Grüne mahnen zur Zusammenarbeit
"Politstreit um FC Herta Wels schadet dem Projekt"
In Wels wird der Fußball gerade zum Politikum. Grund dafür ist der Austritt des SPÖ-Nationalratskandidaten Manfred Sams aus dem Vorstand des FC Hertha Wels kurz vor der Nationalratswahl. Thomas Rammerstorfer (Grüne) mahnt zur Zusammenarbeit.
WELS. Weil FPÖ-Stadtrat Ralph Schäfer zum neuen Vizeclubchef des FC Hertha Wels ernannt wurde, sieht SPÖ-Nationalratskandidat Manfred Sams eine "Umfärbung" des Vereins auf Blau. Das und Schäfers Vergangenheit stoßen Sams nun kurz vor der Nationalratswahl so schlecht auf, dass er aus dem Vorstand austritt. "Hier wird politisches Kleingeld geschlagen", kommentiert Schäfer die Aktion – er habe sich nachweislich seit sechs Jahren im Verein engagiert.
"Vor der eigenen Türe kehren"
Welser Grünen-Chef Thomas Rammerstorfer mahnt zur Zusammenarbeit: "Der Parteienstreit schadet dem Projekt", denn: Im Spätsommer dieses Jahres war bereits Obmann-Stellvertreter Philipp Oberndorfer zurückgetreten. „Dass die Wahl Schäfers für Verstimmung sorgen wird, war klar,“ so Rammerstorfer: "Der WSC Hertha stand der FPÖ aber immer schon nahe." Den Rücktritt von Manfred Sams könne der Grüne Stadtrat laut eigener Aussage aber nicht nachvollziehen:
"Es gibt auch zahlreiche Beispiele für SP-Präsidenten im Welser Sportleben, da sollte man mal vor der eigenen Türe kehren."
Wasser auf die Mühlen
Rammerstorfer selbst ist in einem beratenden Gremium des FC Hertha Wels. Es sei laut ihm auch durchaus legitim, dass die Politik in den Vereinen mitreden will, so der Umweltstadtrat, denn: Es gehe immerhin um sehr viel Steuergeld. "Die Politik sollte sich aber von Prestige- und Spitzenpositionen fernhalten", so die Meinung des Stadtrats. Leidtragende seinen laut ihm die Ehrenamtlichen, die versuchen, den Spitzenfußball in Wels möglich zu machen – die Diskussion sei hier Wasser auf die Mühlen. „Wir haben das Projekt in großer Einigkeit auf den Weg gebracht und bereits viel Geld hineingesteckt“, so Rammerstorfer: „Das alles wird jetzt in Frage gestellt.“ Er sehe nur einen Weg – nämlich, dass alle an einem Strang ziehen:
"Es gibt ein klares Ziel, den Aufstieg. Sportlich ist er in Reichweite. Jetzt müssen wir uns in der Politik nur noch genauso professionell verhalten wie unsere hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen und unsere Kicker."
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