Kommentar Markus Hackl
Ein Protest, der nachdenklich macht

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Ein Kommentar zur Protestaktion in Kindberg. Demonstriert wurde gegen die geplante Unterkunft für Menschen auf der Flucht im ehemaligen Landespflegezentrum.
In Kindberg wurde demonstriert. Für viele war es die erste Demonstration seit sie auf der Welt sind. Protestiert wurde nicht gegen die 240-prozentige Strompreiserhöhung des städtischen Energieversorgers, auch nicht gegen die Kriegstreiberei des russischen Despoten, nicht gegen die drohende Klimakatastrophe. Alles Dinge, die ja weit weg sind und für die es sich anscheinend nicht lohnt, auf die Straße zu gehen.
Demonstriert wurde gegen die Ankunft von Menschen auf der Flucht, die im ehemaligen Landespflegezentrum ab Jänner untergebracht werden sollen. Diese Menschen sind nicht willkommen. Alles nur Vergewaltiger, Gauner und Sozialschmarotzer sollen es sein – so die vorherrschende Meinung an den Stammtischen. Es sind Menschen, die ihr zerrüttetes Land verlassen, um ihr Heil in einer besseren Welt zu suchen.

- "Einfraugegendemonstration:" Eine einzelne Gegendemonstrantin stemmte sich gegen die Protestaktion. Ihr Slogan: "Es gibt zu viele Flüchtlinge", sagen die Menschen. "Es gibt zu wenig Menschen", sagen die Flüchtlinge".
- Foto: Michael Maili
- hochgeladen von Bernhard Hofbauer
Respekt gebührt einer einzelnen Gegendemonstrantin; übrigens die gleiche Person, die sich dafür eingesetzt hat, dass es in Kindberg seit dem Vorjahr Stolpersteine gegen die Pogrome der Nazis gibt. Auf ihrem Protestschild stand: "Es gibt zu viele Flüchtlinge", sagen die Menschen. "Es gibt zu wenig Menschen", sagen die Flüchtlinge. Ein Satz, der nachdenklich macht.
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