Bezirk Bruck an der Leitha
Die Wanzen sind auf dem Vormarsch
Die Grüne Reiswanze ist nicht nur für viele lästig, sondern kann in der Landwirtschaft auch erheblichen Schaden anrichten. Die Bezirksbauernkammer Bruck rechnet in den nächsten Jahren aufgrund der Erderwärmung mit einer "Wanzen-Plage" in der Region.
BEZIRK BRUCK. Wer den lauen Herbst draußen verbracht hat, den Garten einwintert oder die Weihnachtsbeleuchtung aufhängt, wird ihnen begegnen: Die Wanzen sind los! Die kleinen Insekten können nicht nur nervig sein, sondern auch erhebliche Schäden in der Landwirtschaft anrichten. Wie sieht es auf den Brucker Feldern aus?
"Die Grüne Reiswanze tritt gerade jetzt sehr stark in unseren Breiten auf. In den landwirtschaftlichen Kulturen gibt es bis auf geringe Saugschäden an Sojabohnen allerdings keine Schäden und damit auch keine Bekämpfungsmaßnahmen. Ganz anders stellt sich die Situation bei Fruchtgemüse dar. Hier kommt es zu massiven Schädigungen der Produkte bis hin zu Totalausfällen",
erläutert Bernhard Scharf, Leiter der Bezirksbauernkammern Bruck-Schwechat, Baden und Mödling.
Schutz der Landwirtschaft
Um die Landwirtschaft vor den Schädlingen zu schützen, bleibt fast nur das Kontrollieren der Pflanzen und das händische Absammeln der Gelege sowie der frisch geschlüpften Nymphen. Diese Maßnahme ist sehr zeitaufwändig und muss für einen merkbaren Erfolg täglich wiederholt werden. Dabei kann nur ein kleiner Prozentsatz aller Pflanzen und Blätter kontrolliert werden.
"Leider ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Fruchtgemüse nur sehr beschränkt möglich. Darüber hinaus wirtschaften bereits sehr viele Betriebe biologisch wodurch die wenigen Pflanzenschutzmaßnahmen nochmals stark reduziert werden",
so Bernhard Scharf.
Aufgrund der steigenden Temperaturen und des Klimawandels befürchtet die Bezirksbauernkammer Bruck, dass sich dieses Wanzen-Problem in den nächsten Jahren noch massiv ausweiten wird.
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