Überleben im Waldviertel
So überstehen Sie den nächsten Facebook-Blackout
Die sozialen Netze sind weg! Kein Problem, so überleben Sie den Facebook-Blackout im Waldviertel. Nur wenn Sie unsere acht Schritte befolgen, haben Sie eine Chance.
WALDVIERTEL. Facebook funktioniert nicht! Alle unter 30 fragen jetzt: "Was ist das?", während die Generation Boomer vom Emoji-Entzug schon zittrige Hände bekommt. Wir sagen Ihnen, wie Sie den nächsten Ausfall von Facebook, Instagram und WhatsApp überleben - und zwar in der schönsten Gegend der Welt: Dem Waldviertel.
1. Nur keine Panik
Facebook nervt zwar eigentlich immer, hat aber auch praktische Seiten. Früher musste man sich Geburtstage von Freunden und Verwandten merken oder zumindest in einem Kalender aufschreiben. Wenn die sozialen Medien aber nicht funktionieren, was dann? Kein Problem für einen Waldviertler. Hier eilt nämlich Rettung in Form der so genannten "Dorf-Gatschn". Diese Person - egal ob Mann oder Frau - weiß immer alles im Dorf und damit auch über Sie. Höchstwahrscheinlich auch die Geburtstage Ihrer Verwandten. Sie wissen nicht, wer die "Gatschn" ist? Sie müssen sie nicht finden, die "Gatschn" findet Sie! Bestimmt!
2. Der Gang aufs Klo
Auf der Toilette bahnt sich nach einem ordentlichen Waldviertler Schweinsbraten samt Erdäpfelknödeln eine längere Sitzung an. Da kommt Instagram natürlich gelegen um sich die Zeit zu vertreiben, bis die Verdauung auf Touren kommt. Aber was tun, wenn das nicht mehr funktioniert? Auch da haben wir eine Lösung: Wenn Sie die Warnhinweise auf Ihren Shampooflaschen schon durchgelesen haben, empfehlen wir Ihnen natürlich wärmstens die Waldviertler Bezirksblätter, die sind nämlich spannender als irgendwelche Influencer.
3. Aber die Verschwörungstheoretiker!
Wenn Facebook ausfällt, dann verbreitet auch niemand mehr Schwurbel über Chips in Impfstoffen, 5G-Aliens, Chemtrails und die diversen Gehirnflatulenzen von völlig durchgeknallten Veganköchen und abgenudelten Schlagersängerinnen. Sie haben aber Entzug von all dem Irrsinn? Kein Problem, es wird Zeit für einen Besuch im Dorfwirtshaus. Dort gibt es immer diesen einen Typen, der alleine am Tisch sitzt und deswegen nicht weniger redet, völlig egal ob ihm jemand zuhört. Der hat bestimmt Verschwörungserzählungen auf Lager, da würde selbst der Wendler bleich werden. Haben wir erwähnt, dass Nina Proll Waldviertlerin ist? Keine Ahnung, warum wir da jetzt drauf gekommen sind.
4. Alternativen zum Messenger
Messenger und WhatsApp sind natürlich praktisch: Schnell eine Nachricht abgefeuert, auf die zwei Hakerln gewartet und schon weiß man, dass der Chatpartner nicht gleich zurückschreibt, obwohl er die Nachricht gelesen hat, dieser Digital-Barbar. Auch dafür gibt es Alternativen, die Ihnen praktischerweise direkt vor die Haustür geliefert werden. Sie wollen Ihrem Nachbarn etwas ausrichten? Erzählen Sie's doch dem Waldviertler Briefträger. Sie wollen die Welt wissen lassen, was Sie heute zu speisen gedenken? Rufen Sie's doch möglichst lautstark an der Wurscht-Budl beim Nah und Frisch. Sie werden sehen: Es funktioniert.
5. Der Digitalentzug ist grausam
Der Digitalentzug lässt Sie schon zittern und Sie müssen Ihrer Umwelt aber unbedingt mitteilen, was Sie für "1 nices Leben führen"? Unterdrücken Sie bitte den Drang das auf der Waldviertler Dorfstraße rauszubrüllen, sonst haben Sie recht bald drei neue Follower - und zwar die in den weißen Mänteln.
6. Nutzen Sie die Auszeit
Nirgendwo ist es im digitalen Blackout so geruhsam wie im Waldviertel. Nutzen Sie doch die Zeit, genießen Sie die Natur, gehen Sie spazieren, essen Sie romantisch. Und wenn Sie damit fertig sind haben Sie verdammt noch mal Sex mit Ihrem Partner! Wir brauchen den Babyboom dringend, also hoppedihü, auf geht's!
7. Hä? Was ist denn hier los?
Wenn Sie uns aus der großen weiten Welt zu uns ins Waldviertel kommen, wird Ihnen vielleicht auffallen, dass niemand den letzten digitalen Blackout mitbekommen hat. Es gibt nämlich nach wie vor Dörfer, da ist kabelloses Internet und High-Speed-Mobilfunk nur vom Hörensagen bekannt. Ja, wir meinen euch Seyfrieds, Haslau, Guttenbrunn und wie ihr alle heißt!
8. Aber die Erdäpfel!
Sie merken: Wir Waldviertler sind eigentlich recht gechillt, was Digitales betrifft. Ein Facebook-Ausfall im August wäre allerdings fatal. Da müssen sich nämlich aufgeregte Autofahrer in elendslangen Posts über die örtlichen Landwirte beschweren, weil diese es wagen mit ihren Traktoren und anderen Arbeitsgeräten, die oft wie Requisiten aus der "Saw"-Reihe aussehen, unsere Straßen blockieren. Im Gegenzug müssen die Bauern zur Verteidigung ausrücken und die Autofahrer eine Bande rücksichtsloser Arschgeigen nennen, die gefälligst froh sein sollen, dass sie das essen dürfen, was auf unseren Feldern wächt. #ernteistnureinmalimjahr ist einfach ganz großes Kino.
Mehr Überlebenstipps von Waldviertlern für den Rest der Welt finden Sie hier.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.