Mariazell: Eine Stadt mit viel Verantwortung für Österreich

- <f>Mariazeller Cuvée:</f> Bei der Festmesse wurde auch der Jubiläumswein der "Frauenzimmer"-Winzerinnen gesegnet.
- Foto: Josef Kuss
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Mit einem "Fest für Mariazell" wurde die Eröffnung der Wallfahrtssaison und 70 Jahre Stadterhebung gefeiert.
Wenn es darum geht, Feste zu zelebrieren, dann kann man den Mariazellern nichts vormachen: Mit einer Festmesse in der Basilika wurden am vergangenen Samstag gleich zwei Festakte zusammengelegt: Zum einen wurde die diesjährige Wallfahrtssaison eröffnet und zum anderen wurde 70 Jahre Stadterhebung gefeiert. Bischof Wilhelm Krautwaschl zelebrierte die Festmesse. Aufgeführt wurde die Mariazellermesse von Joseph Haydn mit dem Domchor Linz sowie Orchester und Solisten der Dommusik. Joseph Haydn hat die Messe übrigens 1782 geschrieben.
Musikalisch begleitet wurde der Festakt von der Musikkapelle Wildalpen, die Wildalpener haben auch bei der Stadterhebung 1948 vor 70 Jahren gespielt. Die Musikanten Hubert Ganser und Johann Brandl haben damals schon mitgespielt und werden als "Zeitzeugen" ausgezeichnet.
Zweimal Papstbesuch
Bischof Krautwaschl fasste in den acht Minuten seiner Predigt das Sinnbild Mariazells beim Wiederaufbau, die Zelle im Wort von Mariazell als Ursprung jeden Lebens, den Weinstock als strömenden Lebenssaft und 800 Jahre Diözese zusammen.
Die Festrede teilten sich Pater Superior Michael Staberl und Bürgermeister Manfred Seebacher. Pater Michael bereitete die Geschichte Mariazells bis 1948 auf, Manfred Seebacher ging auf die vergangenen 70 Jahre detaillierter ein. Höhepunkte waren sicherlich die zwei Papstbesuche 1983 (Papst Johannes Paul II.) und 2007 (Papst Benedikt XVI.) anlässlich der Feier zu 850 Jahre Basilika.
Manfred Seebacher erinnerte an die Stadterhebung am 29. Mai 1948: "Es war ein denkwürdiges Ereignis für ganz Österreich, das zeugt auch von der Anwesenheit von Bundespräsident Karl Renner und Bundeskanzler Leopold Figl."
Mariazeller Sonderstellung
Auch Landesrat Hans Seitinger hob die besondere Stellung Mariazells hervor: "Eine Stadt mit einer besonderen Verantwortung für Österreich. Die geschichtliche Sonderstellung Mariazells reicht bis in die Gegenwart."
Unter den Festgästen befanden sich: Altbischof Maximilian Aichern (er ist Mariazeller Ehrenbürger seit 1978), Klaus Liebscher in seiner Funktion als Präsident der Freunde der Mariazeller Basilika, NAbg. Jörg Leichtfried, die Landesräte Ursula Lackner und Johann Seitinger sowie Bezirkshauptfrau Gabriele Budiman.
Eckpunkte von 861 Jahren Mariazell:
• 1157 wurde Mariazell gegründet – lt. Pater Michael Staberl ein Wallfahrtsort ohne großes Wunder.
• 1344 wurde Mariazell zum Markt erhoben.
• 1430 wurde das gotische Tor der Kirche errichtet – jetzt noch im Stadtwappen erkennbar.
• 1644 wurde die Barockkirche errichtet.
• 1907 wurde die Kirche zur Basilika erhoben.
• 1948: Stadterhebung Mariazell.
• 2004: Mitteleuropäischer Katholikentag mit mehr als 100.000 Besuchern.
• 2015: Gemeindestrukturreform. Die Gemeinden Mariazell, Halltal, Gußwerk und St. Sebastian werden zu einer Gemeinde zusammengelegt.
Pater Superior Michael Staberl: "Ich wünsche mir, dass die Besinnung der Mariazeller auf die reiche Geschichte, auch der Glaubensgeschichte, auch in der Zukunft anhält."
Die Fotos wurden uns zur Verfügung gestellt von Josef Kuss
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