Weltspartag 2024
Burgenländer sparen durchschnittlich 360 Euro im Monat
Seit 100 Jahren wird der im Oktober 1924 auf dem 1. Internationalen Sparkassenkongress in Mailand ins Leben gerufene Weltspartag am letzten Werktag im Oktober begangen. Seither wird alle Jahre wieder die Bevölkerung dazu animiert, ihre Sparstrümpfe und –schweinderln zu plündern, Polster und andere Verstecke zu lüften, um das Ersparte am 31. Oktober zur Bank zu bringen. Aber wie verhält sich das Sparverhalten der Burgenländerinnen und Burgenländer heutzutage?
BURGENLAND. Während das Sparen im Burgenland auch weiterhin einen hohen Stellenwert genießt, ändert sich die Art und Weise, wie gespart wird, erkennbar. Laut einer IMAS-Umfrage werden die Burgenländerinnen und Burgenländer mit der Summe, die sie sparen können, immer unzufriedener.
Mit Sparbetrag unzufrieden
So befürchten aktuell 56 % für die Zukunft zu wenig zu sparen. Mit 360 Euro ist der durchschnittliche monatliche Sparbetrag im Vergleich zum Vorjahr, der bei 345 Euro lag, zwar angestiegen. Die Zahl jener, die mit dem Sparbetrag zufrieden sind, entwickelt sich aber in die entgegengesetzte Richtung, denn die ist mit 38 % im Vergleich zu den Vorjahren (2023: 49% / 2022: 56%) weiter zurückgegangen.
Auch das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) prognostiziert für das Jahr 2024 einen Anstieg der Sparquote in Österreich von 8,7 % im Jahr 2023 auf 11,4 %.
„Die verfügbaren Einkommen der Haushalte sind in den letzten Jahren stark gestiegen, wurden aber vermehrt auf die Seite gelegt als für den Konsum genutzt."
Georg Posch, Regionalleiter der Erste Bank im Burgenland.
Warum die Unzufriedenheit mit dem Sparbetrag dennoch steige, lässt sich unter anderem auf die gesamtwirtschaftliche Situation und dem verhaltenen Ausblick zurückführen. So herrsche eine gewisse Unsicherheit und allgemeiner Pessimismus.
Sparen bleibt wichtiges Thema
Die grundsätzliche Bedeutung des Sparens bleibt auch 2024 hoch, 83 % (2023: 84 % / 2014: 69 %) der Burgenländerinnen und Burgenländer ist es wichtig, Geld auf die Seite zu legen. Gründe, wieso sparen im Burgenland einen so hohen Stellenwert genießt: Neun von zehn Burgenländerinnen und Burgenländern stimmen der Aussage zu, dass jeder Mensch eine Reserve zur Verfügung haben sollte, sparen Sicherheit gibt und schon mit kleinen Beträgen sinnvoll ist. Im Gegensatz dazu stimmen 8 % der Aussage zu, dass Sparen altmodisch sei. Sparen bleibe daher sehr wichtig. Insbesondere die junge Generation betrachte das Thema aus einer neuen Perspektive.
Veranlagungen immer diversifizierter
In der Geldanlage bleibt Sicherheit ein bestimmender Faktor: So beschreiben sich 81 % selbst als sicherheitsbetont und sind bereit, dafür auf Ertrag zu verzichten. 19 % geben an, zumindest für einen Teil des Veranlagungsbetrags Risiko in Kauf zu nehmen, um die Chance auf mehr Rendite zu haben. Daher ist es auch wenig überraschend, dass das Sparkonto mit 79 % weiterhin die beliebteste Sparform der Burgenländerinnen und Burgenländer ist. Der Mehrheit der Sparer ist aber auch bewusst, dass man seine Geldanlage mittel- und langfristig möglichst breit aufstellen muss, um sein Erspartes gegen Wert- und Kaufkraftverlust abzusichern.
Alternative Anlageformen
So sagen sechs von zehn, dass Sparen mehr bedeute als Geld auf das Sparkonto zu legen. Die hohe negative Realverzinsung der letzten Jahre, die die Guthaben auf den Sparkonten hat dahinschmelzen lassen, sei für viele ein Weckruf gewesen. Daher habe man begonnen, sich aktiv mit Alternativen zu beschäftigen. Diese Entwicklung zeigt sich im langjährigen Vergleich ebenso bei alternativen Anlageformen wie Wertpapieren (34 % / 2014: 28 %), Pensionsvorsorgeprodukten (24 % / 2014: 18 %) sowie Gold und anderen Edelmetallen (12 % / 2014: 26 %), die in der Gunst der Burgenländerinnen und Burgenländer stiegen.
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