Donaustadt
Junge Patientin stirbt nach Kosmetikbehandlung im Spital

- Eine Patientin starb in der Klinik Donaustadt Mitte Oktober. Jetzt klagt die Familie.
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Anfang Oktober hat sich eine 28-Jährige laut einem Bericht die Lippen aufspritzen lassen. Tage danach starb sie in der Klinik Donaustadt. Die Familie wirft der Klinik ärztliche Versäumnisse vor, der ärztliche Direktor dementiert.
WIEN/DONAUSTADT. Diese Woche berichtete die "Kronen Zeitung" über eine 28-jährige Wienerin, die in der Klinik Donaustadt gestorben ist. Die Frau habe sich in einem Kosmetiksalon die Lippen aufspritzen lassen, Wochen später starb sie im Krankenhaus. Jetzt meldete sich die Klinik zu Wort.
Was ist passiert? Die junge Mutter stieß auf Instagram auf eine Kosmetikerin, die in der Brigittenau Lippenvergrößerungen anbot. Sie ließ sich am 4. Oktober für 180 Euro Hyaluron spritzen, Tage später bekam sie starke Kopfschmerzen. Ihr Ehemann brachte sie in die Klinik Floridsdorf, wo ihr laut dem Bericht Schmerzmittel empfohlen worden sind. Der 28-Jährigen ging es jedoch nicht besser, also ging es weiter in die Klinik im 22. Bezirk. Hier gab es auch schmerzstillende Mittel und sie wurde wieder nach Hause geschickt.

- Mayerhofer wies die Vorwürfe zurück und sagte, dass die Patientin "insgesamt vier Mal genauestens" untersucht wurde.
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Am 12. Oktober verspürte sie ein Taubheitsgefühl in Händen und Beinen, Hals und Kopf schmerzten "wie verrückt", sie konnte nicht mehr essen. Ihr Mann ist wohl mit ihr stundenlang in der Notaufnahme gesessen. Erneut dürfte sie, jedoch mit immunstärkenden Mitteln, weggeschickt.
Herz-Kreislauf-Versagen
Tag danach wurde die Frau von der Rettung in die Klinik Donaustadt gebracht, später wurde sie erneut nach Hause geschickt, mit einem Termin am 16. Oktober. Doch einen Tag vor dem Termin verschlechterte sich ihr Zustand laut der Zeitung noch drastischer. Ihre Mutter soll einen Oberarzt angebettelt haben, die Tochter stationär aufzunehmen und dieser stimmte zu. Doch am 16. Oktober starb die Frau nach einem Herz-Kreislauf-Versagen.
"Obwohl die Ärzte bei der Untersuchung gesagt haben ‘unglaublich, wie groß die Lymphknoten sind‘, haben sie sie wieder nach Hause geschickt", wird ihre Mutter im Bericht zitiert. "Der Fall ist eine Tragödie. Wir werden die Ansprüche der Hinterbliebenen im Gerichtsverfahren geltend machen und fordern vollständige Aufklärung", sagte Familienanwalt Sascha Flatz gegenüber "Krone.at".
Klinik weist Vorwürfe zurück
Einen Monat später, am Donnerstag, dem 16. November, fand eine Pressekonferenz in der Klinik Donaustadt statt. Ärztlicher Direktor Lothar Mayerhofer betonte, dass man im Nachhinein wisse, "dass wir aufgrund dieser extrem seltenen immunologischen Reaktion zu keinem Zeitpunkt eine Chance hatten". Es habe sich um "eine Reaktion mit extrem schnellen Verlauf" gehandelt, die nicht durch Studien, sondern durch Einzelfälle bekannt sei.

- Ärztlicher Direktor Lothar Mayerhofer betonte, dass man im Nachhinein wisse, "dass wir aufgrund dieser extrem seltenen immunologischen Reaktion zu keinem Zeitpunkt eine Chance hatten". (Archiv)
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Mayerhofer wies die Vorwürfe zurück und sagte, dass die Patientin "insgesamt vier Mal genauestens" untersucht wurde. Beim ersten Termin wurde der Kopf der Frau mit einem Computertomograf kontrolliert, es bestand jedoch keine Indikation für eine Aufnahme. Beim dritten Mal soll die Patientin schließlich eine Aufnahme sowie Medikamente abgelehnt haben. Und beim vierten Mal war "schließlich klar, dass sie aufnahmepflichtig" sei. Die 28-Jährige starb "unter laufender Therapie".
Nepp fordert Rücktritt Hackers
Erneut nutzte FPÖ Wien-Chef Dominik Nepp die Gelegenheit, den Rücktritt von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zu fordern. Der Fall der 28-Jährigen sei "eine erschütternde Tragödie, die auf eine Kette von Versäumnissen der vergangenen Jahre zurückzuführen" sei.
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