Wien-Wahl 2025
Strache und sein Team HC peilen Einzug ins Rathaus an

Strache will mit seiner eigenen Liste, dem Team HC, erneut bei der Wien-Wahl antreten. Heuer soll es mit dem Einzug in das Rathaus klappen. | Foto: Johannes Reiterits/MeinBezirk
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  • Strache will mit seiner eigenen Liste, dem Team HC, erneut bei der Wien-Wahl antreten. Heuer soll es mit dem Einzug in das Rathaus klappen.
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Der Fristenlauf für die Wiener Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen hat begonnen. Heinz-Christian Strache und sein Team HC wollen intensiv für die nötigen Unterstützungserklärungen werben. Dieses Ziel sei erreichbar, genauso wie ein Einzug in den Gemeinderat, heißt es.

WIEN/FLORIDSDORF. Die Sonne lacht am Donnerstagvormittag vor dem Bezirksamt am Floridsdorfer Spitz vom Himmel, eine Medientraube erwartet einen alten Bekannten. Heinz-Christian Strache, der ehemalige Vizekanzler und seit Herbst Wahl-Floridsdorfer, tritt eifrigen Schrittes vor einen ausgerollten Parteibanner. "Das Wetter meint es gut mit mir", schmunzelt der ehemalige FPÖ-Spitzenpolitiker. Eine Handvoll Unterstützer seiner Liste schmunzelt zurück. Neben Kameras und Team HC-Mitgliedern bleiben auch ein paar Passanten stehen, um einige Sätze mit anzuhören.

Bereits bekannt war, dass der ehemalige Freiheitliche wieder mit seiner eigenen Liste "Team HC – Allianz für Österreich" zur Wien-Wahl antreten möchte. Jetzt gilt es, die nötigen Unterstützungserklärungen dafür zu sammeln. Um den Stand der Dinge und seine Beweggründe für den Antritt medial bekannt zu machen, hatte Strache zu diesem Pressetermin vor das altehrwürdige Amtshaus geladen.

Die Rhetorik wechselte rasch von scheinbar gut gelaunt auf spitze Zunge. Strache macht keinen Hehl daraus: Die Vorverlegung der Wahl in den April sei für ihn eine "Hiobsbotschaft" gewesen. Denn dadurch würde weniger Zeit bleiben, um Menschen für seine Sache zu gewinnen. Für Strache ein klares Zeichen: "Bürgermeister Michael Ludwig (Anm. Red: SPÖ) hat gezeigt, dass er Angst hat. Angst vor den anderen und zusätzlichen Listen. Solchen Listen, wie unserer für Wien".

Vor jedem Bezirksamt

Es folgte eine Rede zu seiner Sorge um die Aushebelung der Demokratie. Zu viele Hürden gäbe es, um als kleine Liste zur Wahl zugelassen zu werden. Um in einem Wahlkreis – es gibt 17 davon in ganz Wien – für die Gemeinderatswahl antreten zu dürfen, braucht es 100 Unterschriften von Wahlberechtigten aus dem jeweiligen Kreis. Dafür hat man bis zum 28. Februar Zeit. Zusätzlich müssen die Unterstützer direkt bei den Magistratischen Bezirksämtern ihre Unterschrift leisten.

Das Prozedere sei unglaublich demokratiefeindlich, es werde "schier fast unmöglich gemacht, mit einer Liste anzutreten", so der Chef des Team HC. Trotz all der Steine, die einem in den Weg geworfen würden, werde man das schon schaffen, so Strache selbstsicher. Bereits in Floridsdorf habe man die Hälfte der nötigen Unterzeichnungen beisammen, bis zum Ende dieser Woche sollen es alle nötigen sein.

Strache gemeinsam mit seinem Team HC am Donnerstagvormittag vor dem Floridsdorfer Bezirksamt. | Foto: Johannes Reiterits/MeinBezirk
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Strache wollte selbst unter Beisein der Kameraleute medienwirksam seine Unterschrift leisten.
Ihm wurde der Zutritt zum Amtshaus am Spitz zwar gewährt, der filmenden Medienrunde jedoch nicht. Denn es brauche eine Drehgenehmigung in den Amtshäusern der Stadt Wien, erklärte ein bemühter Sicherheitsmitarbeiter. "Es wäre doch im Sinne der Pressefreiheit", kommentierte der Politiker. "Das ist eigentlich Verfassungsrecht", ein anderer Unterstützer. Es half nichts.

