Hilfe notwendig
Starkregen hindert Schwalben am Zug in den Süden

- Junge Rauchschwalben in ihrem Nest.
- Foto: Mark Hintsa
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
Der Starkregen beherrscht seit vergangenem Freitag das Geschehen im Burgenland. Doch nicht nur Mensch und Umwelt leiden unter den Unwettern, auch die Tierwelt wird stark beeinflusst. Große Schwalbenpopulationen werden derzeit beispielsweise am Zug in den Süden gehindert.
BURGENLAND. Eine Bauernregel sagt: "An Mariä Geburt fliegen die Schwalben furt." Der 8. September bot wettertechnisch noch die besten Voraussetzungen, der drastische Wetterumschwung von warm auf kalt mit viel Regen und Wind machte es den Tieren aber nicht leicht – zum Teil sterben die Vögel nun. Denn: Das Unwetter und vor allem der Starkregen der letzten Tage hinderten die Schwalben an ihrem Zug in den Süden. Meist suchen sie Schutz unter Dachvorsprüngen und Balkonen. "Wir bitten dringend darum, die Schwalben nicht zu stören, sodass sie nicht auffliegen und so noch mehr Energie verlieren", mahnt BirdLife Österreich. Zugstau und Hungertod seien meist die Folge solcher extremen Wetterlagen.
Schwalben in Not
Solltest du am Boden liegende oder sitzende, geschwächte Schwalben, aber auch Mauersegler, finden, sollten die Tiere umgehend gesichert und anschließend die nächstgelegene Auffangstation beziehungsweise Wildtierstation kontaktiert werden. "Der Starkregen wird unweigerlich einigen Tieren das Leben kosten, nachdem die Nahrungssuche nach Fluginsekten erfolglos oder nicht möglich sein wird", bedauert Birdlife.
Tierschutz ist im Einsatz
Der Tierschutz ist diesbezüglich aktuell rund um die Uhr im Einsatz. Bilder zeigen zahlreiche erschöpfte Schwalben und Mauersegler, die zitternd und durchnässt an Fenstersimsen zusammenrücken, auf Gehwegen kauern oder bereits verendet sind. "Uns erreichen derzeit herzzerreißende Fotos und Videos von Schwalben, die durch den Starkregen am Zug in den Süden gehindert werden", so BirdLife. Und: "Wir sind sehr dankbar für jeden einzelnen tierlieben Menschen, der sich meldet, weil er oder sie helfen möchte." Die Fledermausrettung Österreich springt den ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen zur Seite und appelliert an helfende Hände, dass tote Tiere bitte zu entsorgen sind, damit man die lebenden auf den Böden besser sichten kann. Und ganz wichtig:
"Schwalben sind Insektenfresser, bitte gebt den Tieren nichts ein, auch kein Wasser! Tiere in einem Karton mit Deckel und kleinen Luftlöchern sichern – ruhig stellen und Wildtierpflegestellen in eurer Nähe kontaktieren!"
Fledermausrettung Österreich via Facebook

- Tierschutzorganisationen im ganzen Land sind aktuell rund um die Uhr für die Schwalben im Einsatz. Leider verenden viele der Vögel.
- Foto: Tierschutz Austria
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Auffangstationen im Burgenland
(laut Birdlife Österreich)
Wildtierhilfe Oggau (Aufnahme: ausgewachsene verletzte Singvögel, Stockente, Graugans, Kiebitz)
Kirchengasse 77
7063 Oggau (Nähe Neusidl am See, nordost Seite)
Tel.: 0660 9100972
Wildvogelhilfe Nordburgenland (Aufnahme: nur Jungvögel)
Renate Steiner
Eisenstädterstraße 21
7062 St. Margarethen
Tel.: 0676 5815229
Redaktionelle Zusammenarbeit mit Nina Schemmerl
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