Blinder Nazi-Hass auf Koits - Bombendrohung gegen Stadtchef

Foto: Erhardt

Mit einer Bombendrohung musste sich in den vergangenen Tagen Bürgermeister Peter Koits beschäftigen. Bei einer Facebook-Unterhaltung fragte eine weibliche Userin, ob sie beim Besuch des "Türken-Peters" eine Bombe ins Rathaus mitnehmen solle. Eine weitere Userin meinte, dass dort nur eine Kugel in die Pistole gehöre. Etliche Personen klickten auf "gefällt mir". Nun wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Ermittelt wird wegen gefährlicher Drohung und auch Wiederbetätigung. Beide Userinnen dürften in neonazistischen Kreisen verkehren. Koits ist entsetzt: "Die anonymen Beschimpfungen haben zuletzt wieder zugenommen. So eine Drohung habe ich noch nie erhalten. Eine Grenze ist überschritten."
Michael Tischlinger, Chef des Landesamts für Verfassungsschutz, ist mit der Hetze gegen Koits seit Jahren konfrontiert. "Drohungen gegen den Welser Bürgermeister sind uns schon seit 2008 bekannt. Dass ein Politiker über so lange Zeit und so heftig angegriffen wird, ist österreichweit einzigartig. Es ist auch kein großes Geheimnis, dass Ludwig Reinthaler hinter der Facebook-Seite steckt. Wir werden ihn zu dieser Angelegenheit sicher befragen." Reinthalers Partei wurde wegen Verstoßes gegen das Verbotsgesetz 2009 nicht zur Wahl zugelassen. Er sieht in Koits den Hauptverantwortlichen dafür. "Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich Koits nicht mag. Ich würde ihn liebend gern mit einem nassen Fetzen verjagen. Er schadet der Stadt", so Reinthaler. Er gibt zu, dass er Administrator besagter Facebookseite ist. "Allerdings erst nachdem die Postings gemacht wurden. Mich hat ein Bekannter zum Administrator gemacht. Ich sehe übrigens keine Drohung in den Aussagen der Dame, die ich persönlich nicht kenne. Ich hätte ihren Beitrag nicht gelöscht. So etwas wird auch am Stammtisch geredet." Übrigens: Die Facebook-Seite war vor den erwähnten Einträgen eine offene Gruppe. Seit wenigen Tagen ist sie eine geschlossene Gruppe.

Umfrage: Sind Sie schon einmal beschimpft oder bedroht worden?

Ich bin eigentlich überrascht und froh über die geringe Anzahl an Beschimpfungen, die ich erhalte. Eine Drohung habe ich zum Glück noch nie bekommen. Die meisten Reaktionen gibt es, wenn ich etwas poste. Die Kommentare richten sich meist gegen die Partei. Als Politiker muss man solche Meldungen aushalten.
Walter Teubl, Grünensprecher

Zu Beginn meines Engagements für die Antifa und die Plattform Lehrer gegen Rechts vor mehr als 20 Jahren waren die Drohungen massiv. Ich erhielt oft mitten in der Nacht Anrufe, um mich einzuschüchtern. Meiner Tochter wurde sogar gesagt, dass Mauthausen für uns vorgeheizt werde. Seit einigen Jahren ist es ruhig.
Werner Retzl, Welser Antifa

Ich habe vor zwei Jahren an mehreren Tagen hintereinander eigenartige Postkarten aus ganz Österreich erhalten. Ich wurde alles mögliche genannt. Als das Wort Hinrichtung fiel, wurde mir mulmig. Zum Glück ist die Sache eingeschlafen. Im Internet bin ich weder bedroht noch beschimpft worden.
Gerhard Kroiß, FP-Politiker

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