"Erlebnisse, die man nicht so schnell aus dem Kopf bringt"
Bad Wimsbach erwischte das Hochwasser 2016 schwer. Die Feuerwehrleute mussten mitansehen, wie ein Haus einstürzte.
BAD WIMSBACH. 2016 war für die Feuerwehren Bad Wimsbach-Neydharting und Bergham-Kösslwang kein Jahr wie jedes andere. Denn die Gemeinde war im Juli binnen drei Wochen zweimal vom Hochwasser betroffen. "Für uns war das grundsätzlich Neuland. In dieser Form hat es Hochwasser bei uns noch nicht gegeben. Wir haben auch nicht damit gerechnet", sagt Michael Wagner, Kommandant der FF Bad Wimsbach. Etwa 110 Kameraden der beiden ortsansässigen Feuerwehren sowie weitere aus den Umlandgemeinden waren alleine am 2. Juli bis etwa 3.00 Uhr morgens im Einsatz und füllten beispielsweise Sandsäcke und brachten sie entlang des Wimbaches und im Gebiet der Kuranstalt an. Spezialfahrzeuge brachten zirka 1.600 Sandsäcke sowie Zillen und entsprechende Pumpen. "Wir haben sehr viel retten können, aber es gab erhebliche Schäden, die nicht vermeidbar waren", bedauert Wagner. Extremer Niederschlag führte zu Hochwasser am Wimbach. Manche Keller standen bis zu 60 Zentimeter unter Wasser. Ein Haus stürzte vor den Augen der Kameraden ein. "Die Grundfeste wurden unterspült. Wir standen daneben, haben zugesehen wie die Mauern eingefallen sind und konnten einfach nichts tun. Das sind Erlebnisse, die man nicht so schnell aus dem Kopf bringt", erinnert sich Wagner. Zudem wurde eine Brücke weggeschwemmt. Als Folge versuchen die beiden Feuerwehren verstärkt, der Bevölkerung zu vermitteln, dass ihre insgesamt über 200 Mitglieder zwar viel bewirken können, aber Eigenvorsorge wichtig ist. Denn haben Privatpersonen Sandsäcke gelagert, können sie bei Hochwasser schnell selbst eingreifen.
Weiterführende Artikel:
Erstes Hochwasser vom 2. Juli 2016: Link
Zweites Hochwasser vom 23. Juli 2016: Link
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.