Tirols Wirtschaft 2025
Viel Unsicherheit und ein wenig Hoffnung

- Die Tiroler WK-Präsidentin Barbara Thaler mit Stefan Garbislander, Leiter Wirtschaftspolitik, Innovation und Nachhaltigkeit.
- Foto: © WK Tirol
- hochgeladen von David Peric
Die Tiroler Wirtschaft wird auch 2025 mit Herausforderungen kämpfen. Die Unsicherheit der letzten 6 Jahre und die Unsicherheit der Zukunft verursachen Kopfschmerzen und blockieren die Investitionsfreude der Unternehmen und die Konsumbereitschaft der Kundinnen und Kunden.
TIROL. Die Tiroler Wirtschaft steht auch im Jahr 2025 vor großen Herausforderungen. Die Ergebnisse der jüngsten Top-Tirol-Befragung zeigen ein düsteres Bild: Nur 21 % der Leitbetriebe bewerten ihre wirtschaftliche Lage als gut, während 30 % sie als schlecht einstufen. Besonders betroffen sind die Industrie (49 % negative Bewertungen), die Bauwirtschaft (35 %) und der Handel (30 %).
Der Geschäftsklimawert (Mittelwert der aktuellen Lage und der Erwartungen für die kommenden sechs Monate) ist mit -13 % auf dem tiefsten Stand seit der Finanzkrise 2009.
"In der Industrie liegt dieser Wert sogar bei -36 %, ein alarmierendes Signal“, erklärt Barbara Thaler. Stefan Garbislander rechnet mit etwa 400 Insolvenzen für 2025. Während der Finanzkrise gab es laut Garbislander 480 Insolvenzen in Tirol.
Tourismus und Gewerbe als Lichtblicke
Trotz der angespannten Gesamtlage gibt es auch Mutmacher: Das Gewerbe (ohne Bauwirtschaft) zeigt eine verbesserte Bewertung gegenüber dem Vorjahr. Die Sparte Information und Consulting bleibt relativ stabil. Der Tourismus erweist sich erneut als wichtigster Stabilisator. 43 % der Tourismusbetriebe melden eine gute wirtschaftliche Lage. „Unser Branchenmix ist ein wesentlicher Vorteil, der uns über schwierige Zeiten hinweghelfen kann“, so Thaler.
Hemmnisse für Wachstum und Investitionen
Die größten Wachstumsbremsen sind laut der Wirtschaftskammer Tirol die hohen Arbeitskosten, steigende Bürokratie und die Energiepreise. Besonders die Bürokratie habe sich in den letzten Jahren zu einem der größten Probleme entwickelt. 62 % der Betriebe sehen hier ein erhebliches Hemmnis.
„Tiroler Unternehmen brauchen mehr Raum für Innovation statt immer neuer administrativer Pflichten“, fordert Thaler. Hohe Energiepreise belasten zudem energieintensive Branchen. Die Präsidentin schlägt Maßnahmen wie die Senkung der Energieabgaben und einen Netzausbaufonds vor, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Unsicherheiten durch geopolitische Entwicklungen
Die Wirtschaftsaussichten für 2025 bleiben laut Stefan Garbislander ungewiss. Grund dafür sind geopolitische Entwicklungen, die erheblichen Einfluss auf die Tiroler Wirtschaft haben. Besonders die Entscheidungen des neuen US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump sorgen für Verunsicherung. Sollten die angekündigten Zollerhöhungen auf EU-Produkte tatsächlich umgesetzt werden, würde dies auch Tirol betreffen. Die USA sind neben der Schweiz der wichtigste Handelspartner außerhalb der EU – sowohl durch direkte Exporte als auch indirekt über Zulieferungen an deutsche Unternehmen.
Zusätzlich verschärfen die gescheiterten Regierungsverhandlungen in Österreich sowie der andauernde Krieg in der Ukraine die Unsicherheiten. Diese Faktoren erschweren eine präzise Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung und belasten die Investitionsbereitschaft der Unternehmen weiter.
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