Förderung
17 Millionen Euro jährlich für inklusive Wiener Kindergärten
Kinder mit Behinderung sollen besser in die Wiener Kindergärten integriert werden. Deshalb stellte Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) eine Inklusionsoffensive mit neuem Gesetz und neuen Fördermitteln vor.
WIEN. Kinder mit erhöhtem Förderbedarf dürfen zukünftig auch in regulären Kindergartengruppen spielen und lernen. So können private Träger mithilfe von Fördermitteln der Stadt auch Kinder mit Behinderung in ihren Gruppen aufnehmen.
17 Millionen Euro jährlich sollen private Kindergartengruppen dazu animieren, ein bis zwei Kinder mit Behinderung aufzunehmen. So werden einerseits mehr der dringend notwendigen Plätze für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf geschaffen und andererseits wird die Inklusion vorangetrieben. "Ein ideales Bildungssystem ist jenes, in dem Kinder mit und ohne Behinderung zusammen lernen können", sagt Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos).
Förderung für verschiedenste Maßnahmen
Wie genau die Träger die Förderung nutzen, ist nicht vorgeschrieben. Es können beispielsweise zusätzliches Personal oder auch Expertinnen sowie Experten aus dem Bereich Therapie angestellt werden. Das Geld kann aber auch genutzt werden, um kleinere Gruppen zu schaffen.
Die Umsetzung wird jedoch von der Magistratsabteilung für Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) kontrolliert. So wird mit den Trägern ein Inklusionskonzept bestehend aus Hilfen zur Erstellung von Betreuungsunterlagen zur optimalen Nutzung von Ressourcen erstellt. Die Gruppen werden auch beraten und die Umsetzung wird kontrolliert.
Bisher gab es in den Wiener Kindergärten nur die Integrationsgruppen und heilpädagogischen Gruppen für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. 251 Integrationsgruppen und 32 heilpädagogische Gruppen gibt es derzeit in städtischen Kindergärten. Auch in Integrationsgruppen werden Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam betreut. Pro Gruppe sind drei bis sechs Kinder mit erhöhtem Förderbedarf untergebracht. Außerdem gibt es eine zusätzliche Betreuungsperson.
Bis zu zwei Kinder pro Gruppe
Die neue Form der Inklusion sieht ein bis zwei Kinder mit erhöhtem Betreuungsbedarf pro Regulärgruppen vor. Der Unterschied zu den Integrationsgruppen ist außerdem, dass es nicht unbedingt eine zusätzliche Betreuungsperson geben muss. Hauptsache ist: "Jedes Kind soll in der Gruppe mit seinen Interessen wahrgenommen werden", wie Petra Mühlberger, stellvertretende Geschäftsführerin des privaten Kindergartenträgers Diakonie, betont.
Für eine optimale Vernetzung wurde eine neue Kompetenzstelle geschaffen. Diese Website soll Trägerorganisationen, Bildungs- und Betreuungsfachkräfte sowie Familien vernetzen. Bei Fragen kann man sich auch an die Stelle wenden.
Das neue Gesetz zur Umsetzung der Inklusionsoffensive wird am Donnerstag, 26. September, im Wiener Landtag beschlossen.
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