AK-Erhebung
Gutes Zeugnis für Kinderbetreuung im Bezirk Deutschlandsberg

- Ins Spiel vertieft: Bgm. Bernd Hermann im Kneipp-Kindergarten Frauental. Hier werden derzeit die baulichen Vorkehrungen für die insgesamt sechste Gruppe getroffen.
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Der neue Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer (AK) Steiermark ist da. Im Bezirk Deutschlandsberg stechen die Stadtgemeinde Deutschlandsberg sowie die Marktgemeinden Frauental, Preding und Lannach mit einer 1A-Bewertung positiv hervor. Auch sonst ist die Landkarte im Bezirk Deutschlandsberg einheitlich dunkelgrün, denn auch alle anderen elf Gemeinden weisen den sehr guten "A-Status" auf. Auch tut sich derzeit einiges an baulichen Aktivitäten im Bezirk.
BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Elf von 15 Gemeinden im Bezirk Deutschlandsberg erfüllen die Kriterien für die Kategorie A im steirischen AK-Kinderbetreuungsatlas. Für diese Kategorie müssen eine Betreuungseinrichtung für Kinder unter drei Jahren, ein Ganztageskindergarten und eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder vorhanden sein. Vier Gemeinden , nämlich Deutschlandsberg, Lannach, Frauental und Preding, werden den zusätzlichen Kriterien des Vereinbarkeits-Indikators für Familie und Beruf (VIF) gerecht. Sie verfügen über Betreuungsangebote für Kinder von null bis zehn Jahren mit Öffnungszeiten, die beiden Elternteilen Vollzeitjobs ermöglichen.
Allgemeine Infos zum AK-Kinderbetreuungsatlas findest du hier:
Bauarbeiten zahlen sich aus
Deutlich zu sehen ist, dass in all jenen Gemeinden, in denen in die Kinderbetreuungseinrichtungen investiert wird, auch entsprechend angenommen und gewertet werden. So ist die Marktgemeinde Preding seit der Neueröffnung des Kindergartens beim Gemeindeamt mit zwei Ganztagesgruppen und einer Halbtagesgruppe sowie der Eröffnung der Kinderkrippe 2023 auch als 1 A Gemeinde im Kinderbetreuungsatlas der AK gelistet.

- Der neue Kindergarten in Preding ist im Herbst 2022 eröffnet worden.
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Sondermodell in Lannach
Auch die Marktgemeinde Lannach ist eine 1 A Gemeinde. Seit der Eröffnung des nagelneuen Kindergartens mit zwei Kindergarten-Gruppen und einer Kinderkrippe im Jahr 2019 zusätzlich zu den beiden bereits bestehenden Kindergärten im Gemeindegebiet ist man hier zu mehr als hundert Prozent abgedeckt. Dabei gibt es in Lannach eine besondere Regelung mit einer Prämie für all jene Familien, die die Betreuung für ihre Kinder selbst in die Hand nehmen – ein Modell, das sich inzwischen bereits andere Gemeinden zum Vorbild nehmen. Die Voraussetzungen in Lannach? Mindestens ein Elternteil des Kindes muss seinen Hauptwohnsitz in Lannach haben und zu Hause betreut werden. Vom Ende der Karenz bis zum dritten Geburtstag des Kindes gibt es 300 Euro pro Monat, bis zum verpflichtenden Kindergartenjahr dann 100 Euro.

- Bürgermeister Josef Niggas steht zum Prämienmodell für Familien, die ihre Kinder zuhause betreuen wollen.
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Laut Bürgermeister Josef Niggas kommt das Angebot gut an: "Es gibt nur positive Rückmeldungen. Derzeit werden in unserem Gemeindegebiet 42 Kinder ab der Karenz bis zum dritten Lebensjahr daheim, also mit Hilfe der Familienmitglieder, Nachbarn u.a. betreut. Die Leute werden einfach wieder kreativ bei der Betreuung ihrer Kinder. Dazu kommen weitere zwölf Kinder, die bis zum verpflichtenden Kindergartenjahr in der elterlichen Betreuung verbleiben." Dabei werde an den Herd gedrängt – Bürgermeister Niggas geht es um die Wahlfreiheit. Eltern könnten somit freiwillig entscheiden, ob sie ihr Kind daheim betreuen wollen oder eben nicht. "Wenn jemand einen Betreuungsplatz für sein Kind in Lannach braucht, dann bekommt er diesen natürlich", stellt Niggas sicher.
Bauarbeiten in Frauental
"Frauental ist eine 1 A-Gemeinde, seit es diese Bewertung der AK gibt", freut sich Bgm. Bernd Hermann über die neuerliche Kategorisierung in der höchsten Stufe im Kinderbetreuungsatlas. Dabei wird in der Marktgemeinde Frauental bereits jetzt weiter gebaut: Mit Schulbeginn im September 2025 werden die umfassende Generalsanierung der Volksschule sowie der Zubau zum Kindergarten abgeschlossen sein. Die Kosten dieses Projektes belaufen sich insgesamt auf rund 4,5 Mio. Euro.

