Welle der Solidarität
So hilft die Region Wels der Ukraine
Die Unterstützung für die Ukraine ist groß. Spendenaktionen und Flüchtlingsunterkünfte sind eingerichtet.
WELS, WELS-LAND. Solidaritätsbekundungen, Spendenaktionen und lokale Hilfeleistungen – die Bereitschaft, Menschen in der Ukraine zu unterstützen, ist groß. So ist Marchtrenk Vorreiter bei der Flüchtlingsaufnahme. Hier sind bereits die ersten ukrainischen Familien mit Kindern untergebracht worden: Bürgermeister Paul Mahr (SPÖ) zögerte nicht lange und stellte prompt ein leerstehendes Gebäude der Stadt zur Verfügung. Nun ist es Zuflucht für jene, die vor dem Krieg fliehen mussten. Sachspenden wie Mobiliar, Kleidung und Spielzeug kamen von den Marchtrenkern. "Die Menschen hier sind wunderbare Leute, die uns alles gegeben haben", sagt Julia Petryk. Die 36-Jährige floh so wie zwei andere Familien vor den russischen Raketen nach Wels-Land. Jetzt ist sie mit vier Kindern, ihrem Bruder und der Schwägerin sowie den Eltern in Sicherheit.
Decken, Kleider und Co.
Vielerorts wurden auch Sammelstellen für Sachgutspenden eingerichtet – siehe Infobox: In Wels, Marchtrenk, Lambach, Eberstalzell, Krenglbach und Bad Wimsbach fanden beispielsweise großangelegte Aktionen statt. Die ersten vollbeladenen Lkw sind bereits auf dem Weg in die Ukraine. Sie transportieren dringend benötigte Güter wie Decken, Kleidung, Medikamente, Verbandsmaterial.
Alleine an der Abgabestelle beim alten Feuerwehrhaus in Wels-Pernau wird die Bereitschaft zur Hilfe deutlich: Hier kommen im Minutentakt die Bürger, um Hilfsgüter für leidende Menschen in der Ukraine abzugeben. Die Halle sei in kürzester Zeit vollgefüllt gewesen. Die Motivation der Spender ist eindeutig: „Diese Situation betrifft uns alle – ich möchte meinen Beitrag leisten“, sagt die junge Medizinstudentin Natalie Schabetsberger (24). So wie sie denken und handeln viele Menschen in der Region, was die Menge an Spenden zeigt.
Landwirt nimmt Arbeiter auf
Darüber hinaus formieren sich Privatpersonen, Betriebe, Organisationen sowie Institutionen und leisten Unterstützung. Auch die Landwirtschaft reagiert. Gemüsebauer Mario Thallinger (47) aus Thalheim bei Wels will seine Saisonarbeiter aus der Ukraine gerne bei sich in Sicherheit wissen. Mehrere Arbeiter seien bereits auf dem Weg – darunter Frauen mit ihren Kindern, die am Hof ein vorübergehendes Zuhause finden könnten. Thallinger sei mit den Gastarbeitern immer sehr zufrieden gewesen: "Ich kenne die Ukrainer – die wollen arbeiten und nicht von uns leben – die Tätigkeit und der Unterhalt sind für sie wichtig.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.