Mit 60 ist Schluss

Sehr viel Motor mit ein bisserl etwas dran, das entfernt einem Auto ähnelt. Mit diesem 230 PS starken Eigenbau-Boliden jagt Hannes Hochegger nach dem Titel.
  • Sehr viel Motor mit ein bisserl etwas dran, das entfernt einem Auto ähnelt. Mit diesem 230 PS starken Eigenbau-Boliden jagt Hannes Hochegger nach dem Titel.
  • hochgeladen von WOCHE Bruck/Mur

Hannes Hochegger aus Krieglach greift nach seinem zehnten Staatsmeistertitel im Autocross.

Auto-Crosser sind eine rare Spezies in unseren Breiten, der 57-jährige Hannes Hochegger aus Krieglach ist einer dieser Exoten. Bereits seit 1975 ist er aktiver Autocrosser, also seit 36 Jahren. Er hält bei neun Staatsmeistertiteln in der Klasse bis 1600 ccm. Drei Jahre hat Hochegger noch Zeit, seinen zehnten Titel zu fixieren. Denn: „Mit 60 ist Schluss.“ Dieses Ultimatum komme von zu Hause, sagt Hochegger unverdrossen. Das „ständige Herumzigeunern“ werde ihm zwar abgehen, er werde sich aber damit abfinden, glaubt der Krieglacher.
Vielleicht gelingt der Jubi-läumstitel sogar schon heuer, denn in der diesjährigen Staatsmeisterschaft liegt Hochegger in aussichtsreicher Position. Das erste Rennen in Holla-brunn gewann er, beim zweiten Lauf in Grafendorf belegte er den zweiten Platz. Weiter geht es am 6. und 7. August mit Hocheggers „Heim-Grand-Prix“ in Oberrakitsch bei Mureck, den sein Klub, der MSV Oberrakitsch, veranstaltet.
Sein Auto – ein 230-PS-Bolide – ist zu hundert Prozent Eigenbau. Das Chassis ist eine Rohrrahmen-Konstruktion, das Schmalz liefert ein adaptiertes Motorradaggregat von Suzuki. Das Vehikel wiegt insgesamt 380 Kilogramm und ist mit diesem Gewichts-Leistungsverhältnis ein sehr aggressives Teil.
Gefühl und Entschlossenheit sind nötig, um den Boliden über die Rennstrecken zu treiben, Kreativität, um ihn ständig auf Vordermann zu halten. Als Werkstättenmeister bei KFZ Koubek in Mitterdorf verfügt Hochegger über den technischen Hintergrund. Und Reparaturen sind ständig nötig. Schon beim Auftaktrennen in Hollabrunn zum Beispiel brach ein Teil im Antriebsstrang. Das hat Hochegger direkt im Fahrerlager wieder zusammengeschweißt und gewann schlussendlich.
„Mit dem Autocrosser-Virus muss man infiziert sein“, sagt Hochegger. Denn es sei auch kein ganz billiges Hobby. Alleine ein Reifensatz kostet pro Wochenende 400 Euro. Es handelt sich um spezielle superweiche Rallye-Pneus, die auf Betriebstemperatur auch auf Schotter- und Sandkursen den nötigen Grip liefern.

Autor: Christoph Rothwangl

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