Schuhhandel in der Klemme
Delka und Salamander schließen alle Filialen

- Schuhhändler Delka und Salamander ziehen sich vom österreichischen Markt zurück und schließen alle Filialen.
- Foto: Delka
- hochgeladen von Harald Almer
Pandemie und Online-Handel trieben die Schuhgeschäfte in die Enge. Der deutsche Schuhhändler ARA, zu dem Salamander und Delka Österreich gehören, zieht sich zurück. 300 Beschäftigte sind bereits beim AMS zur Kündigung angemeldet, die insgesamt 37 Filialen landesweit schließen. Betroffen sind vor allem Frauen.
ÖSTERREICH. Rund 54 Jahre lang gab es Salamander in Österreich, Delka sogar knapp 100 Jahre. Salamander-Chef Jens Peter Klatt bestätigte auf Anfrage des Standard den Rückzug der zwei Vertriebslinien aus Österreich. Salamander sei an eine andere Gesellschaft verkauft worden: "Die Ara-Gruppe hat sich vollumfänglich von den Einzelhandelsaktivitäten um Salamander Österreich und Delka getrennt."
Sanierer kaufte auf
Verkauft wurde an eine Privatperson rund um den bekannten Sanierer Rainer Schrems. Er führt die Wiener Salono Companysolutions Gmbh. Sie bezeichnen sich als Spezialisten für "schwierig zu handhabende Unternehmensphasen".
In den letzten Jahren hatte Salamander die Zahl der Filialen hierzulande auf 19 reduziert. Delka wurde 2011 von Stiefelkönig unter das Dach der Ara gebracht und galt als "Billa unter den Schuhhändlern". Auch hier reduzierte sich die Zahl der Filialen von 35 auf 18.
Pleite in Deutschland
In Deutschland gab Ara bekannt sich verstärkt auf die Marke Ara Shoes konzentrieren zu wollen und Salamander startete zum Zweck der Sanierung ein Schutzschirmverfahren Ende letztes Jahr. Für das weitere Bestehen suchte man Investoren. Es habe auch Verhandlungen mit der Grazer Leder & Schuh AG rund um Humanic gegeben. Einig wurde man sich aber nicht.
Salamander hat in Österreich im Jahr 2021 einen Bilanzverlust in Höhe von mehr als neun Millionen Euro angehäuft. Die Umsätze brachen um 14 Prozent ein, belegt der Lagebericht der veröffentlichten Bilanz. Über die Cofag flossen mehr als 3,3 Millionen Euro an staatlichen Covid-Hilfen ins Unternehmen. Genützt hat es am ende trotzdem nicht. Auch Schuhändler wie Reno oder Görtz befinden sich auf dem Rückzug.
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