hoffen - sind andere mit den negativen Seiten des Pickerls konfrontiert.

So etwa am Kaschauerplatz in Essling, wo in der Pizzeria Mediterraneo mit Einführung des Parkpickerls harte Zeiten eingezogen sind. Denn die neue Regelung macht es dem Unternehmen gleich auf mehreren Ebenen schwer, wie Besitzer Gerald Steininger der BezirksZeitung verraten hat: "Das Personal, das nicht aus dem 22. Bezirk kommt, hat schon gekündigt. Daher kam es zu Engpässen in der Küche und im Service." 

Personal kündigt, Kunden bleiben aus

"Es ist eine Beeinträchtigung unseres gesamten Organisationsablaufes", so der Gastronom und weiter: "Wenn es keinen Parkplatz und keine bessere Anbindung gibt, kündigt das Personal." So erklärt auch eine der verbliebenen Angestellten: "Ich kann in diese Gegend nicht einfach mit den Öffis fahren - wie soll ich beispielsweise reagieren, wenn etwas mit meinen Kindern ist und ich schnell reagieren muss?" 

Seit Einführung des Parkpickerls gehen die Gastzahlen zurück. | Foto: David Hofer
  • Seit Einführung des Parkpickerls gehen die Gastzahlen zurück.
  • Foto: David Hofer
  • hochgeladen von David Hofer

Doch nicht nur bei den Angestellten habe man bereits die Auswirkungen des Pickerls zu spüren bekommen - auch die Gastzahlen seien seit März spürbar zurückgegangen. "Es kommen mindestens 25 Prozent weniger Gäste zu uns", klagt Steininger. Firmen beispielsweise, die zum Mittagessen von außerhalb der Stadtgrenze nach Essling gefahren seien, würden nun komplett wegfallen. 

Selbst am Wochenende reise dieser Trend nicht ab. Denn die Gäste würden es sich schlichtweg abgewöhnen an den Kaschauerplatz zu fahren. "Frühere Stammgäste haben sich für unter der Woche schon Alternativen gesucht und sind dann auch an den Wochenende immer seltener bei uns." 

Das Verständnis für das Parkpickerl hält sich hier in Grenzen.  | Foto: David Hofer
  • Das Verständnis für das Parkpickerl hält sich hier in Grenzen.
  • Foto: David Hofer
  • hochgeladen von David Hofer

Für die Pizzeria Mediterraneo sei das Parkpickerl eine herbe Niederlage - man habe das Pech, hier am Stadtrand zu sein. Es habe vorher nie ein Problem mit Parkplätzen gegeben - aber nun dürften viele potentielle Kundinnen und Kunden einfach nicht mehr mit dem Auto hierherkommen. "Im innerstädtischen Bereich finde ich das Pickerl sinnvoll - aber nicht hier an der Peripherie, so Steininger" 

Die Debatten halten an

Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) ist beim Thema Parkpickerl im Bilde - es werde und wurde auch schon durchgehend evaluiert. Dennoch sei das Parkpickerl ja keine von Grund auf neue Sache: "Die Parkpickerl-Regelung ist ja nicht neu - vor dem 1. März hat sie bereits in 18 Bezirken gegolten und da haben die Betriebe auch Lösungen gefunden", so Nevrivy.  

Wie fällt dein Fazit nach drei Monaten Pickerl aus?

Am Kaschauerplatz finden diese Worte kein Verständnis, Hilfe geht von diesem Verweis keiner aus. Zu ungewiss erscheint hier die Zukunft - die Wolken würden immer dunkler.

Es ist nicht der einzige Fall, in dem ein Unternehmen - nicht nur im Gastrobereich - mit dem Rücken zur Wand stehen würde, betont auch WKO-Donaustadt-Chef Christian Timmermann. Immer wieder würde er von den Herausforderungen, die durch das Parkpickerl entstanden sind, hören. Zuletzt wurde darüber auch mit dem Bezirksvorsteher debattiert. Man möchte weiterhin am Ball bleiben, um die bestmögliche Lösung für alle Beteiligten zu finden, betont Timmermann abschließend.

Das könnte dich auch interessieren:

Debatte zwischen WKO und Bezirksvorsteher Nevrivy
Großer Wirbel um Quartier Süßenbrunn West

WKO-Donaustadt-Chef Timmermann (links) und Gerald Steininger. | Foto: David Hofer
Gähnende Leere auf den Parkplätzen vor der Pizzeria: Wenngleich sich das Wetter von seiner strahlendsten Seite zeigt, sind doch dunkle Wolken aufgezogen. | Foto: David Hofer
Das Verständnis für das Parkpickerl hält sich hier in Grenzen.  | Foto: David Hofer
Seit Einführung des Parkpickerls gehen die Gastzahlen zurück. | Foto: David Hofer

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Hier gehts zu den aktuellen Nachrichten aus Wien

Breaking News als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook

MeinBezirk auf Instagram

MeinBezirk auf Twitter

MeinBezirk auf WhatsApp

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.