LKH Hochsteiermark
"Wir freuen uns, wieder richtig Gas geben zu können"

Bald ist es geschafft: Primar Gerhard Bratschitsch freut sich schon auf die Zeit, wenn alle Siedlungsarbeiten abgeschlossen sind. | Foto: Kern
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  • Bald ist es geschafft: Primar Gerhard Bratschitsch freut sich schon auf die Zeit, wenn alle Siedlungsarbeiten abgeschlossen sind.
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Die Übersiedelung der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie im LKH Hochsteiermark vom Standort Bruck ist abgeschlossen; der Prozess an sich war ein wahres "Monsterprojekt".

BRUCK AN DER MUR/LEOBEN. Abseits aller politischen Diskussionen und Demonstrationsveranstaltungen ging im LKH Hochsteiermark schon seit Monaten ein Prozess vor sich, der seinesgleichen sucht: nämlich die Übersiedelung der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie vom Standort Bruck nach Leoben.

Info-Tafel im Eingangsbereich des LKH Hochsteiermark Standort Bruck. | Foto: Kern
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Was es heißt, eine Abteilung dieser Größenordnung mitsamt Bettenstation, OP und Ambulanz von einem Haus in ein anderes zu übersiedeln, fasst Primar Gerhard Bratschitsch recht passend so zusammen: "Das ist ein ordentlicher Batzen", schnauft er.

Grobplanung seit Jahren

Begonnen hat das Ganze dementsprechend schon vor vielen, vielen Monaten. "Die grobe Planung hat eigentlich angefangen, als ich in dieses Haus gekommen bin, also im Oktober 2023", so Bratschitsch. So wurde damals schon damit begonnen, Räumlichkeiten entsprechend zu adaptieren, Parkplätze und einen Computertomografen für den Schockraum zu planen. "Wir haben uns damals angeschaut, ob es diesbezüglich Erfahrungswerte aus anderen Häusern gibt, wo wir uns Tipps holen können. Aber das war nicht der Fall. Es werden zwar immer wieder Abteilungen übersiedelt, aber in dieser Größenordnung und in dieser Fachrichtung gibt's in ganz Österreich offenbar nichts Vergleichbares".

Das LKH Hochsteiermark Standort Bruck verliert zwar die Abteilung für Orthopädie und Traumatologie, gewinnt dafür jedoch die Pulmologie und die Psychiatrie. | Foto: Kern
  • Das LKH Hochsteiermark Standort Bruck verliert zwar die Abteilung für Orthopädie und Traumatologie, gewinnt dafür jedoch die Pulmologie und die Psychiatrie.
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Auf Unternehmensberatungen konnte in diesem Fall auch nicht wirklich zurückgegriffen werden, denn: "Diese sind mit dieser Materie einfach zu wenig betraut." Also hieß es, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Kick-off im August

Das Kick-off-Meeting für die Detailplanung gab's dann im August des Vorjahres. Es galt zuallererst, eine Projektleitung zu finden. "Das hat Florian Heumann aus dem Büro des Ärztlichen Direktors Erich Schaflinger übernommen und ich kann ihm dafür wirklich nur größtes Lob aussprechen", streut Bratschitsch Rosen. Schon bald war nämlich klar, dass es viele helfende Hände brauchen wird, die da zusammen greifen.

Daher wurden rasch Arbeitsgruppen zu den einzelnen Bereichen gegründet. "Eine Gruppe war für die Ambulanz zuständig, eine für den OP, eine für die Station. Vor allem der OP war eine Riesenherausforderung", schildert Bratschitsch. "Es mussten sämtliche Instrumente vor dem Übersiedeln genauestens inventarisiert und aussortiert werden. Da war ein richtiger Knochenjob." Schließlich muss man quasi die Abteilung in Bruck in seine Einzelstücke zerlegen und in Leoben wieder aufbauen. Insgesamt sind in den Prozess an die 40 Personen involviert.

Die Ortho-Trauma-Ambulanz in Bruck bleibt erhalten, wenn auch nur eingeschränkt. | Foto: Kern
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In regelmäßigen Treffen wurden die Fortschritte in den einzelnen Bereichen besprochen und Unvorhergesehenes abgearbeitet. Ein genauer Plan musste auch in Bezug auf die Übergangsphase erstellt werden. "Wir müssen in der Übersiedlungsphase ja den OP herunterfahren, die Station so gut es geht leeren und die Patientinnen und Patienten in andere Häuser zwischenverlegen", schildert Bratschitsch.

Start nach Plan

Planmäßig wurde dann am vergangenen Montagvormittag mit 23 Patientinnen und Patienten nach Leoben übersiedelt und dort im Laufe des Tages schrittweise in Betrieb gegangen. "Wir werden in Leoben zum Start über 32 Betten verfügen, die wir dann bis zum Vollausbau verdoppeln; es soll also sukzessive aufgesperrt werden", rechnet Bratschitsch vor. "Am Dienstag haben wird in Leoben dann auch den OP gestartet."

Entgegen anderslautenden Gerüchten ist in Leoben mit dem ersten Tag eine 24/7-Versorgung gewährleistet. "Die Ambulanz wird rund um die Uhr besetzt sein, die OP-Versorgung beschränkt sich in der Anfangszeit auf 7 bis 15 Uhr, zumindest was das Planprogramm betrifft; im Dienst, d.h. am Nachmittag bzw. in den Nachtstunden werden Notfälle aber natürlich auch operativ versorgt werden können", verspricht Bratschitsch.

Ambulanz in Bruck bleibt

In Bruck verbleibt eine "kleine" Ambulanz von Montag bis Freitag in der Zeit von 7 bis 15 Uhr; versorgt werden dort Bagatellverletzungen sowie bestellte Patienten, die zur Verlaufskontrolle kommen. Im Laufe der nächsten Wochen und Monate soll auch die Tageschirurgie in Bruck wieder langsam hochgefahren werden – je nach Kapazitäten in Bezug auf das Personal.

Das LKH Hochsteiermark am Standort Leoben: Hier wird künftig die Ortho-Trauma betrieben. | Foto: Paul Ott
  • Das LKH Hochsteiermark am Standort Leoben: Hier wird künftig die Ortho-Trauma betrieben.
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Zu den in diesem Rahmen stattgefundenen Protestveranstaltungen hat Bratschitsch eine klare Meinung: "Die Übersiedelung war zu diesem Zeitpunkt schon voll im Laufen und definitiv alternativlos, es wird also mit Sicherheit nicht mehr rückgängig gemacht werden. Dieser Zug ist abgefahren, also sehe ich in der Demo keinen wirklichen Sinn. Solche Veranstaltungen sorgen nur für böse Stimmung in der Bevölkerung."

Und wie ist die Stimmung im Team? "Wir sind irgendwie traurig, weil es hier in Bruck zu Ende ging, aber auch optimistisch, weil wir jetzt endlich wieder eine Perspektive haben. Wir freuen uns schon darauf, in Leoben ins Tun zu kommen und endlich wieder richtig Gas geben zu können."

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