Gesundheitsversorgung
Wien bekommt nun gehörig Druck aus der Steiermark

Gemeinsam Druck in Wien machen wollen niedergelassene Ärzte sowie Spitalsärzte mit Unterstützung von Ärztekammer und Politik. | Foto: Angelika Kern
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Mit einem Schulterschluss zwischen stationärem und niedergelassenem Bereich will man die Gesundheitsversorgung in der Steiermark auf neue Beine stellen.

BEZIRK BRUCK-MÜRZZUSCHLAG/STEIERMARK. Am Thema Gesundheit gibt es in den letzten Wochen speziell in und rund um das Mürztal kein Vorbeikommen; besonders im Fokus steht seit Monaten das LKH Hochsteiermark mit all seinen Umstrukturierungsmaßnahmen – wir haben darüber ausführlichst berichtet. Höhepunkt der Diskussionen war wohl die in Bruck über die Bühne gegangene Demonstration mit mehr als 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am vergangenen Wochenende.

Gemeinsame Resolution in Langenwang präsentiert: Günther Hirschberger, Dietmar Bayer, Erich Schaflinger, Michael Sacherer und Gerhard Posch. | Foto: Angelika Kern
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Nun aber gehen die Ärzte selbst auf die Barrikaden. In einem Schulterschluss zwischen niedergelassenen Ärzten und jenen im Spitalsbereich Tätigen hat man jetzt eine Resolution auf die Beine gestellt, die an die künftige Bundesregierung adressiert sein wird. Initiator der angelaufenen Aktion ist Erich Schaflinger, seines Zeichens Vorsitzender des Landessanitätsrates und des Koordinationsgremiums für Versorgungssicherheit in der Steiermark.

Dramatische Situation

"Ich war in letzter Zeit wieder bei einigen Sitzungen, in denen wiederholt die dramatische Situation in der Versorgungsstruktur unseres Gesundheitssystems erörtert wurde. Die dramatische Situation ergibt sich zum größten Teil aus dem schlecht abgestimmten Versorgungskonzept zwischen dem niedergelassenen und dem Spitalsbereich. Da die finanziellen Kompetenzen für den niedergelassenen Bereich im Bund angesiedelt sind und die Finanzierung der Spitalsstruktur in der Kompetenz des Landes liegen, ist es klar, dass nur ein Schulterschluss zwischen niedergelassenen Ärzten und Spitalsärzten eine nachhaltige Strukturbereinigung im Gesundheitswesen bewirken kann", erklärt Schaflinger seine Herangehensweise.

Initiator Erich Schaflinger | Foto: Angelika Kern
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Mit einer gemeinsamen Resolution, die übrigens in allen Mürztaler Ordinationen für jedermann zum Unterschreiben aufliegt, wird eine Stärkung des niedergelassenen Bereiches gefordert, damit die Spitalsambulanzen entlastet und dort eine Spezialisierung stattfinden kann. "Ziel muss es sein, den niedergelassenen Bereich finanziell zu stärken, damit eine lukrative Vertragsgestaltung von Seiten der ÖGK an die Vertragspartner möglich ist. Im Gegenzug dazu muss die Spitalsinfrastruktur durch Schaffung von Schwerpunkten, im Sinne einer sinnvollen abgestuften Versorgung, unverzüglich ohne regionalpolitische Einflüsse vonseiten des Landes geändert werden. Diese bevorstehenden Veränderungen müssen in den nächsten Monaten im aktuell zu erstellenden RSG (Regionaler Strukturplan Gesundheit) abgebildet werden, um auch rechtlich vollzogen werden zu können", so Schaflinger.

Ärztekammer-Präsident Michael Sacherer | Foto: Angelika Kern
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Gemeinsamer Startschuss

Am vergangenen Donnerstag fand daher eine erweiterte Bezirksärztesitzung in Langenwang statt, zu der nicht nur Schaflinger, sondern auch Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl, FPÖ-Klubobmann und Gesundheitssprecher Marco Triller, Ärztekammer-Präsident Michael Sacherer, Vize-Präsident Diemtar Bayer, Kurienobmann Gerhard Posch, Bezirksärztevertreter Günther Hirschberger, einige Primari des LKH Hochsteiermark sowie viele niedergelassene Allgemeinmediziner und Fachärzte gekommen waren.

Bezirksärztevertreter Günther Hirschberger | Foto: Angelika Kern
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Kornhäusl und Triller haben dabei vollste Unterstützung vonseiten des Landes Steiermark zugesichert. "Wir werden euch beim Kampf in Wien natürlich unterstützen, denn es geht nur gemeinsam. Dieser Wildwuchs an Verantwortlichkeiten und Finanzierungsströmen muss ein Ende haben. Ich erwarte mir von der österreichischen Bundesregierung jetzt einen Masterplan Gesundheit", fasst es Kornhäusl zusammen. Auch Kages-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark hat bereits seine Unterstützung zugesagt.

Ortho-Trauma-Primar Gerhard Bratschitsch. | Foto: Angelika Kern
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Die gesammelten Unterschriften werden dann an die künftige Bundesregierung übergeben; Ziel ist es, mehrere hunderttausende Unterschriften zusammenzubekommen, um so eine Volksbefragung zu erzwingen. Die Resolution wird von insgesamt vier Bundesländern eingebracht, darunter auch Wien.

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