24. Dezember bis 6. Jänner
Rauhnächte und deren Bräuche

Die Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag am 6. Januar sind als Rauhnächte bekannt und gelten seit jeher als besonders magisch und geheimnisvoll.  | Foto: unsplash/Sayak Bala
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  • Die Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag am 6. Januar sind als Rauhnächte bekannt und gelten seit jeher als besonders magisch und geheimnisvoll.
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Die Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag am 6. Januar sind als Rauhnächte bekannt und gelten seit jeher als besonders magisch und geheimnisvoll. 

TIROL. Viele Erzählungen und Mythen ranken sich um diese Zeit, und die alten Rauhnachtrituale gewinnen heute wieder zunehmend an Bedeutung. Viele nutzen die Zeit zwischen den Jahren, um nach innen zu blicken, das alte Jahr zu verabschieden und ihre Wünsche sowie Vorhaben für das kommende Jahr zu formulieren. Die Rauhnächte gelten als besonders kraftvolle Zeit der Reflexion und Manifestation. In dieser Schwellenzeit sollen die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt sein, und die Grenze zwischen unserer Welt und der Anderswelt - der Welt der Ahnen, Geister und Toten - wird als dünner betrachtet. Dies macht die Rauhnächte zur idealen Zeit für Orakel und Manifestationen.

Darum geht's

  • Rauhnächte – die Zeit zwischen den Jahren
  • 12 Rauhnächte um die Jahreswende
  • Was in den Rauhnächten passiert
  • Ein Blick in die Zukunft
  • Schulden begleichen
  • Der alte Brauch des Räucherns
  • Was man auf gar keinen Fall machen sollte

Rauhnächte – Was ist das?

Die Rauhnächte, auch Rauchnächte oder Raunächte genannt, bezeichnen die 12 Nächte zwischen Weihnachten und dem Tag der Heiligen Drei Könige am 6. Januar. Die Herkunft des Begriffs "Rauhnacht" ist nicht eindeutig geklärt, mit möglichen Ursprüngen in den Wörtern "rauh" (wild) oder "Rauch/Räuchern". Ein anderer Ansatz führt es auf das mittelhochdeutsche Wort "rûch" zurück, das haarig/pelzig bedeutet und sich auf die pelzigen Gestalten bezieht, die in dieser Zeit ihr Unwesen treiben sollen.

Die Rauhnächte haben ihre Wurzeln in der germanischen und keltischen Tradition, wo die Menschen nach dem Mondkalender lebten. Dieser Mondkalender hatte einen Monat von 29,5 Tagen, und das Mondjahr dauerte 354 Tage, was im Vergleich zum Sonnenjahr mit 365 Tagen einen Unterschied von 11 Tagen und 12 Nächten ergab. Um diese Differenz auszugleichen, fügten die Kelten dem Jahr einfach 11 Schalttage hinzu, die als Tage betrachtet werden, die "aus der Zeit gefallen" sind und eigentlich nicht existieren.


Wann sind die Rauhnächte?

Zwischen zwölf und drei Rauhnächte werden je nach Tradition und Region unterschiedlich gezählt. In einigen Fällen beginnt dies mit der Thomasnacht am 21. Dezember, die häufig mit der Wintersonnenwende zusammenfällt, jedoch nicht im Jahr 2023. In anderen Regionen starten die Rauhnacht-Rituale in der Nacht von Heiligabend auf den 1. Weihnachtstag. Diese Bräuche sind mit Bauernregeln und Geistesaustreibungen verbunden und haben Überbleibsel wie das Wahrsagen an Silvester durch Wachs- oder Bleigießen hinterlassen.

Die vier zentralen Rauhnächte im Jahr 2023/24 sind zu folgenden Terminen:

  • Thomasnacht oder meist Wintersonnenwende: 20./21. Dezember
  • Heiliger Abend und Christnacht: 24./25. Dezember
  • Silvester und Neujahr: 31. Dezember/1. Januar
  • Nacht auf den Dreikönigstag: 5./6. Januar

In Tirol erstrecken sich die traditionellen Rauhnächte vom 24. Dezember bis zum 5. Jänner, wobei besonders die Nächte am 24. Dezember, am 31. Dezember und am 5. Jänner von besonderer Bedeutung sind. Obwohl die Nacht der Wintersonnwende am 21. Dezember in Tirol nicht als Rauhnacht gefeiert wird, nutzen viele sie, um Haus und Stall zu reinigen – sowohl mit Putzlappen als auch mit Rauch. 

Die Rauhnächte beginnen immer jeweils um 0:00 Uhr in der Nacht und enden um 23:59 Uhr des darauffolgenden Tages. In vielen anderen Regionen beginnen die Rauhnächte schon mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember. Diese längste und dunkelste Nacht des Jahres hat verschiedene Bezeichnungen. Sie ist auch als Julnacht, Thomasnacht oder Rumpelnacht bekannt. Es ist die Nacht, in der symbolisch das Licht wiedergeboren wird und der Kreislauf des Jahres von vorne beginnt.

Die Bedeutung der Rauhnächte

Die Rauhnächte sind eng mit den christlichen Feiertagen rund um Weihnachten verbunden, doch ihr Ursprung ist nicht eindeutig belegt. Es existieren nur wenige schriftliche Zeugnisse von Ritualen, die die Dunkelheit, das Feuer und die Austreibung von Geistern in der Zeit nach der längsten Nacht des Jahres betreffen. Der Volksglaube verbindet die Rauhnächte stark mit der Legende der "Wilden Jagd". Ein Geisterheer soll zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag (6. Januar) über den Himmel preschen. Angeführt wird das Geisterheer durch die Göttin Percht.

