350 Kilometer sind für den "Wanderwolfi" erst der Anfang

- Von Graz über die Koralpe und die Karawanken durch Norditalien bis nach Triest: Wolfgang Neßhold auf seiner 19-tägigen Wanderung
- Foto: Neßhold
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Wolfgang Neßhold wanderte von Graz nach Triest, um auf psychische Erkrankungen bei Kindern aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln. Damit ist er noch lange nicht fertig.
Es gibt wohl angenehmere Wege, seinen Sommer zu verbringen als mit 350 Kilometern von Graz nach Triest, auch während einer Pandemie. Aber dieser Gedanke motivierte Wolfgang Neßhold auf seiner Wanderung. „Viele Menschen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, trauen sich nicht mehr wirklich, nach draußen zu gehen oder meiden Menschenansammlungen – eigentlich so, wie wir es von Corona kennen. Eine komplett ungewohnte Situation, aber für viele Betroffene ist das unfreiwillig schon jahrelang so.“ Der gebürtige Stainzer wohnt mittlerweile in Graz und hat den Verein „Lebe-Mensch“ gegründet.
„Es ist mir seit meiner Jugend ein Anliegen, der Gesellschaft etwas zu geben.“
Wolfgang Neßhold
Damit will er auf posttraumatische Belastungsstörungen (die oft Kinder und junge Menschen betreffen) aufmerksam machen. „Psychische Erkrankungen bei Kindern ist ein Thema, das nicht wirklich im Vordergrund steht“, denkt Neßhold. „Ich will die Leute nachhaltig für dieses Thema interessieren. Das funktioniert nicht nur, wenn man fachlich kompetent darüber spricht – man muss unterhalten.“ Das tut Neßhold auf Facebook: vor allem mit seiner 19-tägigen Wanderung über die Koralpe und die Karawanken durch Norditalien bis nach Triest. So wurde er zum „Wanderwolfi“.

- Foto: Neßhold
- hochgeladen von Simon Michl
Dabei verfolgt er auch ein klares Ziel: Geld für einen Assistenzhund für ein betroffenes Kind zu sammeln. Der kostet aber 30.000 Euro.
Challenges mit Spendenaufruf
Neßhold holte sich Sponsoren an Bord, die ihn bei der Finanzierung unterstützen und immer wieder Challenges stellen: Fitness Dorner aus Premstätten hat ihn zu Liegestützen herausgefordert, „Get Fit“ aus Hitzendorf zu Kniebeugen. Beim Buschenschank Trapl in St. Stefan ob Stainz hat Neßhold gekellnert, nach Aufforderung von „Sentire“ aus Stainz stilecht seine Glatze im Wald rasiert. Immer verbunden mit dem Ziel, den Assistenzhund zu finanzieren.
Wolfgang Neßhold im Gespräch über sein Projekt:
Von Graz bis Lannach
Auch am vergangenen Samstag: Dank einer Idee von Almrausch-Betreiber Horst Pertl wurde Neßhold nun zum „Tanzwolfi“. Bei einer Zwölf-Stunden-Challenge wurde von Graz bis nach Lannach getanzt, mit Choreos von „Bernia tanzt“ aus Raaba-Grambach. Los ging’s um 14 Uhr am Schloßberg, danach mit weiteren Flashmobs in der Grazer Innenstadt. Später waren Neßhold und Co. bis 2 Uhr im Almrausch Lannach als Taxitänzer unterwegs. Auch dort wurden Spenden für den Assistenzhund gesammelt.

- Am Samstag tanzte Neßhold mit Freundin Denise von Graz bis Lannach.
- Foto: Neßhold
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Neßhold rechnet damit, dass im Oktober das aktuelle Projekt ausfinanziert ist. Damit wird ein Assistenzhund im „Animal Training Center“ in Hitzendorf ausgebildet. Dafür sind weitere Challenges geplant, die Ideen gehen dem „Wolfi“ wohl nicht aus: Die nächste Wanderung wird bis nach Istrien gehen. In Eibiswald denkt er an ein 24-Stunden-Rutschen, bei dem er einen Weltrekord in Angriff nehmen will.
Unterstützung
Wer den Verein „Lebe-Mensch“ unterstützen möchte, kann das Spendenkonto nutzen (IBAN: AT25 3804 3000 0263 8567, Verwendungszweck: Wanderwolfi) oder sich bei Neßhold unter fan-tastisch@outlook.com melden. Alle Spenden gehen zur Gänze in die Finanzierung des Assistenzhundes und in weitere Folgeprojekte.
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