Wie auch immer, ohnehin nur eine Nebensache. Das Team HC werde sich in den nächsten Wochen vor jedem Bezirksamt positionieren, um dort für die eigene Sache zu werben und den Interessierten es leichter zu machen, die Unterschrift im Amt zu leisten. "Gemeinsam mit den Wienerinnen und Wiener werden wir es schaffen, um bei der Wahl anzutreten", ist sich der Ex-Vizekanzler sicher.

Bekannte Themen, mehr Erfahrung

Doch warum tut sich der gefallene Vizekanzler das überhaupt alles an? "Ich hatte in den letzten vier Jahren viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Es ist zu wenig Opposition in der Stadt, da passiert zu wenig", so seine Erkenntnis. Klassische Steckenpferde seiner politischen Heimat werden von Strache angesprochen. Die hohe Schuldenlast, Migrationswelle, Kampf dem politischen Islam, "Pull-Faktoren" für Geflüchtete nach Wien, die hohe Kriminalität. So brauche man zum Beispiel bereits "schon eine Schutzweste beim ´Tichy´ in Favoriten, damit man nicht niedergestochen wird", poltert der Spitzenkandidat der Liste.

Erfahrung ist eines der Hauptargumente, welche die Wähler überzeugen sollen. | Foto: Johannes Reiterits/MeinBezirk
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"Wenn ich mir das alles ansehe, dann komme ich zur Erkenntnis, dass ich wieder politisch aktiv werden muss mit meinem Team. Trotz aller Verleumdung, die ich erleben musste", resümiert Strache. Er selbst sei ein "Wiener Original". Und genau jener, "dem die Menschen aufgrund der Erfahrung zutrauen, dem Bürgermeister Ludwig einzuheizen". Sollte es Bedenken aufgrund seiner Vergangenheit geben, dann sei gesagt: "Ja, der HC hat viel erlebt, er war ganz oben und ist ganz runtergefallen. Aber er ist älter und weiser geworden und hat auch deutlich mehr an Erfahrung gewonnen".

Zwischen Einzug, Opposition und Regierung

Wohin die Reise genau gehen soll, das scheint schwer zu definieren. Klares Ziel sei schon einmal der Einzug in den Wiener Gemeinderat bzw. Landtag. Dafür braucht es fünf Prozent. Beim Erstantritt 2020 schaffte man 3,27 Prozent, diese Hürde sollte jedoch "deutlich" schaffbar sein, so Strache.

Die Mindesthürde sei schaffbar, danach wolle man sich für eine bürgerlich-rechte Politik weiter starkmachen. | Foto: Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com
  • Die Mindesthürde sei schaffbar, danach wolle man sich für eine bürgerlich-rechte Politik weiter starkmachen.
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Denn seine Liste würde durchaus Wählergruppen ansprechen, die ihr Kreuzerl nicht unbedingt bei der FPÖ oder der ÖVP setzen. Mit dem Team HC im Rathaus gäbe es somit eine klare Stärkung der rechts-bürgerlichen Parteienlandschaft. Ein Ziel solle auch sein, eine Zwei-Drittel-Mehrheit einer potenziellen Rot-Grünen-Koalition zu verhindern. Team HC solle hier ein "Züglein an der Waage" sein. Und gleichzeitig will Strache auch nicht ausschließen, nach erfolgreichem Einzug in den Gemeinderat an Regierungsgesprächen teilzunehmen, wenn man ihm diese nach der Wahl anbietet.

Auch auf Bezirksebene

Aber auch Abseits des Rathauses möchte das Team HC sich weiter politisch mit einbringen. Immerhin: In elf Bezirksvertretungssitzungen sitzen derzeit Mitglieder der Liste. Und auch dieses Mal möchte man für alle 23 Bezirksvertretungen antreten. 

Hier scheint ein Einzug wohl auch leichter zu sein, weil es formal keine Mandatshürde gibt. Die Verteilung der Bezirksratssitze erfolgt in der Praxis dann je nach Größe des jeweiligen Bezirks und den Stimmenanteilen und somit gibt es dann jedoch wieder eine gewisse Barriere, die es zu übertrumpfen gilt. Zum Vergleich: In Favoriten schaffte das Team HC sein bestes Ergebnis bei den Bezirksvertretungswahlen 2020 mit 4,32 Prozent.

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