Räuchern gehört zu den Rauhnächten dazu.  | Foto: pixabay/ ivosiebi
  • Räuchern gehört zu den Rauhnächten dazu.
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Der Höhepunkt dieser Wilden Jagd ist schließlich der 5. Jänner. In dieser Nacht überprüft die Percht die Menschen und schaut, wer im vergangenen Jahr fleißig gewesen ist. Die Menschen versuchen, sie durch verschiedene Gaben milde zu stimmen. So wurde manchenorts die sogenannte Perchtmilch und Brot vor die Türe gestellt. In den guten Häusern fegt die Percht das alte Jahr hinaus. So schafft sie Platz für neues Glück. In manchen Gegenden Tirols wird die Percht noch durch drei Gestalten, den sogenannten Bethen, begleitet. Diese symbolisieren die Erde, Sonne und Mond. 

Ein Blick in die Zukunft während der Rauhnächte

Die Rauhnächte gelten als sogenannte Lostage. Viele Menschen glauben, dass man an diesen Tagen einen Blick in die Zukunft werfen kann. Daher erfreuen sich Orakel wie Blei- und Wachsgießen. Dabei wird Blei in einem kleinen Löffel geschmolzen und dann in eine Schüssel mit kaltem Wasser gegossen. Der Schatten des erstarrten Bleis und die so entstandenen Formen machen den Blick in das kommende Jahr frei. Außerdem sagt man, dass das Wetter dieser Tage auch das kommende Wetter bestimmt. Die erste Rauhnacht bestimmt das Wetter des Jänners, die zweite das des Febers, die dritte das des März. 

Andere Menschen glauben an die Macht der Träume. Sie führen während der Rauhnächte Traumtagebücher. Auch in den Traumtagebüchern entfaltet sich das kommende Jahr. Dadurch wollen manche Menschen wichtige Einblicke für das nächste Jahr bekommen. Andere wiederum führen Medidationen mit dem gleichen Ziel durch.

Schulden begleichen

Die Zeit der Rauhnächte ist eine stille und besinnliche Zeit, die man dazu nützen sollte, das vergangene Jahr gut abzuschließen. Man soll sich rückbesinnen und wichtige Entscheidungen für das neue Jahr Treffen. Besonders wichtig ist, dass man vor den Rauhnächten seine Schulden begleicht. Geliehenes – egal ob ein Buch, eine CD oder Geld – sollte vor dieser stillen Zeit des Jahres zurückgegeben werden. 

Die 13 Wünsche in den Rauhnächten

Eines der besonders geschätzten Rituale während der Rauhnächte ist das der 13 Wünsche. Zu Beginn dieser besonderen Zeit werden 13 Wünsche auf kleine Zettel geschrieben und zusammengefaltet in eine Box oder einen Beutel gelegt. Ab dem 24. Dezember wird dann jeden Abend ein Zettel gezogen und ohne ihn zu öffnen in einer Feuerschale verbrannt. Dabei vertraut man darauf, dass eine höhere Macht sich nun um die Erfüllung dieses speziellen Wunsches kümmern wird. Am Ende der Rauhnächte bleibt der 13. Wunsch übrig. Für die Erfüllung dieses Wunsches ist nach dem Brauch jeder selbst verantwortlich. 

Mit dem Räuchern gegen das Geisterheer

Besonders beliebt während der Rauhnächte ist der Brauch des Räucherns. Der Begriff Rauhnacht leitet sich vermutlich vom "Ausräuchern des Hauses" ab. Dem Aberglauben nach sollen mit verschiedenen Düften, Kräutern und Räucherwerk, vor allem Weihrauch oder Teile des am Palmsonntag geweihten Palmbesens die Geister vertrieben und gegen die Wilde Jagd angekämpft werden. Dabei wird der Rauch mit einer Räucherschale oder einem Räucherbündel in der ganzen Wohnung oder im ganzen Haus verteilt. Danach weiht eine zweite Person jedes Zimmer mit  Weihwasser. Wichtig bei diesem Brauch ist, dass keines der Familienmitglied fehlt. Denn das sollte dem Brauch nach Unglück bringen. Jede der zwölf Rauhnächte steht auch beim Räuchern für einen Monat des Jahres. 

Was man während der Rauhnächte auf gar keinen Fall machen sollte

In der Zeit "zwischen den Jahren" sollte man dem alten Aberglauben zu folge, keine Wäsche waschen. Besonders ungünstig sollte sich das Waschen von weißen Leintüchern auswirken. Denn diese könnten von den Geistern gestohlen werden und in Leichentücher umgewandelt werden. Aber generell befürchtete man, dass sich Geister in der aufgehängten Wäsche verfangen könnten. Dadurch würden Frauen in Gefahr gebracht. Daher war es unbedingt notwendig mit dem Wäschewaschen bis nach den Rauhnächten zu warten. Das gleiche galt aber auch für das Nähen oder Spinnen. Spinnen war während dieser Zeit nur den Hexen vorbehalten. Auch wenn man sich daran nicht hält, würden schlimme Dinge passieren. 

Auch Haare oder Nägel schneiden sollte man während der Rauhnächte nicht. Denn dies würde dazu führen, dass man im kommenden Jahr von Gicht oder wiederkehrenden Kopfschmerzen heimgesucht werde. 

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Die Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag am 6. Januar sind als Rauhnächte bekannt und gelten seit jeher als besonders magisch und geheimnisvoll.  | Foto: unsplash/Sayak Bala
Räuchern gehört zu den Rauhnächten dazu.  | Foto: pixabay/ ivosiebi
Viele räuchern währen der Rauhnacht mit Weihrauch. | Foto: pixabay/ivosiebi
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