Skandal bei den Floriani vermutet
Marchtrenker Politik will Feuerwehrspitze absägen
Die Tage des Feuerwehrkommandos in der Stadtgemeinde Marchtrenk scheinen gezählt, denn: Die lokale Politik steht geschlossen für eine Absetzung. Wie berichtet, sind Ungereimtheiten in der Finanzgebarung der Grund dafür – manche sprechen sogar von einem vermuteten Skandal.
MARCHTRENK. Die Weichen für eine Absetzung des Kommandos der hiesigen Feuerwehr scheinen gestellt zu sein: Die Politik in der Stadtgemeinde Marchtrenk wolle sich der Führungsspitze der Floriani im nächsten Gemeinderat entledigen. Grund dafür sind Ungereimtheiten und vermutete Missstände bei der Finanzgebarung. Im Zentrum der Anschuldigungen steht etwa ein, durch ein Kommandomitglied mit Feuerwehrmittel angeschaffter, 100.000 Euro teurer Mercedes GLC samt Kindersitz, der zwar als Einsatzfahrzeug deklariert wurde, aber dem Anschein nach nicht als solches verwendet wird. Dazu kommen laut Bürgermeister Paul Mahr (SPÖ) fehlende oder falsch ausgestellte Rechnungen:
"Weil es aber eine Körperschaft öffentlichen Rechts war, waren uns weitgehend die Hände gebunden."
Absetzung steht bevor
Mittlerweile ermittelt die Betrugsabteilung des Landeskriminalamtes. Parallel habe auch die Gemeinde Marchtrenk eine externe Prüfung in Auftrag gegeben. Deren Ergebnis liege der Stadtpolitik nun vor und soll offenbar schwere Mängel ans Tageslicht bringen. Zwar standen bisher nur einzelne Mitglieder im Zentrum der Vorwürfe – nach einer Ausschusssitzung der Gemeinde am vergangenen Montag wolle man sich im Gemeinderat aber für eine Absetzung des gesamten Feuerwehrkommandos aussprechen. Über den Inhalt des vorläufigen Prüfberichts haben die Stadtpolitiker Stillschweigen vereinbart - selbst die betroffene Feuerwehr kenne den Inhalt noch nicht.
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