Staatspreisträgerin im Theater KOSMOS
Anna Baar präsentiert ihr neues Buch

Geschichten über das Fremde: Staatspreisträgerin Anna Baar präsentiert im Theater KOSMOS ihr neues Buch | Foto: Johannes Puch
  • Geschichten über das Fremde: Staatspreisträgerin Anna Baar präsentiert im Theater KOSMOS ihr neues Buch
  • Foto: Johannes Puch
  • hochgeladen von RZ Regionalzeitung

Am Freitag, 4. November stellt die Staatspreisträgerin Anna Baar auf Einladung des Franz-Michael-Felder-Archivs ihren neuen Erzählband „Divân mit Schonbezug“ (Wallstein 2022) im Theater KOSMOS vor

Was meint man, wenn man Zuhause sagt? Wo ist man heimatberechtigt? Heimat wird nicht gefunden, aber sie holt einen ein, taucht im Rückspiegel auf, sobald man ausbrechen will. Von Zagreb, Klagenfurt oder Wien nach Teheran ist es oft nur ein Gedankensprung. Da wie dort interessiert sich Anna Baar weniger für Schauplätze und angebliche Sehenswürdigkeiten als für das Geheime und Verheimlichte. Sie sieht genau hin, geht über Schmerzgrenzen, erzählt von der Großmutter, die im Zweiten Weltkrieg gegen die Nazis kämpfte und im jugoslawischen Bruderkrieg vor den eigenen Leuten in ihren Keller fliehen musste, von der einst schönen, bewunderten Frau, die sich als kranke Greisin nicht zurechtmachen lässt für die Freunde aus Kärnten. Immer geht es um das Anderssein, um den Hass der Deutschkärntner gegen die Kärntner Slowenen und Jugoslawen, den Kindheitsduft von Mandeln und getrockneten Feigen, um Heimatstolz und Heimatscham, um die Erkenntnis, dass schöne Worte nicht taugen, das Schreckliche zu benennen.

Hochaktuelles Buch

Einmal wütend, dann wieder zärtlich und heiter schreibt Anna Baar gegen die eigene Sprachlosigkeit an, ringt um präzise Worte für das Unsägliche und Beschönigte. Ihre Beschäftigung mit dem Vergangenen zielt auf das Heutige ab. Ein tiefgründiges, politisches und hochaktuelles Buch.

Anne Baar

Anna Baar, geboren 1973 in Zagreb. Lebt in Klagenfurt und Wien. Kindheit und Jugend in Wien, Klagenfurt und auf der dalmatinischen Insel Brač. Ihr Debütroman „Die Farbe des Granatapfels“ stand drei Monate, ihr Roman „Nil“ zwei Monate auf der ORF-Bestenliste. 2017 erhielt sie den Theodor-Körner-Preis, 2020 wurde sie mit dem Humbert-Fink-Literaturpreis der Stadt Klagenfurt ausgezeichnet.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.