Die Donau als letzte Ruhestätte?

- Der Abschied fällt immer schwer, egal an welchem Ort. Die Kultur des Abschiednehmens ändert sich aber langsam.
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Asche ahoi! Sonderbestattungen finden immer häufiger Anklang – insbesondere die Aschenverstreuung. Aber die legalen Möglichkeiten sind nicht unbegrenzt.
NÖ. Langsam beginnt sich die Begräbniskultur im Land zu ändern. Die Bestattung auf einem Friedhof oder in einem Urnenhain ist nach wie vor am beliebtesten, allerdings steigt die Nachfrage nach Sonderbestattungen – insbesondere nach Urnenverstreuungen.
Der Donau übergeben
Der Erdbestattung am ähnlichsten ist die Baumbestattung. Dabei soll der Wurzelbereich eines Baumes die Asche aufnehmen und den Verstorbene sinnbildlich weiterleben lassen. Beliebt ist auch das Element Wasser. Seit 2008 ist eine Seebestattung auf der Donau in Niederösterreich in der Wachau, oberhalb und unterhalb von Wien bis Fischamend möglich.
Aus der Luft verstreuen
Ebenfalls machbar ist mittlerweile eine Flugbestattung von Österreich aus. Gestartet wird vom Flughafen Bad Vöslau. Am Fuße der Tatra (Slowakei) ist das Verstreuen der Asche genehmigt. Die Asche wird in ein spezielles aerodynamisches Gefäss gefüllt und an der bestimmten Stelle über einem schönen Waldgebiet per Funksteuerung aus dem Flugzeug der Luft übergeben.
Wer es nicht ganz so extravagant will: In Werfenweng bei Salzburg gibt es die Möglichkeit, die Asche auf einem ausgesuchten Platz auf einer Almwiese unter der Grasnarbe beizusetzen.
Morbide Skurrilitäten
Wer für sich ein weniger irdisches Nicht-Dasein wünscht, kann einen kleinen Teil seiner Asche in eine Urne füllen und diese in die Mondumlaufbahn oder durchs Universum schicken lassen. Da diese Beisetzung mit Weltraumflügen koordiniert werden muss, ist mit längeren Wartezeiten zu rechnen.
Sie wollen nach Ihrem Tode einem geliebten Menschen nahe bleiben? Kein Problem: Bei der Edelsteinbestattung werden Teile der Asche in einen Saphir oder Rubin verwandelt. Die Wartezeit auf den in verschiedenen Farben und Größen möglichen Stein beträgt in etwa ein Monat. Dieser kann dann als Andenken an einer Kette oder einem Ring getragen werden.
ZUR SACHE
Für Sonderbestattungen bedarf es der Zustimmung der jeweiligen Gesundheitsbehörde. Diese muss prüfen, ob keine Gründe – wie meldepflichtige übertragbare Krankheiten – dagegen sprechen.
Laut einer Umfrage der Plattform begraebnis.at interessiert sich jeder fünfte, der eine Feuerbestattung wünscht, für die Verstreuung der Asche in der Natur.
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