- 2014 wurde der Kneipp-Kindergarten in der Marktgemeinde Frauental eröffnet
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Wie geht es jetzt nach dem Zubau beim Kindergarten weiter? "Derzeit sind vier Kindergartengruppen eingerichtet, davon eine ganztags" erklärt Kindergartenleiterin Eveline Jöbstl. "Dabei haben wir gemäß einer Bedarfserhebung auch die Beginnzeiten gestaffelt", ergänzt Bgm. Bernd Hermann, damit den Anforderungen der Erziehungsberechtigten möglichst entgegenzukommen.
Zweite Krippengruppe
Erweitert wird vor allem die Kinderkrippe von derzeit einer Gruppe, die je nach Bedarf auch jetzt schon eine flexibel gestaltete Nachmittagsbetreuung gewährleistet, hin zu einer zweiten Gruppe, die dann fix ganztags geführt werden wird. Dazu ist auch entsprechendes Personal nötig. Das 16-köpfige Team im Kneipp Kindergarten wird entsprechend erweitert. Die Stellenausschreibungen betreffen einmal eine Kindergartenpädagogin bzw -Pädagogen sowie zwei Kinderbetreuer bzw. -Betreuerinnen. Die "Die Bewerbungsfrist ist jetzt abgelaufen, wobei insgesamt fast 25 Bewerbungen eingegangen sind, die wir derzeit sichten", ist Bürgermeister Hermann zuversichtlich.

- Fokus Frauental: Heute noch Baustelle, in einigen Wochen ziehen hier die Kinder ein.
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Die Bauarbeiten zur Sanierung der Volksschule und der Erweiterung des Kneipp Kindergartens laufen planmäßig. Man darf also gespannt sein auf die offizielle Eröffnung am 3. Oktober. Gemeinsam mit dem Kinderhaus ist somit fast das ganze Jahr über eine Betreuung für Kinder gegeben. "Für mich waren schon immer die Kinder das wichtigste", so Hermann.
Bedarfserhebungen in Deutschlandsberg
Wie in allen anderen Gemeinden wird auch in der Stadtgemeinde Deutschlandsberg an Erweiterungsmöglichkeiten gefeilt, obwohl derzeit laut Bgm. Josef Wallner sämtliche Anfragen erfüllt sind. "Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt schon über so viele Jahre eine 1 A Gemeinde bei der Bewertung im Zuge vom Kinderbetreuungs-Atlas' sind. In Anbetracht der Tatsache, dass das zweite verpflichtende Kindergartenjahr kommen soll, sind auch in der Stadtgemeinde derzeit Erhebungen im Rahmen einer Potenzial-Analyse für die drei Kindergarten-Standorte am Laufen. Dabei ist uns der Erhalt von Grünraum ein großes Anliegen", so Bgm. Josef Wallner.
In den Sommermonaten werden die Betreuungszeiten je nach Möglichkeiten an einem der Kindergarten-Standorte zusammengefasst. "Wobei wir auch mit unseren "Sommerimpulsen' ein umfassendes Freizeit-Programm für Kinder und Jugendliche während der Ferienzeit anbieten", ergänzt Bgm. Wallner.
Bildungscampus in St. Martin im Sulmtal
Ein heißer Anwärter für ein Upgrade im AK Kinderbetreuungsatlas ist die Marktgemeinde St. Martin im Sulmtal. Markant mitten im Ortszentrum entsteht derzeit der Neubau für einen umfassenden Bildungs-Campus. 8,5 Millionen Euro werden für dieses Bauprojekt mit Kinderkrippe, Kindergarten, Volksschule und angrenzendem Musikerheim mitten im Ortszentrum in die Hand genommen. "Wir liegen gut im Zeitplan", freut sich Bgm. Franz Silly über die umgesetzten Pläne gemeinsam mit Architektin Nina Kuess.

- Architektin Nina Kuess und Bürgermeister Franz Silly mit den Plänen für den Bildungscampus in St. Martin im Sulmtal, der im Herbst 2025 eröffnet werden soll.
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Dabei wird zur bereits bestehenden eine weitere Kinderkrippen-Gruppe eingerichtet sowie Platz für drei Kindergarten-Gruppen gegeben ist. Auch die darüber integrierte Volksschule wird am neuesten Stand der Technik mit offenen Lerngelegenheiten installiert sein. "Zwei Kindergartengruppen und auch beide Gruppen für die Kinderkrippe sind bereits nach den aktuellen Voranmeldungen belegt. Wir bieten auch Nachmittagsbetreuung, wobei wir uns hier nach dem Bedarf der Erziehungsberechtigten richten wollen", so Bgm. Franz Silly, der auch in Richtung Ganztages-Kindergarten denkt. Der Betrieb im nagelneuen Bildungscampus wird mit der Eröffnung am 6./7. September aufgenommen werden.

- Der Neubau für den Bildungscampus in St. Martin im Sulmtal nimmt deutlich Formen an.
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Mehr Infos zum AK-Kinderbetreuungsatlas findest du hier.
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