Wie Wien war
Der Leibarzt der Kaiserin oder wie Dracula besiegt wurde

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Was hatte Kaiserin Maria Theresia mit Van Helsing, Dracula und dem Kampf gegen Vampire zu tun? Die Glosse "Wie Wien war" klärt auf.
WIEN. Nachdem Gerard van Svieten die Schwester Maria Theresias, die an Kindbettfieber erkrankt war, (erfolglos) behandelt hatte, war sie dennoch so von ihm beeindruckt, dass sie ihn 1745 zu ihrem Leibarzt machte. Van Svieten – 1700 in Leiden in ein altes holländisches Geschlecht geboren – hatte als Katholik wenig Karrierechancen in Holland und so war der Ruf nach Wien ideal. Er war ihr nicht nur Leibarzt, sondern auch Reformer der Medizinischen Fakultät und der kaiserlichen Bibliothek – also ein Mann für viele Fälle.
1755 schickte die Kaiserin van Svieten nach Mähren, weil die Berichte über Vampirmythen und Aberglauben stetig zunahmen. Van Svieten untersuchte die angeblichen Vampirgeschichten und verfasste darüber einen Bericht mit dem Titel „Abhandlung des Daseyns der Gespenster“, in dem er alle Erscheinungen auf natürliche Ursachen (z.B. Seuchen) zurückführen konnte. Er sah sich selbst als Kämpfer gegen den Aberglauben.

- Beim Maria-Theresia-Denkmal zwischen Natur- und Kunsthistorischem Museum befindet sich auch das Denkmal von Gerard van Svieten.
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Wiener Leibarzt als Vorbild für Van Helsing
Etwa 100 Jahre später kommt in Dublin Schriftsteller Bram Stoker zur Welt und mit ihm Dracula. Das Buch wird 1897 fertiggestellt. In einem Interview erzählte Stoker, dass der legendäre Vampirjäger Dr. Abraham van Helsing nicht nur Holländer ist, sondern auch auf einer realen Person basiert – und schon war der Mythos van Svieten ist gleich van Helsing geboren.
Ob es wirklich so ist? Wir wissen es nicht mit Sicherheit. Aber es ist eine schöne (Grusel-)Geschichte und van Svieten hätte es auch verdient. Denn aufgrund seiner Forschungen erließ Maria Theresia einen Erlass, in dem alle Abwehrmaßnahmen gegen Vampire wie Pfählen, Köpfen etc. verboten wurden.
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