Die Vielfalt des Bauens
Die gläserne Welt der Familie Gruber

Michael Gruber führt in der 8. Generation die Glaserei. | Foto: Klaus Pressberger
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Im nächsten Jahr feiert das traditionsreiche Familienunternehmen, die Glaserei Gruber, ihr 200-Jahr-Jubiläum. Derzeit ist die 7. und 8. Generation der Familie an der Spitze des Unternehmens, das zwölf Mitarbeiter zählt. Seit 2019 führt Michael Gruber mit seinem Vater Peter die Geschicke.

BRUCK. Die Zentrale mit den Lager- und Fertigungshallen ist in Bruck am Koloman-Wallisch-Platz 6 im „orangen“ Haus, das mit den Logofarben korrespondiert. Weitere Geschäfte gibt es in Aflenz, Leoben und Mürzzuschlag. Aflenz ist jeden Mittwoch als Annahmestelle besetzt. „Das ist wichtig für unsere Kundinnen und Kunden in der gesamten Hochsteiermark bis ins Murtal, damit wir schnell erreichbar und vor Ort sind“, sagt Michael Gruber.

Das orange "Gruber Haus", seit 200 Jahren im Familienbesitz am Koloman Wallisch Platz 6 in Bruck. | Foto: Andrea Stelzer
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Glas ist vielfältig

Der Werkstoff Glas kommt von österreichischen Großhändlern. Das Floatglas, etwa für Fenster, Spiegel, Vitrinen und Küchenrückwände, wird in 3,5 x 2,5 Meter großen Blättern angeliefert, in Form geschnitten, gebohrt und nach Maß gefertigt. Anders ist es beim Sicherheitsglas. Dieses wird nach Ausmessen beim Kunden nach Maß bestellt und gehärtet, bevor es nach Bruck kommt und dann etwa als Türe oder Trennwand von den Glasern eingebaut wird.

Das Glas wird in Bruck in Form geschnitten und für den Einbau beim Kunden vorbereitet. | Foto: Andrea Stelzer
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Der Trend geht hin zu großflächigen Verglasungen und überhaupt sei Glas im offenen Wohnen nicht mehr wegzudenken. Momentan seien auch transparentes Glas mit schwarz beschichteten Beschlägen in. Anders als früher, als noch Bleiverglasungen und Kunstverglasungen, wie etwa bei Kücheninnentüren oder Fenstern von Hand gefertigt wurden. „Das war noch richtiges Handwerk, das aber in der Lehre nach wie vor erlernt und bei der Abschlussprüfung gefordert wird“, so Gruber.

Neues und Reparaturen

Neben der Herstellung von Fassaden, Ganzglasduschen, Bürotrennwenden, Auslagen, Schiebetüren wird auch viel repariert, besonders in der ländlichen Region, wo noch viele alte Holzfenster im Einsatz sind. Damit wird man auch der Nachhaltigkeit gerecht. Aber auch moderne Verglasungen von Gruber im öffentlichen Raum gibt es zu sehen, wie beim neuen Gastrobereich am Brucker Schlossberg oder beim Rat- und Kulturhaus. Momentan sind nur Männer beschäftigt, was vor allem am schweren und großflächigen Glas liegt. „Wir hatten eine Frau, die sich aber dann beruflich verändert hat. Vor allem UV-Verklebungen oder Bilderrahmen anpassen, seien Bereiche, die Frauen leichter bewältigen können.“ Michael Gruber war von klein auf im Geschäft und ist nach wie vor vom Werkstoff Glas fasziniert und wie aus einem filigranen Material Kunstvolles und auch Bruchsicheres geschaffen werden kann. Es braucht dazu noch viel Handwerkskunst, um Glas in Form zu bringen.

Das Reparieren von Holztüren ist nach wie vor gefragt. | Foto: Andrea Stelzer
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Fachkräfte, Helfer und Lehrlinge dringend gesucht! | Foto: Andrea Stelzer
  • Fachkräfte, Helfer und Lehrlinge dringend gesucht!
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Industrie als wichtigster Kunde

Auf die Frage, ob er als Baunebengewerbe einen Rückgang spürt: „Wir sind in der glücklichen Lage, in einer Industrieregion zu sein, wo wir sehr gut etabliert sind. Beim privaten Hausbau geht es langsam zurück, weil sich junge Leute das teilweise nicht mehr leisten können. In bestehenden Häusern wird dafür mehr investiert, vor allem seit Corona.“ Um die Energie- und Heizkosten zu senken, werden vor allem gläserne Windfänge nah dem Eingang eingebaut", merkt Gruber an. Was wünscht er sich: „Ich hoffe, bald wieder Fachkräfte zu finden und junge Leute, die eine Glaser- und Glasbautechnik-Lehre anstreben. Es gibt auch die Möglichkeit von Lehre mit Matura und wie an meinem Beispiel kann man den Meister machen." Natürlich kam er um die Frage nach dem derzeit hohen Leerstand in der Brucker Innenstadt nicht herum: „Ja, es wäre schön, wenn wieder mehr Leben in die Stadt käme.“
Andrea Stelzer

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