Holz
Holzschädlinge im Haus erkennen und bekämpfen

Trockenholzinsekten können erhebliche Schäden in verbautem Holz anrichten. Wie ihr sie erkennt und was man gegen sie unternimmt, erfahrt ihr hier. | Foto: Canva
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Holzhäuser und Holzmöbel sind in Tirol keine Seltenheit. Damit einher gehen nicht selten Holzschädlinge. Welche Schädlinge besonders verbreitet sind und was ihr gegen sie unternehmen könnt, das erfahrt ihr hier!

TIROL. Grundsätzlich werden Holzschädlinge in verschiedene Kategorien eingeteilt. So gibt es Frisch-, Trocken- und Faulholzinsekten. Frischholzinsekten, wie der in Tirol gefürchtete Borkenkäfer, befallen das Holz des lebenden Baumes. Faulholzinsekten mögen, wie ihr Name bereits verspricht, lieber altes und mehr oder weniger morsches Holz. Diese beiden Schädlinge sind also eher selten in verarbeitetem Holz zu finden. Hier kommen wir zu den Trockenholzinsekten. Besonders die Larven der Holzkäfer mögen unsere herrschenden Klimatischen Bedingungen. Diese Insektenart ist für die meisten großen Schäden an verbautem Holz verantwortlich.

Welche Schädlinge gibt es – der Hausbock

Einer der bekanntesten Holzschädlinge in Häusern und Möbeln ist der Hausbockkäfer. Er wird 10 - 25mm lang, dabei sind die Männchen allerdings deutlich kleiner als die Weibchen. Grundsätzlich ist der Körper des Käfers recht flach und von oben gesehen hat er eine ovale Form. Der Hausbockkäfer nimmt dunkelbraune bis schwarze Farben an, auf den Flügeldecken weißt er allerdings einen typisch weissbehaarten Winkel auf.

Der Hausbock, ein bekannter und gefürchteter Holzschädling. | Foto: Canva
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Grundsätzlich findet man den Hausbock in ganz Europa. In Tirol ist er vor allem als Zerstörer von verbautem Nadelholz bekannt. Das Insekt mag warme und sonnenbeschienene Dachstöcke oder ähnlich exponiertes Holz. Dort sind nämlich die Bedingungen für die Larvenentwicklungen besonders gut. Seine Eier legt der Käfer dann in Risse und Ritzen des verbauten Nadelholzes. Bis zu 600 Eier kann ein Weibchen ablegen aus denen nach zwei bis vier Wochen kleine Eilarven schlüpfen. Allerdings dauert es vom Einbohren ins Holz bis zur Verpuppung drei bis maximal 15 Jahre. Larven verstopfen ihren Frassgang hinter sich mit Bohrmehl und walzenförmigen Kot. Öffnet der Hausbock einen Gang, wird das charakteristische Bohrmehl sichtbar. 
Die meisten bemerken die Anwesenheit eines Hausbockkäfers durch die Ausfluglöcher und die raspelnden Frassgeräusche, die er von sich gibt. Die Frassgänge sind auch oft als kleine wulstartige Aufwölbungen beim Holz zu erkennen. Bohrmehl allein ist noch kein Hinweis auf Holzbockkäfer. Dieser Auswurf an Fassaden deutet für gewöhnlich auf eine Sekundärbesiedlung durch Grabwespen oder Mauerbienen hin. 

Der erste Schritt gegen den Schädling Hausbockkäfer ist somit, zunächst einmal erkennen, ob es sich wirklich um einen Hausbock handelt. Im Zweifelsfall sollte am besten Fachpersonal hinzugezogen werden.
Das Fachpersonal bietet oft einen chemische oder einen physikalische Bekämpfung an. Ersteres erfolgt durch flüssige Holzschutzmittel oder giftige Gase, die physikalische Bekämpfung kann durch Heissluft erfolgen. Wer eine Bekämpfung in Auftrag gegeben hat, sollte eine schriftliche Garantie verlangen.

Habt ihr schon einmal mit Holschädlingen zu kämpfen gehabt?

Holzwurm, Splintholzkäfer und Co.

