Handwerkskunst in hoher Perfektion

- hochgeladen von Gerhard Langmann
Offene Ateliertür bei der Stainzer Glaskünstlerin Grete Faßwald.
Ein Hingucker für die Besucher ist die Arbeit am Studioofen allemal. Für die Kunsthandwerkerin Grete Faßwald, die vom 5.-8. Dezember ihr Atelier in der Lastenstraße geöffnet hielt, ist die Bearbeitung des flüssigen Glases allerdings Schwerarbeit. Was beim Hinschauen so einfach wirkt, bedarf in der Ausführung großer Fingerfertigkeit. „Im Ofen herrschen gut 1.100 Grad“, entnahm die Künstlerin mit ihrer Glaspfeife einen handlichen Tropfen Flüssigglas, um ihn mit kräftigem Blasen und ständigem Drehen und Schwenken in die passende Form zu bringen. Beim Dekorkrug war mit dem Ansetzen des Griffes ein weiterer Arbeitsschritt notwendig, den Grete Faßwald mit einem eigenen Holzwerkzeug vollzog.
Abstellen und warten, bis die Exemplare von selber auskühlen, geht bei so hochempfindlichen Stücken nicht. Sie kommen in einen eigenen Kühlofen, in dem die Temperatur Schritt für Schritt abgesenkt wird. Jede schnelle Absenkung der Hitze hätte ein Zerspringen der Form zur Folge.
Die im Atelier präsentierten Schaustücke haben die Prozedur bereits hinter sich gebracht. Jede Form ein Unikat, warten sie nun im Atelier auf ihre Käufer. Emilie Respondek, auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Geschenk, war ein solcher. „Es soll aus Glas und Stein sein“, verriet sie, dass das Präsent für ihre künftige Schwiegertochter bestimmt ist. Für ganz besondere Geschmäcker war auch der Feiertag vorbehalten, als der Stainzer Buchautor und Weinkenner Mike Markart eine Auswahl erlesener italienischer und spanischer Weine präsentierte und bei Wunsch auch kommentierte.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.