Didi Tunkel
„Summer Splash“-Gründer ist neuer Tourismuschef des Burgenlandes

- Ab 1. September neuer Tourismuschef des Burgenlandes: der Grafenschachener Didi Tunkel
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Der 47-jährige Didi Tunkel wird ab 1. September neuer Geschäftsführer der Burgenland Tourismus GmbH. Der Südburgenländer gilt als einer der erfolgreichsten Event- und Tourismusmanager Österreichs.
BURGENLAND. 13 Kandidaten hatten sich für den Job des burgenländischen Tourismuschefs beworben. Didi Tunkel hat sich schließlich als Erstgereihter aus den Hearings durchgesetzt.
Doskozil: ein „Querdenker“
„Er sprüht voller Tatendrang und war schon in den jungen Jahren ein Querdenker – und er ist ein leidenschaftlicher Burgenländer“, sagte Hans Peter Doskozil bei der Präsentation.
Aus der Garage heraus ein Unternehmen aufgebaut
Tunkel hat sich vor allem mit der Event-Maturareise „Summer Splash“ einen Namen in der internationalen Tourismusbranche gemacht. „Ich habe aus meiner Garage in Grafenschachen heraus ein Unternehmen mit 250 Mitarbeiter aufgebaut und hunderttausende Reisen abgewickelt“, erzählte Tunkel.
„Habe die richtige Mischung für diesen Job“
Die Frage, was ihn zu seiner neuen Aufgabe befähigt, beantwortete er ausführlich und selbstbewusst: „Ich glaube, ich bringe die richtige Mischung mit für diesen Job. Ich habe Tourismuskompetenz. Ich habe unternehmerisches Denken. Ich habe Innovationsgeist, Überzeugungskraft und ich bin Burgenland. Und ich kennen das Grundgeschäft dieses Jobs.“
Tunkel beschreibt sich als harter und konsequenter Arbeiter, „oft auch ein bisschen zu verbissen – aber eine negative Eigenschaft muss man auch haben.“

- LH Hans Peter Doskozil präsentierte den neuen Geschäftsführer des Burgenland Tourismus
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Mehr burgenländische Arbeitskräfte
Zu seinen Plänen wollte er sich noch nicht genau äußern. „Lassen Sie mir die berühmten 100 Tage Zeit“, bat Tunkel die Journalisten. Ein paar Zielsetzungen verriet er dann doch: „Größere Wertschöpfung aus dem Tourismus und mehr burgenländische Arbeitskräfte im Tourismus – weil unsere einzigartige Gastfreundschaft lässt sich nicht kopieren.“
ÖVP: „Freunderlwirtschaft“
Kritik zur Bestellung von Didi Tunkel kam von der ÖVP: „In der Ausschreibung war keine Qualifikation gefragt, sondern lediglich Erfahrung im Event-Management. Genau zugeschnitten auf Dietmar Tunkel, den gescheiterten Geschäftsführer von Splashline“, so Klubobmann Markus Ulram in einer Aussendung, der LH Doskozil außerdem „Freunderlwirtschaft“ vorwirft: „Tunkel und Doskozil kennen einander seit vielen Jahren, kommen sie doch auch aus derselben Gemeinde.“
FPÖ: „wirtschaftsfeindliches Umfeld“
FPÖ-Tourismussprecher Alexander Petschnig zeigt sich skeptisch angesichts des Umfelds, in dem Burgenlands neuer Tourismuschef tätig sein wird. „Als gestandener Unternehmer wird Tunkel schnell sehen, dass die Arbeit in einem hochpolitischen und angesichts der SPÖ-Alleinregierung schlicht wirtschaftsfeindlichen Umfeld etwas völlig anderes ist, als er bislang gewohnt war. Ich hoffe für ihn, dass er sich weder von abstrakten Wünschen aus dem Umfeld des Landeshauptmannes noch von hyperaktiven Aufsichtsräten oder ihren guten Ratschlägen frustrieren lassen wird“, so Petschnig.
Grüne: „Brauchen sanften Tourismus“
Der Grüne Landtagsabgeordnete Wolfgang Spitzmüller hofft, „dass Tunkel nicht das Konzept der Massenveranstaltungen für Jugendliche als Blaupause für den Burgenland-Tourismus nimmt. Wir brauchen sanften, nachhaltigen Tourismus, der mit der Natur wächst – auch abseits des Neusiedler Sees und von Großevents", mahnt Spitzmüller und meint weiter: „Tourismus muss klimaverträglich sein, das schließt auch die An- und Abreise mit ein. Hier muss der Tourismus-Chef ganzheitlich denken.“
Zur Person: Didi Tunkel
- Tunkel wurde 1972 in Pinkafeld geboren.
- Nach der Matura an der HAK Oberwart hatte er die Idee eines Reisebüros für Maturanten mit Direktvertrieb in den Schulen, die zunächst als Werkvertragsnehmer auf Provisionsbasis für ein Reisebüro umgesetzt hat.
- 1996 gründete er sein eigenes Reisebüro, die „Dietmar Tunkel GmbH”, die er später auf „SPLASHLINE” umbenannte.
- 1999 hatte er die Idee zu „Summer Splash”, der größten Maturareise Europas. 2003 verkaufte er 75 Prozent der SPLASHLINE-Anteile an Dr. Richard (Columbus Reisen).
- 2015 kaufte Tunkel SPLASHLINE, mittlerweile von TUI geführt, zur Gänze zurück.
- Aufgrund von Corona musste das Unternehmen im Mai 2020 Insolvenz anmelden.


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