Sommertheater in Wies
Amouröse "Gast-Spiele" im Weißen Rössl Wolfgangsee

- "Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist?"
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Dieser Theatersommer wird ganz schön schräg, frech und schrill. Karl Posch inszeniert in der Schlosstenne Burgstall das Singspiel "Im Weißen Rössl am Wolfgangsee" und schickt 17 Darsteller auf die Bühne. Ab 4. Juli (Premiere) gibt es ein Wiederhören von altbekannten Schlagern und ein Wiedersehen mit rührenden Liebesgeschichten.
WIES. "Im Salzkammergut, da kann man gut lustig sein." Immerhin trägt der malerische österreichische Ferienort das "gut" sogar in seinem Namen. Damit nicht genug, soll das Glück im Weißen Rössl am Wolfgangsee ja förmlich vor der Tür stehen. Für die Kulturinitiative Kürbis Wies ein Grund mehr, die Touristenattraktion kurzerhand in die Schlosstenne Burgstall zu verlegen. Die Proben laufen seit März und gestalten sich bei 17 Darstellerinnen und Darstellern allein vom Zeitmanagement her sehr herausfordernd.

- "Zuschau'n kann i net!" Verzweifelt bemüht sich Oberkellner Leopold um die Aufmerksamkeit und Liebe seiner Chefin Josepha, die wiederum ihr Herz an Rechtsanwalt Siedler verloren hat.
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"Das Singspiel vom ‚Weißen Rössl’ ist allseits bekannt, doch so schön schwelgend in der Kitsch- und Klischeewelt kann man es nur in der Schlosstenne Burgstall erleben. Eine überhöhte Heimatidylle mit augenzwinkerndem Spaß und sentimentalen Liebesgeschichten."
Karl Posch von der Kulturinitiative Kürbis
Die Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 war für Karl Posch die Motivation, das „Weiße Rössl“ als Sommertheater zu präsentieren. Frei nach dem 1896 vonOskar Blumenthalund Gustav Kadelburg verfassten Lustspiel. Posch (Dramaturgie & Regie) hat die Originalfassung komplett bearbeitet und in die heutige Zeit versetzt. Das Publikum erwartet somit keine historische Aufführung sondern ein leichtfüßiges Singspiel in drei Akten mit Typen zum Lachen, spritzigen Dialogen und süffiger Musik. Die Ohrwürmer stammen von Ralph Benatzky, Hans Frankowski, Robert Gilbert, Bruno Granichstaedten und Robert Stolz. Zum Klingen gebracht werden die Lieder von Astrid Maier (Korrepetition). Für die Interpretation der vergnüglichen Gesangseinlagen sorgen die Darsteller selbst, denn alle können singen. Ob Duett, Solovortrag oder Chorgesang – verschiedene Formen des Gesangs kommen im Weißen Rössl zum Einsatz.

- Astrid Maier begleitet am Piano.
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Persiflage auf den Tourismus
Ort der Handlung ist das Hotel "Zum Weißen Rössl" in St. Wolfgang, dem musikalischen Inbegriff von Urlaubsglück. Auf den ersten Blick nimmt alles seinen gewohnten Lauf. Fröhliche Menschen im schönen Salzkammergut gehen ihren Neigungen nach und verlieben sich ineinander. Und doch passt irgendwie manches nicht zusammen. Die Fassade des Gebäudes erweckt den Eindruck einer schiefen Optik, die Leute sind grell und überzeichnet geschminkt, die Tracht ist kitschig.

- Spritzige Dialoge und vergnügliche Gesangseinlagen
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Die Städter kleiden sich für den Urlaub adäquat und preiswert ein. Dirndl und Lederhose gibt es ja auch von der Stange zu kaufen. Die Tracht darf ruhig etwas kitschig ausfallen. Hauptsache sie sitzt und man gehört dazu. Beim Make-up wird nicht gespart. Besser ein wenig mehr auftragen, denn man will ja schließlich gesehen werden und auffallen. Schminkstifte bringen Farbe ins Gesicht.
Das Liebeskarussell beginnt sich zu drehen
Im "Weißen Rössl" herrscht Hochbetrieb. Die Wirtin und ihr Personal haben alle Hände voll zu tun. Jedoch auch die Gefühle verzeichnen Hochsaison. Oberkellner Leopold (Dominikus Plaschg) ist unsterblich in seine attraktive Chefin Josepha (Uli Wonisch) verliebt. Allerdings hat die Rössl-Wirtin ein Auge auf den Rechtsanwalt Otto Siedler (Franz Fenninger) geworfen. Kein Wunder, dass sie dem Stammgast aus Berlin jeden Wunsch von den Lippen abliest. Dieser wiederum flirtet aber ungeniert mit Ottilie (Doris Jauk), der reizenden Tochter des Industriellen Giesecke (Luc Schroots).
Ottilies Papa befindet sich in einem erbitterten Rechtsstreit mit dem Unternehmer Sülzheimer, dessen Sohn Sigismund (Andreas Jöbstl) dem Klärchen (Laura Thomann) als Tochter von Professor Hinzelmann (Andreas Mathauer) schöne Augen macht. Der Unternehmersohn hat Schmetterlinge im Bauch und eine Fliege um den Hals. In seiner Verliebtheit trällert er im karierten Anzug das Lied "Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist".

- Unternehmer Giesecke (Luc Schroots) und seine Frau Charlotte (Aloisia Fürpass) mit Töchterchen Ottilile (Doris Jauk), das längst Rechtsanwalt Siedler ins Visier genommen hat.
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Ein frivol-irrwitziger Abend und ein turbulenter Gefühlswirrwarr sind vorprogrammiert. Doch irgendwann löst sich der „Traum in Kitsch“ in Wohlgefallen auf, und einem Happy End steht nichts mehr im Wege. "An diesem vergnüglichen Abend sollen alle, die Schauspieler und die Zuschauer, ihren Spaß haben", so Regisseur Karl Posch. Ebenfalls auf der Bühne stehen Aloisia Fürpass, Theres Kaiser, Lisa Weber, Helmut Stanek, Elisabeth Thomann, Mascha Berninger, Karl Veroneg und Gerhild Veroneg.
Das Wieser Sommertheater, eine gelungene Mischung aus Lustspiel und Schwank,hat am Donnerstag, dem 4. Juli, um 19.30 Uhr in der Schlosstenne Burgstall Premiere.
- Weitere Spieltermine: 7., 9., 11., 12., 14., 17., 19., 20. und 21. Juli. Die Sonntagsvorstellungen beginnen um 17 Uhr, Aufführungen während der Woche um 19.30 Uhr.
- Kartenreservierung: Büro Oberer Markt 3, 0664/1615554, kuerbnis@kuerbis.at, www.kuerbis.at
- Unverzichtbare Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinter den Kulissen: August Loibner (Bühnenbild), Bettina Dreissger (Kostüme), Dorothea Koschar, Sabine Meister und Karla Palma (Maske), Rupert Wiedner (Licht).
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