Burgenländischer Tourismus setzt auf stärkere Vernetzung

- LR Helmut Bieler, LR Alexander Petschnig, Andreas Kreutzer und RMB-GF Harald Horvath präsentieren künftige Tourismusziele.
- hochgeladen von Karin Vorauer
Steigerungen sind möglich, wenn Wirtschaft, Politik, Tourismusverband und Gemeinden an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten.
BERNSTEIN (kv). 190 Mio. Euro an EU-Förderung sind in den letzten 15 Jahren in den heimischen Tourismus geflossen. In diesem Zeitraum steigerten sich die Besuchstage im Burgenland um 55 Prozent. Das besagt eine vom Regionalmanagement Burgenland (RMB) in Auftrag gegebene Studie von Andreas Kreutzer. Das Besondere: Es wurden alle drei Segmente in Bezug auf Gästezahlen berücksichtigt, nämlich Nächtigungs- und Tagesgäste sowie der touristische Nebenwohnsitz. Jeder zweite Burgenland-Besucher ist ein Premium-Gast. "Das Burgenland ist ohne zu übertreiben auf einem wirklich guten Weg", so Kreutzer. Die Studie besagt auch, dass 82% der Gäste aus Niederösterreich, Wien und der Steiermark stammen. Sowohl die Bettenkapazitäten als auch die internationale Ausrichtung und Premium-Angebote müssen der Nachfrage dringend angepasst werden.
Überregionales Denken
LR Alexander Petschnig will die Marketingarbeit auf allen Ebenen verbessern. LR Helmut Bieler will auch das Kulturangebot weiter ausbauen. Wichtig ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Tourismus und Kultur. "Der Wiener Gast muss bei einem Festival nachhause fahren, weil keine Betten frei sind", so Bieler. Bei der Erstellung eines Tourismuskonzeptes müsse die ganze Gemeinde mitziehen. „Die Wertschöpfung weiter zu steigern und die heimischen Tourismusbetriebe zu stärken, ist unser primäres Ziel." Es bedarf nicht nur an neuen Hotels, auch bestehende müssen qualitativ verbessert werden.
Tagestourismus ist Wachstumstreiber
Die Ergebnisse zeigen von 2000 bis 2015 ein überdurchschnittliches Wachstum von 89 % beim Tagestourismus und einen Zuwachs von 22 % bei den Nächtigungen. Bei den Tagesgästen überwiegt das „Shopping“ eindeutig als Motiv, wobei das Wachstum im Wesentlichen auf das Outlet-Center Parndorf zurückzuführen ist.
Ziele
Angestrebt werden mehr Events, der Ausbau des Premium-Hotelangebots und differenziertere Angebote. Das Burgenland soll das ganze Jahr über Gäste anlocken, nicht nur im Sommer. Die Stärken des Burgenlandes sind das Wellness- und Radangebot und der Neusiedler See. Man müsse weg von der sozialen Mitte hin zu einem differenzierten Angebot für die Premiumzielgruppe und junge Schichten.
Daten und Fakten
10,8 Mio. Gäste im Jahr 2015
52% aus gehobenem Milieu
Marktführer bei Wellness-Angeboten und Radwege
50% der Tagesgäste in Pandorf
Tagesausgaben 97 Euro/Person
1 Mio. Euro Einnahmen 2015
14.000 Personen arbeiten im Tourismus






Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.