Fahr Mit
Führerschein in Waidhofen im Vergleich damals und heute
Der Erhalt des Führerscheins verspricht vor allem am Land für die meisten jungen Menschen eine ganz neue Art der Freiheit. Das der Weg zum "Lappen" aber oft nicht so einfach ist, davon berichten auch die Mitglieder der Waidhofner Band Tante Hedwig. Und: das sind die Herausforderungen für heutige Fahrschüler.
WAIDHOFEN/THAYA. Der Erwerb der Pkw-Fahrerlaubnis und damit der Übergang vom Mitfahrer zum Fahrer sind für junge Menschen heute zu einer bedeutenden Übergangssituation vom Jugendlichen zum Erwachsenen geworden.
Rückblickend hat wohl jeder seine eigenen Erinnerungen an die Zeit in der Fahrschule und besonders zu den Prüfungen und das erste Mal hinterm Steuer. Auch Tante Hedwig können da so manches erzählen:
"Oh Mann, die Fahrstunden waren eine schwierige Zeit. Ich hatte einen ziemlichen Choleriker als Fahrlehrer. Das Highlight war die erste Stunde. Ich setze mich ins Auto. Er setzt sich neben mich. Ich schau ihn an. Er mich. Dann sagt er: 'Wos is. Fohr ma.'. Ich: 'Und wie?' Er: 'Bist du nu nie Auto gfohrn?' Ich: 'Nein, deshalb bin ich ja hier'," erzählt Wolfgang Eisler von seiner ersten Fahrstunde.
Bassist Alexander Ableitinger hatte ganz andere Sorgen: "Ich habe mit dem Lastwagen beim Schützner den Sonnenschirm unabsichtlich mitgenommen."
"Mein Fahrlehrer hat ständig den Mund auf und ab bewegt und dabei unaufhörlich und furchtbar laut geschmatzt. Ich konnte mich nur schwer auf den Straßenverkehr konzentrieren. Ein Wunder, dass ich keine Stoptafeln überfahren habe," so Michael Reiter.
Alexander Siegl erinnert sich: "Ich bin mit einem lustigen Fahrlehrer an einer Stelle vorbeigefahren, an der relativ knapp beinander zwei 50er-Straßenschilder zu sehen waren. Er meinte: '50 und 50 ist 100'. Ich nutzte die Gelegenheit, um mal ordentlich aufs Gas zu steigen. Bei 80 im Ortsgebiet hat er dann etwas verdutzt eingegriffen und die Bremse betätigt."
Was sind die Herausforderungen heute
Das schwelgen in Erinnerungen ist das eine, jedoch hat das Thema Führerschein natürlich einen ernsten Hintergrund. Autofahren ist eine anspruchsvolle Tätigkeit und zwingt zu raschen Entscheidungen, die nicht einfach aus dem Effeff geschüttelt werden können. Regeln auf der einen, Kreativität und Cleverness auf der anderen Seite werden verlangt, um „alles im Griff“ zu haben. Dies lernt man nicht in kurzer Zeit.
"Bei der Führerscheinprüfung werden die Anforderungen immer höher. Auf die Blickgestaltung, 3 S und Pendelblick wird großer Wert gelegt. Übungs- und Ausbildungsfahrten geben heutzutage den Fahrschülern Sicherheit in der Fahrzeugbedienung und beim Abschätzen der Verkehrslage. Früher gab es weniger Privatausbildungen daher war die Fahrzeugbeherrschung – Fahrzeugbedienung nicht so gegeben,"
berichtet Wolfgang Wagner, Fahrschullehrer bei Easy Drivers in Waidhofen.
Gerade am Land sind die Verkehrsbedingungen ganz anders als beispielsweise in großen Städten. Dies wird auch in der Ausbildung berücksichtigt.
"Fast alle Fahrschüler fahren privat, daher können die Fahrschüler mit ihren Begleiter in ganz Österreich verschieden Verkehrssituationen trainieren. Großstadt, Autobahn, Ampelkreuzungen, Tunnel usw. In der Grundausbildung ist eine Fahrt nach Zwettl dabei, da haben wir die Möglichkeit das Befahren von Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen zu üben",
ergänzt Wagner.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.