Mariazell: "Zufrieden sind wir nicht"

Keine Eigenständigkeit für den Mariazeller Tourismus. Die Basilika als Besuchermagnet wird Teil der Erlebnisregion Hochsteiermark. | Foto: TV Mariazeller Land
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  • Keine Eigenständigkeit für den Mariazeller Tourismus. Die Basilika als Besuchermagnet wird Teil der Erlebnisregion Hochsteiermark.
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Seit Dezember ist der Mariazeller Gastronom Nino Contini neuer Vorsitzender des Mariazeller Tourismusverbandes. Ganz vehement haben sich die Mariazeller bislang gegen die Tourismusreform gestemmt – bekanntlich soll Mariazell in die Erlebnisregion Hochsteiermark integriert werden, so wie die übrigen acht Verbände auch.
Im jüngsten WOCHE-Interview hat die Mürzzuschlagerin Brigitte Schrank, die als Koordinatorin den Reformprozess leitet, von einer guten Gesprächsbasis bei den Verhandlungen gesprochen – und dass sich die Gemüter mittlerweile beruhigt hätten.

Wie sinnvoll ist die Fusion der Tourismusverbände?

"Die Gemüter der Mariazeller haben sich nicht beruhigt. Wir sind aber keine Realitätsverweigerer und wissen sehr wohl, dass nach dem Landtagsbeschluss die Fusion der Verbände durchgezogen wird, egal ob wir wollen oder nicht", erklärt Nino Contini. "Und wir wissen uns zu benehmen. Natürlich werden wir verhandeln, wir werden uns in den neuen Verband einbringen und wir hoffen, dass wir auch im Kernteam vertreten sein werden", so Contini.

Zur Erklärung: Für die Umsetzung des Reformprozesses wurde eine Kerngruppe und eine Strategiegruppe gebildet. Im rund zehnköpfigen Kernteam sitzen Personen, die ausschließlich mit Tourismus zu tun haben, im Strategieteam sind alle Tourismusverbandsvorsitzenden, alle Bürgermeister sowie ausgewählte Stakeholder vertreten.

Auch er sieht eine funktionierende Gesprächsbasis im jetzigen Gremium. "Im Grunde ist es eine Schicksalsgemeinschaft, die Reform wurde ja vom Land diktiert. Wir sind weder Gegenspieler, noch Konkurrenten, wir begegnen uns allesamt auf Augenhöhe", findet Nino Contini positive Ansätze einer künftigen Zusammenarbeit.

Mariazell hat bis zuletzt darum gekämpft, eigenständig zu bleiben. Es gibt dazu auch einen einstimmigen Beschluss des Tourismusverbandes Mariazeller Land. "Wir hätten uns einen Sonderstatus ähnlich dem Ausseerland gewünscht. Leider wurde unsere geografische Besonderheit mit dem engen Bezug zu Niederösterreich seitens des Landes nicht berücksichtigt."

Ob es für Mariazell doch noch einen Verhandlungserfolg geben könnte? "Nein, das wäre die Eigenständigkeit gewesen, aber die ist vom Tisch." Vielleicht, wenn Mariazell im Namen der Erlebnisregion aufscheinen würde? "Nein, vorerst bleibt laut Landesbeschluss der Name ,Erlebnisregion Hochsteiermark‘ bestehen. Schade, denn Mariazell ist als Marke in ganz Europa etabliert, das zeigen 700.000 Gäste pro Jahr."

Seit 16 Jahren haben die Mariazeller Unternehmen freiwillig eine um 100 Prozent erhöhte Tourismusabgabe bezahlt. "In Summe waren das drei Millionen Euro an Mehreinnahmen, das wir eins zu eins in die touristische Weiterentwicklung gesteckt haben."

Nino Contini ist Vorsitzender des Tourismusverbandes Mariazeller Land. | Foto: KK
  • Nino Contini ist Vorsitzender des Tourismusverbandes Mariazeller Land.
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Auf eines ist Nino Contini stolz: "Im Reformpapier hat das Land Steiermark in unzähligen Punkten angeführt, was künftig im Tourismus besser werden soll. Ich kann für uns Mariazeller behaupten: Seit mindestens einem Jahrzehnt leben wir das in Mariazell bereits vor. Das zeigt uns, dass wir sehr vieles richtig gemacht haben."

Nino Contini möchte jedoch betonen: "Wir sind mit der bisherigen Vorgehensweise des Landes absolut nicht zufrieden, wir werden uns aber im neuen Verband mit unserer ganzen touristischen Kraft einbringen. Wir sind den Bruckern, Kapfenbergern und Mürztalern ja nicht feind – ganz im Gegenteil."

Interview mit Tourismuskoordinatorin Brigitte Schrank:

Hantieren am neuen Verband
Keine Eigenständigkeit für den Mariazeller Tourismus. Die Basilika als Besuchermagnet wird Teil der Erlebnisregion Hochsteiermark. | Foto: TV Mariazeller Land
Nino Contini ist Vorsitzender des Tourismusverbandes Mariazeller Land. | Foto: KK
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