Maul- und Klauenseuche
Land Burgenland sieht Einfuhr-Lockerung kritisch

- Das Gesundheitsministerium möchte nur noch die Einfuhr von Tieren und tierischen Produkten lockern. Das Land Burgenland sieht diese Entscheidung kritisch.
- Foto: AFDRU-Katastrophenhilfseinheit des Bundesheeres
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Das Gesundheitsministerium hat am Sonntag eine Novelle zur sogenannten "MKS-Sofortmaßnahmenverordnung" kundgemacht. Sie sieht vor, dass ab Montag ein Einfuhrverbot nur mehr für Tiere und tierische Produkte gilt, die direkt aus den von der Maul- und Klauenseuche betroffenen Gebieten stammen. Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner und Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich sehen diese Lockerung kritisch.
BURGENLAND. Das Gesundheitsministerium hat kundgemacht, dass ab Montag das Einfuhrverbot, betreffend der Maul- und Klauenseuche, nur mehr für Tiere und tierische Produkte direkt aus den betroffenen Gebieten, aus Ungarn und der Slowakei verboten sein soll. "Die neue Verordnung des Gesundheitsministeriums würde Kontrollen an den Grenzen de facto unmöglich machen. Das ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht zu verantworten", betont LH-Stv.in Haider-Wallner. Auch für Berlakovich kommt die Entscheidung vor der Osterwoche eindeutig zu früh.

- Anja Haider-Wallner und Nikolaus Berlakovich fordern, die Lockerung zumindest bis nach Ostern zu verschieben.
- Foto: LK Burgenland
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Seuche noch lang nicht gestoppt
An der Grenze wären laut Haider-Wallner und Berlakovich die genaue Herkunft kaum zu kontrollieren. "Die neue Regelung würde die Kontrollen in einer kritischen Phase im Kampf gegen die Seuche ad absurdum führen", ist Haider-Wallner überzeugt. Der jüngste Fall von Maul- und Klauenseuche in der Slowakei sei erst vor einer Woche festgestellt worden.
"Die Seuche ist in der Slowakei und Ungarn nicht gestoppt. Vorschnelle Lockerungen sind jetzt das Letzte, was wir brauchen."
Anja Haider-Wallner, Landeshauptmann-Stellvertreterin

- Aufgrund des starken Reiseverkehrs zur Osterzeit, sei eine genaue Kontrolle bei einer Lockerung nur schwer umzusetzen.
- Foto: BMI/Tobias Bosina
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Landwirtschaft weiter schützen
Somit plädiert sie gemeinsam mit dem burgenländischen Landwirtschaftskammer-Präsidenten für eine Verschiebung der Änderung mindestens bis zum Ende des Osterreiseverkehrs. "Für den Schutz der Landwirte im Burgenland und in ganz Österreich sind wirksame Kontrollen an der Grenze unerlässlich. Das ausgerechnet vor der Osterwoche aufzugeben, in der viele Private auch Lebensmittel aus Ungarn und der Slowakei transportieren, wäre aus Sicht der Landwirtschaft ein großer Fehler", äußert sich Berlakovich dazu.

- Aufgrund des starken Reiseverkehrs zur Osterzeit, sei eine genaue Kontrolle bei einer Lockerung nur schwer umzusetzen.
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Keine Einfuhr von Tieren und tierischen Produkten
Zudem appellieren Haider-Wallner und Berlakovich an die Bevölkerung, sich weiter an die Regeln zu halten und Fahrten in die betroffenen Gebiete in der Slowakei und Ungarn möglichst zu vermeiden. Tiere, Fleisch und Fleischprodukte, Rohmilch und Rohmilchprodukte sind potenzielle Übeträger der hochansteckenden Seuche.
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