Konzert Friedenskirche
Ensemble Vokal aus Landskron gastierte in Stainz
Ein feines Konzert in der Friedenskirche: Das Ensemble Vokal aus Kärnten brachte eine große Welt an Melodien nach Stainz.
STAINZ. Da ist den Verantwortlichen von „StainZeit“ wieder ein Volltreffer gelungen. Die sangesfreudigen sechs Damen und vier Herren des Ensembles Vokal brachten mit ihren prächtigen Stimmen, ihrer präzisen Intonation, ihrer Klangesfülle und ihrer spürbaren Fröhlichkeit eine launig-familiär-heimelige Atmosphäre in die sehr gut besetzte Friedenskirche. „Freuen wir uns auf ein schönes Konzert“, machte „StainZeit“-Vertreter Andreas Gerhold auf die Verbindung des Chores zu Stainz aufmerksam: Sopranistin Eva Petritsch war einst Leiterin der Chorgemeinschaft Stainz, Ingrid Preissegger geb. Lemsitzer ist im EHJ-Markt aufgewachsen.
Mit dem Auftaktlied „Somebody Loves Me“ von George Gershwin wurde auch klar, welchem Thema sich Chorleiter Maximilian Marginter und sein Klangkörper verschrieben haben: Liebe, Vertrautheit, Annäherung, Sehnsucht, Abschied. Beim bittersüßen „Come Again Sweet Love“ von John Dowland kam eher das Letztere zum Ausdruck. Mit „Über den Berg ist mein Liebster gezogen“ von Bettina Wegner zeigte der Chor, dass er auch Lyrik kann. Der Unterton auch hier in Moll: Herrlichste Jungfrau, was lacht ihr dem Schönen ~ nie wird sein Herz sich an eures gewöhnen.
Weiter Musikbogen
Über „Sway“ mit (unter vielen) Dean Martin und „And So It Goes“ von Billy Joel hantelte sich das Ensemble Vokal einfühlsam vor bis zum schmissigen Männerquartett „Unter den Pinien von Argentinien“ ganz im Stile der Comedian Harmonists vor. Tatsächlich stammen die Zeilen aber von Max Raabe und seinem Orchester: Unter den Zypressen, hab‘ ich mich vergessen. Einer anderen Art der Liebe („Kind Of Love“) widmete sich anschließend „Ruby“, der Hit von den King Sisters aus Amerika, die tatsächlich Geschwister waren. Ob sie dem Narrativ „I Don’t Care Too Much For Money“ der Beatles folgten, ist wohl nicht überliefert. Ganz sicher stimmig – einschließlich der Kusshand am Ende des Liedes – war der Titel „Bei mir bist du schen“ von den Andrew Sisters, ebenfalls leibliche Schwestern.
Mit der Verwebung des Volkslieds „Kein schöner Land“ und einer afrikanischen Weise in Suaheli („Unser aller Land ist die Erde“) näherte sich der Klangkörper dem Ende des Konzertes an. Allerdings nicht, ohne als Zugabe „I Love Coffee, I Love Tea“ zu servieren und ein treuherziges „Let’s hang on“ (Bleiben wir in Verbindung) zuzurufen. Chapeau! Im Namen des Publikums verneigte sich Andreas Gerhold vor dem Ensemble Vokal, das – Eigendefinition – trotz Rettungsgasse, Motorschaden und Zusammentreffen mit einem Pferd nach Stainz gefunden hatte.
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