Greenpeace-Analyse deckt auf
Warum Streusalz als Umweltproblem gilt

- In den meisten österreichischen Landeshauptstädten wird zu viel gestreut. Deshalb fordert Greenpeace, den Einsatz von Streusalz zu minimieren.
- Foto: Mitja Kobal, Greenpeace
- hochgeladen von Sandra Blumenstingl
Trotz milderer Winter verwenden die meisten Landeshauptstädte in Österreich immer noch viel Streusalz. Das zeigt eine neue Greenpeace-Analsye. Demnach konnten nur zwei der untersuchten Städte als "grün" eingestuft werden.
ÖSTERREICH. Streusalz auf Straßen sorgt nicht nur für schmutzige Autos und Ränder auf Lederschuhen. Adam Pawloff, Greenpeace-Sprecher, bezeichnet den hohen Einsatz als "unnötig und gefährlich für die Umwelt" und fordert deswegen, dass deutlich weniger Streusalz verwendet werden soll.
Alle neun Landeshauptstädte waren bei Greenpeace punkto Streusalz-Einsatz auf dem Prüfstand und wurden anschließend in einem Ampelsystem bewertet: Demnach wird in Innsbruck am meisten gestreut. 3.782 Kilogramm Salz pro Straßenkilometer wurden hier verfahren, was ungefähr der dreifachen Menge von Salzburg (1.257 Kilogramm/Kilometer) entspricht, obwohl die Winterbedingungen in beiden Städten ähnlich sind. Nach Innsbruck folgen St. Pölten, Linz und Bregenz. All diese Städte werden als "rot" eingestuft.
Im Mittelfeld befinden sich Wien, Graz und Salzburg, sie sind als "gelb" einzustufen. In diesen drei Hauptstädten gibt es laut Greenpeace bereits Streumittelverordnungen. Lediglich Klagenfurt und Eisenstadt können mit vergleichsweise geringen Mengen an Streusalz als "grün" eingeordnet werden. Interessant ist hierbei, dass im Vergleich zu den anderen Städten, Klagenfurt die meisten Frosttage im Jahr hatte. Positiv haben sich aber nicht nur der geringe Einsatz von Streusalz ausgewirkt, sondern auch die Verwendung von Sole, also einer Mischung aus Wasser und Salz. Diese war in Eisenstadt am größten.

- Grafische Darstellung der vergebenen Wertungen.
- Foto: Greenpeace
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Streusalz als Umwelt-Problem
Warum Streusalz eher in Maßen eingesetzt werden soll, erklärt Greenpeace so: Das Salz, das auf den Straßen verteilt wird um Glätte zu verhindern, bleibt nicht ausschließlich dort. Es verteilt sich in den Böden und Gewässern, was vor allem der Biodiversität schadet. So können beispielsweise Bäume wie Linden oder Kastanien dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden. Hundepfoten können gereizt und rissig werden und kleine Vögel sogar verenden, wenn sie die kleinen Salzkörner aufpicken.
"Es ist höchste Zeit, dass Städte und Gemeinden Verantwortung übernehmen und den Salzverbrauch auf das absolute Minimum senken", fordert deswegen Greenpeace-Sprecher Adam Pawloff. Primär sollten Straßen künftig nur noch geräumt werden. Nur in absoluten Ausnahmefällen sollen in Zukunft demnach Sole, Feuchtsalz oder Splitt eingesetzt werden, statt großflächig Streusalz zu verteilen. Sole hat den Vorteil, dass sie sich nicht so stark verteilt, sondern besser auf den Straßen haften bleibt. In speziellen Arealen, die bereits als Naturschutz- oder Wasserschutzgebiet ausgewiesen sind, verlangt Greenpeace ein absolutes Streusalzverbot.
Hier geht's zur Greenpeace-Auswertung
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