Jordi Savall in der Pfarrkirche.
Styriarte-Klangwolke aus Stainz

Jordi Savalls Assistent Lluís Vilamajó im Probenmodus | Foto: Langmann
  • Jordi Savalls Assistent Lluís Vilamajó im Probenmodus
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  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Erstmals ging 1985 ein Styriarte-Festival über die Bühne. Unter Maestro Nikolaus Harnoncourt avancierte 1989 die Pfarrkirche Stainz zum Austragungsort. Seit elf Jahren gibt es bereits die ORF-Steiermark-Klangwolke, die Styriarte-Konzerte über das ganze Land verbreitet. Am vergangenen Wochenende verbanden sich wieder einmal die beiden Ereignisse: Die von Professor Jordi Savall in Stainz dirigierte Marienvesper wurde in ganz Österreich ausgestrahlt.
Zunächst zum Technischen: Das ORF-Team rückte bereits am Donnerstag mit einem HD-Übertragungswagen an, um die Pfarrkirche mit zwei Remote- und sieben Kleinkameras und den Orchesterraum ausreichend mit Mikrofonen zu bestücken. „Wir produzieren stets in Dolby Surround-Qualität“, legte Produktionsleiter Gert Andrez vom Landesstudio Steiermark Wert auf eine gute Nachbearbeitungsmöglichkeit. Über Glasfaserkabeln kam der Ton in den Übertragungswagen, wo das Produktionsteam Bild und Ton zusammenmischte. Über LTE-Technik (Long Term Evolution) wurde die Sendung an das ORF Zentrum in Pfarrwerfen weitergeleitet, von wo in ORF 3 die Ausstrahlung für ganz Österreich erfolgte. Produziert wurde im „Live-zeitversetzt-Modus“, soll heißen: Das Klangwolkenkonzert fand um 20.30 Uhr, die Sendung um 21 Uhr statt.
Für das Styriarte-Konzert machte Maestro Jordi Savall die Marienvesper zum Inhalt. Darunter ist kein einheitliches Werk zu verstehen, sondern die Zusammenführung der schönsten Teile einer Marienvesper aus Werken von Händel, Fux und Vivaldi. „Dixit Dominus in g, HWV 232“ von Georg Friedrich Händel (1685-1759) machte den Anfang, gefolgt von „Nisi Dominus in a, K 68“ von Johann Joseph Fux (1660-1741), bevor „Magnificat in g, RV 610“ von Antonio Vivaldi (1678-1741) den Abschluss bildete. Als Solisten wirkten Maria Ladurner, Miriam Kutrowatz (beide Sopran), Sophie Rennert (Alt), Daniel Johannsen (Tenor) und Thomas Stimmel (Bass) mit. Choral getragen wurde das Werk vom Arnold Schönberg Chor unter der Einstudierung von Erwin Ortner, dem Gründer des in Stainz schon öfter gehörten Chors.

Ein Meister der Alten Musik

Am Dirigentenpult fand sich mit Jordi Savall (79) eine der vielseitigsten Persönlichkeiten unter den Musikern seiner Generation ein. Der spanische Musikwissenschaftler, Komponist und Dirigent macht die Welt mit musikalischen Wunderwerken bekannt, die er dem Dunkel der Gleichgültigkeit und des Vergessens entreißt. Sein Wirken hat wesentlich zu einer neuen Sichtweise der Alten Musik beigetragen. Seine über 230 Platten und CDs und sein musikalisches Werk wurden mehrfach prämiert, von der Europäischen Union wurde er zum Botschafter des guten Willens ernannt.
Einmal mehr ließ sich Buschenschänkerin Karin Ulz in Kothvogel die Übertragung der Klangwolke nicht entgehen. „Wir haben unsere Terrasse adaptiert“, bot sie ihren lauschenden Gästen neben dem Stereo-Klang einen landschaftlichen Rundblick der Sonderklasse. „Unsere Gäste sitzen quasi mitten im Weingarten“, bot Karin Ulz regionale Schmankerl sowie süße Mehlspeisen und ein vielfältiges Eissortiment an. Der Wein dazu stammte aus der eigenen Produktion, heuer erstmals dabei der Schilcher Frizzante in der Kleinformat-Flasche.

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