Neben dem Holzbock gibt es natürlich noch den bekannten Holzwurm oder auch Nagekäfer genannt. Er wird 2,5 bis 6mm lang und der Körper weißt eine gedrungene, ovale Form auf. Meist ist er dunkelbraun, die Färbung kann aber heller oder auch dunkler sein. Der Holzwurm ist vor allem an seinem nach oben gewölbten Halsschild zu erkennen, das sich kapuzenartig über den Kopf zieht. 

Der Nagekäfer: Meist ist er dunkelbraun, die Färbung kann aber heller oder auch dunkler sein.  | Foto: Canva
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Auch den Nagekäfer findet man in ganz Europa. Er kann für Nadel- wie auch Laubhölzer gefährlich werden. Am liebsten mag er es in feuchten Räumlichkeiten mit mäßigen Temperaturen. Hier legt das Weibchen 20 bis 30 kleine Eier in die Risse oder Spalten des Holzes. Die Larven schlüpfen nach zwei bis drei Wochen. Nachdem sie sich eingebohrt haben, braucht es zwischen zwei bis vier Jahre bis zur Verpuppung. 

Eine klassische Holzwurm-Larve, die sich durchs Holz frisst. | Foto: Canva
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Einen Holzwurmbefall merkt man an den kreisrunden Bohrlöchern von 0,7 bis 3,3 mm. Im Gegensatz zum Hausbockbefall können unterhalb von befallenem Holz auch Spuren von Bohrmehl gefunden werden, da die Nagekäferlarve (Holzwurm) den Kot und das Bohrmehl nur locker in den Frassgängen deponiert.
Die Bekämpfung des Holzwurms verläuft ebenso wie beim Hausbock.

Eine andere Holzschädlingssorte ist der Splintholzkäfer. Er wird im Durchschnitt 4-5mm lang, kann aber auch deutlich kleiner oder größer ausfallen. Er hat eine rot-braune Färbung und an den Flügeldecken sind in Längsrichtung angeordnete Punktereihen zu erkennen. 
Dieses Insekt mag vor allem großporige Hölzer, die eher in tropischen Gegenden vorkommen. Mit diesen Holzarten wurde er bei uns in Europa eingeschleppt und hat die einheimischen Laubhölzer befallen. Infolge der zunehmenden Verwendung von Importhölzern in der holzverarbeitenden Industrie und im Gewerbe nimmt die wirtschaftliche Bedeutung des Schädlings stetig zu.

Das Bohrmehl des Splintholzkäfers ist sehr viel feiner und schon fast puderartig.  | Foto: Canva
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Einen Befall kann man an den kreisrunde Ausflugslöcher von einem Durchmesser zwischen 0,9 bis 1,7 mm Durchmesser festmachen. Die Frassgänge weisen anfänglich etwa einen Durchmesser von 0,4 mm auf, im Verlauf der Larvenentwicklung erreicht der Frassgang einen Durchmesser bis zu 1,2 mm. Das Bohrmehl des Splintholzkäfers ist sehr viel feiner und schon fast puderartig. Besteht ein sehr starker Befall, kann es zu einer vollständigen Strukturauflösung und Pulverisierung des Holze kommen. Auch hier wird empfohlen sich an Fachpersonal zu wenden, um den Schädling loszuwerden.

Im Zusammenhang mit Schädlingen wie Hausbock oder Nagekäfer werden oft auch Rossameisen und Holzwespen erwähnt.
Rossameisen, oder auch Holzameisen genannt, leben meist an Waldrändern. Dort bauen sie ihre Nestern in lebende oder abgestorbene Stämme oder Baumstümpfe. Die Ameisenart kann aber auch in verbautem Holz Schäden anrichten. Sie hat es dabei auf bodennahes, stärker der Feuchtigkeit ausgesetztes Konstruktionsholz abgesehen. Sie frisst sich in das weiche Holz der Sommerringe und legt darin ein Gewirr von parallelen Gängen an. 

Holzameisen können in verbautem Holz Schäden anrichten.  | Foto: Canva
  • Holzameisen können in verbautem Holz Schäden anrichten.
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Die Holzwespe hingegen befällt nur saftfrisches Nadelholz. Ihr Entwicklung setzt sie jedoch im trockenen Holz fort. Die Frassgänge sind mit Genagsel verstopft und werden beim Aufsägen oft übersehen. Die Holzwespe hinterlässt kreisrunde Ausfluglöcher.

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