Landesgericht Krems
Mit gefälschten Zeugnissen zu Studium und Job

- Bedingte Haftstrafe für Angeklagte.
- Foto: Kurt Berger
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Die 26-Jährige aus dem Bezirk Waidhofen hatte den Wunsch Pädagogin zu werden. Sie besuchte die HLA in Zwettl, um das Berufsreifezeugnis zu erlangen, scheiterte jedoch in Mathematik.
Berufsreifezeugnis
Statt die Prüfung zu wiederholen, fälschte sie das Maturazeugnis mit der negativen Benotung und legte dieses in Krems an der Katholischen Hochschule vor, um eine Lehrerinnenausbildung beginnen zu können, für deren Zugang eine positiv abgeschlossene Berufsreifeprüfung Voraussetzung ist.
Nach einigen Semestern brach die 26-Jährige das Studium jedoch ab.
Bachelordiplom
Als sie kurz darauf ein Jobangebot der Bildungsdirektion NÖ als Volksschullehrerin bekam, sagte sie zu und legte ein ebenfalls gefälschtes Bachelordiplom vor.
Schwindel flog auf
Erst nach einigen Monaten im Job wurden die entsprechenden Unterlagen von der „falschen“ Pädagogin verlangt und der Schwindel flog auf. Da die Mutter, die vom Schwindel nichts wusste, im guten Glauben die Auszahlung von Familienbeihilfe und Kinderabsetzbetrag beantragt und auch erhalten hatte, will das Finanzamt nun von den Eltern eine Rückzahlung von 3789 Euro und die Bildungsdirektion NÖ 5300 Euro.
Die 26-Jährige musste sich wegen der Fälschung besonders geschützter Urkunden und wegen schweren Betrugs am Landesgericht verantworten. Der Staatsanwalt sprach von viel krimineller Energie der Angeklagten über einen längeren Zeitraum.
Diese zeigte sich reumütig geständig und brach in Tränen aus. Sie habe einen Blödsinn gemacht, räumte sie ein. Die 5300 Euro habe sie bereits an das Land zurückgezahlt. Die Richterin fällte einen Schuldspruch von 14 Monaten bedingter Haft mit dreijähriger Bewährung. Rechtskräftig.


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