Teuerung 2025
Empfindlicher Anstieg bei Strom- und Gaspreisen in Wien

- Die Kosten für Strom und Gas werden 2025 deutlich ansteigen.
- Foto: Sandra Schütz
- hochgeladen von Sandra Schütz
Für Wiens Haushalte könnten die Lebenshaltungskosten mit dem Jahreswechsel ordentlich höher werden. Verschiedene Änderungen bei den einzelnen Kostenfaktoren von Gas und Strom werden schlagend. Kurios: Ausgerechnet der fleißige Umstieg auf klimafreundlichere Energieträger könnte ausschlaggebend sein.
WIEN. Das Leben ist teuer geworden. Bis Oktober lag die Durchschnittsinflation bei 3,55 Prozent im Jahr 2024. Wiens Haushalte werden im Neujahr bei den Energiekosten nochmal ordentlich tiefer in die Tasche greifen. Allen voran Grund dafür ist ein Anstieg der Netzgebühr. Diese Gebühren werden – vereinfacht dargestellt – bei Strom und Gas für die Zurverfügungstellung des Netzes eingehoben. Denn wo keine Leitung, da keine Energie. Und diese Leitungen, Verteiler, Trafos und Co. müssen gewartet, erneuert oder ausgebaut werden.
Die E-Control erklärt auf Nachfrage von MeinBezirk die Erhöhung der Netzgebühr: "Bei Strom liegt das vor allem an stark steigenden Investitionen in das Netz – nicht zuletzt durch den starken Ausbau bei den Erneuerbaren - und einem Rückgang beim Verbrauch. Und da vor allem im Haushaltsbereich". Energieanbieter dürfen nämlich ihre Mindererlöse über die Netzgebühren abgelten lassen. Die Kundinnen und Kunden können also über die Netzgebühren zur Kasse gebeten werden, wenn weniger Einnahmen zusammenkommen als erwartet.

- Vor allem die Netzgebühren für die Strom- und Gasversorgung sollten 2025 deutlich teurer werden.
- Foto: Pixabay
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Ähnlich sieht es bei Gas aus. Auch hier gibt es laut E-Control "einen Rückgang bei der Abgabe – immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten zum Beispiel ersetzen ihre Gasheizung durch andere Heizungsformen. Die Industrie verbraucht auch weniger Gas – die Kosten für die Erhaltung des Gasnetzes verteilen sich daher auf weniger Netznutzer und für diese steigen dann die Kosten". Sowohl beim Strom oder beim Gas stellt sich also heraus: Die Photovoltaik-Anlage am Privatdach oder die Erdwärmepumpe statt dem Gasanschluss im Wohnhaus helfen zwar dem Klima. Die zurückgebliebenen Verbraucher im Gemeinschaftsnetz müssen jedoch dann höhere Kosten tragen, da ihre Anzahl weniger wurde, ihr Netz aber nicht kleiner.
95 bzw. 60 Euro mehr
MeinBezirk hat bei E-Control auch um eine konkrete Bewertung für die höheren Kosten gebeten. Zur Verdeutlichung nimmt man dazu einen Durchschnittshaushalt her: "Mit einem Strom-Jahresverbrauch von 3.500 kWh steigen die Netzgebühren in Wien um rund 30 Prozent – das sind rund 95 Euro pro Jahr. Die Gas-Netzentgelte bei einem 15.000 kWh-Verbrauch im Jahr steigen um etwa 14 Prozent oder knapp 60 Euro pro Jahr".

- Wenn sich einzelne Haushalte weitgehend aus dem Gemeinschaftsnetz dank Eigenversorgung zurückziehen, so erhöhen sich auf Dauer die Kosten für die Übriggebliebenen.
- Foto: Netz NÖ/Wurnig
- hochgeladen von Roland Mayr
Wohlgemerkt ist hier nur die Rede von den gestiegenen Netzgebühren. Auch beim Verbrauchspreis von Strom tut sich nämlich noch etwas. Bis Jahresende läuft noch die Strompreisbremse, die den Verbrauchspreis auf 10 Cent/kWh drückt. Diese Regulierungsmaßnahme fällt, der Preis für die kWh wird dann eins zu eins wieder an die Endkundinnen und -kunden weitergegeben.
Die E-Control rät daher den Verbrauchern, sich am Energiemarkt nach möglichen Alternativanbietern mit billigeren Verbrauchspreisen umzusehen. Eine Maßnahme, die seit der Einführung der Strompreisbremse einstweilen nicht nötig war, da ja der Staat bei höheren Preisen einsprang. Um einen günstigeren Strompreisanbieter zu finden, hat die E-Control einen eigenen Tarifkalkulator online eingeführt.
Abgabe vor Erhöhung
Apropos Staat: Der möchte steuerlich auch beim Strompreis mitnaschen. Eine weitere Maßnahme während der Teuerung war es, die Elektrizitätsabgabe auf das gesetzlich mögliche Minimum von 0,1 Cent/kWh beim Strom zu senken. Auch diese Entlastung soll mit 1. Jänner 2025 fallen. Dann könnte die Abgabe auf die Kilowattstunde auf das 15-fache steigen. Bis zu 1,5 Cent/kWh werden dann beim Stromverbrauch draufgeschlagen.

- Auch ein bekannter Posten zur Förderung der erneuerbaren Energie könnte wieder auf die Stromrechnung zurückkehren.
- Foto: Pixabay/beauty_of_nature
- hochgeladen von Lucia Königer
Damit aber noch nicht genug. Im Raum steht auch, dass die Erneuerbaren-Förderbeiträge und -pauschalen wieder auf der Stromrechnung zurückkehren könnten. Wie der Name schon sagt, sind diese Beiträge dazu gedacht, einen Teil der Kosten für die Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen zu finanzieren. "Die Höhe dieser Förderbeiträge und Pauschalen steht derzeit jedoch nicht fest".
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